Gemeinschaftsraum

[...]

pp: Schlafsaal (Zeitsprung)

Remus hatte heute schon sehr früh frei gehabt, bereits um elf Uhr vormittags war der Unterricht nach nur zwei Stunden für ihn schon wieder beendet gewesen. Wie es seine Art war, hatte er sich auch sofort an seine Hausaufgaben gesetzt, weshalb er diese schon kurz nach dem Mittagessen beendet hatte. Viel war nicht zu tun gewesen, die Lehrer ließen am ersten Schultag nach den Ferien wohl noch etwas Gnade walten - und das, obwohl sie nun im ZAG-Jahr waren, wie er schon mehrmals zu hören bekommen hatte. Als ob er das nicht selbst wüsste.

Eigentlich hatte er noch ein wenig spazieren gehen wollen, aber ein Blick aus dem Fenster hatte ihn davon abgehalten, es sah doch viel zu sehr nach Gewitter aus, und er wollte nicht unbedingt davon draußen erwischt werden. Viel lieber saß er da mit einem guten Roman im Gemeinschaftsraum der Gryffindors vor dem Kamin und machte es sich gemütlich. Einen Moment wunderte er sich zwar, wo seine Freunde geblieben waren, aber dann hatte die Welt des Buches ihn ganz gefangen genommen.

[ SPIELEINSTIEG ]

Claire &nd Frank

Claire kam aus ihrem Schlafsaal. Der Tag war schon fast vorbei, nachdem sie heute auch den Unterricht erfolgreich hinter sich gebracht hatte. Zaubertränke war zwar wieder einmal ein Reinfall gewesen, aber das war es ja sowieso immer. Sie seufzte. Im Gemeinschaftsraum sah sich die Gryffindor zuerst mal ein wenig um. Sie brauchte jemanden, mit dem sie reden konnte. Mit dem sie sich richtig unterhalten konnte! Im Raum waren Remus Lupin, ihr Klassenkamerad, der schon bei Zaubertränke dabei gewesen war, aber auch Frank Longbottom war anwesend. Der Siebtklässler, der eigentlich immer für einen Scherz gut war. Bei ihm musste man sich (fast) nie Sorgen machen, dass es ihm schlecht ging.

Sie setzte sich einfach frech zu ihm, was sich wohl andere Mädchen nicht getraut hätten. Aber was man durfte und was nicht, darüber machte sich Claire gar keine Gedanken, warum auch? Sie dachte über so etwas nie nach. Fast nie. Sie tat das, was ihr Spaß machte und was mit ihrem Gewissen vereinbar war. Und was war falsch daran, sich zu jemandem zu setzen, mit dem sie sich unterhalten wollte? Nichts. Sie fing ja auch nicht zu stottern an, wenn sie den eigentlich recht gut aussehenden Gryffindor sah. Jungs waren ihr größtenteils egal, solange sie keine Probleme hatten. Die Liebe als solche, wie sie die meisten auffassten, war ihr ebenfalls egal. Wer sie fand konnte ja glücklich sein, aber sie kümmerte sich lieber darum, dass andere Menschen erst einmal die andere oft vernachlässigte Art von Liebe fanden: Freundschaft, Vertrauen & Hoffnung.
"Hi Frank... Wie geht's dir so? Wie war euer Unterricht vorhin?" Noch hörte sie sich vielleicht wie eine normale Fünfzehnjährige an, doch wenn sie erst einmal mit reden loslegen würde, würden wohl einige Lauscher, die es in diesem Fall jedoch nicht gab, höchstens Remus und der kannte ihre Art ja eh, die Sprache verschlagen.

