Nach dieser Weisheit lebt vor Allem die Damenwelt. Nichts scheint wichtiger zu sein, als die Tochter möglichst gut zu verheiraten. Dabei spielen Gefühle keine große Rolle. Einzig das Einkommen ist es, was zählt. Sollte der auserwählte Mann nicht über genug Vermögen verfügen, so kommt er als potenzieller Ehemann nicht in Frage. Während die Söhne irgendwann einmal Besitz erben, scheint den meisten Frauen nichts Anderes übrig zu bleiben, als sich einen geeigneten Ehemann zu suchen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern.
Zwischen der Etikette und den gesellschaftlichen Zwängen versuchen immer mehr junge Menschen auszubrechen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Während die Männer auf Schulen und Universitäten gehen, wird die Frau im Haus unterrichtet. Die Zeiten haben sich geändert, eine Frau muss nicht länger schmückendes Beiwerk sein, sondern wird geschätzt, wenn sie Kenntnisse in sprachlichen und kulturellen Bereichen aufweisen kann. Dennoch scheint eine Frau mit literarischem oder gar politischem Verständnis verschmäht zu werden.
"So kamen sie in Bath an;
Catherine war voll gespannter Erwartung,
ihre Augen waren hier und dort und überall,
als sie sich der gepflegten, eindrucksvollen Umgebung
von Bath näherten und anschließend durch
die Straßen fuhren, die zu ihrem Hotel führten.
Sie war gekommen, um glücklich zu sein
und fühlte sich schon jetzt glücklich."
Neben London ist Bath eine der beliebtesten Städte im frühen 19. Jahrhundert. Menschen jedes Standes sind dort anzutreffen, aber besonders die reichere Gesellschaft hält sich zu den Sommermonaten in dem Kurort auf, der neben seiner guten Luft einiges an Unterhaltung zu bieten hat. So gibt es, neben zahlreichen Bällen und Gesellschaften, Theater, Opern und die römischen Bäder mit samt Pumpraum, der zum Mittelpunkt des täglichen Lebens geworden ist. Wer etwas von sich hält, der verbringt seine Tage in den Gärten, Parks und den Bädern, um gesehen zu werden. Die Abende dagegen werden genutzt, um auf Bällen und Gesellschaften Kontakte zu knüpfen.
Mord auf dem Sommerfest
(...) Trotz all der Freude und des Spaßes dürfen wir nicht vergessen, wie das Sommerfest endete. Die junge und schöne Imogen wurde bereits seit Samstag vermisst, nur um auf derart grausige Weise aufzutauchen. Wir möchten die Details kein weiteres Mal wiederholen, da wohl ein jeder gesehen hat, weswegen unser Brunnen momentan außer Betrieb genommen wurde. Noch immer treibt dieser grässliche Mörder sein Unwesen und versetzt die Stadt in Angst und Schrecken.
Es ist bereits die fünfte Frau die diesem Wahnsinnigen zum Opfer gefallen ist. Wann hört das endlich auf? Sogar London und die Krone wurden auf diese Mordserie aufmerksam und schickten uns Unterstützung aus der Hauptstadt. (...)
Seit einigen Monaten nun ist die Regierung von Bath in Angst und Schrecken versetzt. Ein Serienmörder scheint sein Unwesen zu treiben, welchem von den Medien der Name 'Henry VIII.' verpasst wird, da seine Leichen stets ohne Kopf aufgefunden werden. Niemand scheint das Geheimis lüften zu können; Die jungen Damen, meist aus der Oberschicht oder höheren Mittelschicht, verschwinden aus Ballsälen, aus dem Theater oder der Oper. Sie sind niemals allein und dennoch scheinen sie wie vom Erdboden verschluckt. Während die Regierung versucht die Sache geheim zuhalten, um die Stadt, die von dem Tourismus lebt, nicht in den Ruin zu treiben, schließen sich immer mehr Leute zusammen, die den Dingen auf den Grund gehen wollen. Journalisten, Anwälte und Angehörige, die für ihr Schweigen bezahlt werden, lehnen sich auf, um endlich Licht ins Dunkel zu bringen.
Lebst du schon lange in Bath oder wurde dir vielleicht ein Kuraufenthalt verschrieben? Sind es die mysteriösen Morde, die dich hier her gezogen haben oder gehst du den Vergnügungen der Saison nach? Bath ist eine Stadt, die für jeden etwas zu bieten hat. Sei dabei und schreibe deine eigene Geschichte...