Remus hob den Blick von seinem Buch, als er ganz in der Nähe eine Stimme hörte, die er ohne lange nachdenken zu müssen, seiner Klassenkameradin und Freundin Claire Delun zuordnen konnte, einem lebhaften und meist sehr gesprächigem Mädchen. Sie hatte sich gerade zu Frank Longbottom gesetzt, einem Siebtklässler, den er bislang noch nicht einmal bemerkt hatte. Aber gut, wenn Remus einmal am Lesen war, konnte es durchaus passieren, dass er den Rest der Welt einfach vergaß, natürlich nur, wenn das Buch spannend und gut geschrieben war. Kurz lächelte er Claire zu, beschloss dann aber, sie und Frank nicht zu stören, weshalb er wieder den Blick auf sein Buch senkte um weiterzulesen.

pp: See (Zeitsprung)

Amber war nach dem Mittagessen ziellos durch die Gegend gewandert, denn sie hatte bereits frei gehabt, wusste jedoch nicht viel mit sich anzufangen. So war sie also über die Ländereien gewandert und hatte sich gelegentlich unter ein paar Bäumen untergestellt. Kurz war sie auch bei Hagrid gewesen und hatte dessen ungenießbare Kekse probiert, die von mal zu mal schrecklicher wurden, jedenfalls kam es ihr so vor. Aber sie wollte den sanftmütigen Halbriesen nicht verletzen und hatte sie deshalb in einem unbeobachteten Moment an Gwinya verfüttert, die vermutlich immer noch Magenkrämpfe hatte.
Danach war sie über die Brücke geschlendert, wo sie Jezzie Mackenzie gesehen hatte, der es anscheinend genoß mit einer mehr als ausgewachsenen Erkältung im Regen zu stehen. Sie würde ihn vermutlich nie verstehen.
Mittlerweile war es ihr allerdings doch noch zu kalt geworden, deswegen hatte sie sich endlich ins Schloß zurückgezogen. Geschickt kletterte sie durch das Porträtloch und ließ ihren Blick über den Gemeinschaftsraum schweifen. Claire und Frank sah sie sofort, doch Remus auf seinem gemütlichen Sessesl entdeckte sie erst bei einem zweiten Blick.
Gut gelaunt hüpfte sie auf ihn zu und klopfte ihm auf die Schulter.
„Naaa? Was liest du?“

Remus sah auf und lächelte seine Freundin an. "Hallo, Amber." Er mochte seine Klassenkameradin, sie gehörte zu seinen Freundinnen. Gut, Amber war vielleicht anders als die meisten ihrer Klassenkameraden, aber genau das mochte Remus an ihr, sie war schlicht und einfach etwas Besonderes. Kurz musterte er sie, dann schlug er sein Buch zu, um ihr den Deckel zu zeigen. "Den Herrn der Ringe, kennst du die Bücher? Ich bin gerade am Anfang des dritten Bandes." Der Herr der Ringe von J.R.R. Tolkien war eine Fantasy-Trilogie der Muggel, die in den fünfziger Jahren erschienen waren. Nicht viele Zauberer kannten ihn, aber Remus' Mutter war Muggel und hatte ihm die Bücher empfohlen. Und tatsächlich hatte der Gryffindor schon bald Gefallen an ihnen gefunden, er fand sie spannend und gut geschrieben. Amber als Muggelgeborene konnte durchaus schon einmal von ihnen gehört haben.

Amber setzte sich auf Remus' Sessellehne und schnappte sich dessen Buch aus seinen Händen, um ein bißchen darin herumzublättern, so dass es den Anschein hatte, als sei sie neugierig und wolle wissen, worum es ging. Dann jedoch sagte sie sachlich. „Ja, die kenne ich. Hab sie gelesen. Kennst du auch den Kleinen Hobbit?“
Sie ließ die Beine ein wenig baumeln, dann gab sie Remus sein Buch zurück.
„Aber ich finde das Letzte Einhorn irgendwie schöner... Kennst du das?“ Zauberer kannten dieses wundervolle Märchen, dass vor ein paar Jahren erschienen war, eher selten, das war ihr klar, aber Remus, der ja ohnehin sehr belesen war, konnte es schon ein Begriff sein.

[Einstieg]

Cassie kam in den Gemeinschaftsraum ihren Kater Salem auf dem Arm. Angekommen erblickte sie Remus Lupin und Amber Fool. Beide waren eher seltsame Menschen so fand Cassie aber eben genau darum mochte sie beide. "Hallo ihr beiden." begrüßte sie ihrer Mitschüler, Salem gab ein begrüßendes "Miau" von sich. Manchmal glaubte Cassie Salem wäre ein Mensch, er schien alleszu verstehen was sie ihm sagte. Ihn abgesetzt lief er weg und sie setzte sich auf die rote Couch die im Raum stand. "Was macht ihr hier?" fragte sie die beiden schließlich.

Remus nickte, erfreut darüber, mit jemandem über Bücher reden zu können. Er würde nie etwas gegen James, Sirius und Peter, seine engsten Freunde sagen, aber Gespräche mit Literatur waren mit ihnen nur selten möglich. "Ja, den habe ich auch gelesen, wenn auch erst nach dem Herrn der Ringe - ich lese die Trilogie gerade zum zweiten Mal. Als ich sie entdeckt habe, kannte ich den Kleinen Hobbit noch nicht." Lächelnd beobachtete er Amber, die in seinem Buch blätterte, aber in seinem Blick lag auch etwas wie Sorge. "Das kleine Einhorn kenne ich auch, eine sehr schöne Geschichte. Aber Amber, geht es dir wieder besser?" Er wollte wirklich wissen, wie es seiner Klassenkameradin ging, schließlich war sie seine Freundin, und er hatte die Katastrophe aus dem Zaubertrank-Unterricht heute morgen noch nicht vergessen, als dank Claires Experimenten mehrere Kessel in die Luft geflogen waren. Seine eigene Brandverletzung hatte Miss Pomfrey schnell wieder geheilt, sie bereitete ihm keine Beschwerden mehr.

In diesem Augenblick gesellte sich Cassie zu ihnen, eine Sechstklässlerin, die Remus, obwohl sie nicht zusammen den Unterricht besuchten, sehr gut leiden konnte. "Hallo, Cassie", grüßte er sie mit einem freundlichen Lächeln und fügte dann schmunzelnd noch ein "Hallo, Salem" hinzu. Manchmal hatte er doch den Eindruck, dass Cassies Kater ein sehr intelligentes Tier war. "Wir haben uns gerade über Bücher unterhalten." Er wies auf seine Ausgabe des Herrn der Ringe.

Frank war in Gedanken und kritzelte irgend etwas auf dem Pergament herum. Er hatte nicht sonderlich gute Laune, sein bester Freund musste Nachdenken und er durfte sich hier zu Tode langweilen. Auf Hausaufgaben hatte Frank keine Lust. Er würde Katrina nachher danach Fragen, sie würde ihn sicherlich abschreiben lassen.
Der Gryffindor blickte auf, als er seinen Namen hörte uns blickte in das Gesicht einer Fünftklässlerin. Die meisten Mädchen aus den unteren Jahrgängen redeten nicht mit ihm sondern liefen kichernd an ihn vorbei. Deswegen hatte er nicht mit Gesellschaft gerechnet. Doch mit Claire war das anders. Sie machte sich sicherlich keine Gedanken darum in seiner Gegenwart bei ihm Eindruck zu machen. Denn Frank hatte sicherlich nicht vor sich mit einem Mädchen einzulassen, dass zwei Jahre jünger als er war. Er interessierte sich nicht für jüngere. Sie waren nichts für ihn.
Er lächelte sie zu begrüßung an. "Hay Claire!", sagte er lächelnd und legte die Feder beiseite, welche er sowie so nur zur 'zierde' in der Hand gehalten hatte.
"Es ging!", beantwortete er die Frage nach dem Unterricht. Er war kein Vorzeigeschüler und in den ZAG's hatte er nur gut abgeschlossen, weil seine Freunde ihm zum lernen gebracht hatten und er hatte keine Probleme dies zuzugeben!
"Und wie war deiner?", fragte er sie leicht interessiert und sah sie fragend an.

(occ:sry hat nen bissl länger gedauert)

F R A N K &nd C L A i R E

Claire grinste ihr Gegenüber an. Er sah ganz so aus, als würde er seine Hausaufgaben machen, aber nur mal auf das Blatt gelinst und schon war klar, dass dies wohl eher nicht so war. Aber wer machte schon gerne Hausaufgaben, wenn es auch anders ging? Sie nahm ihm das Pergament ab und sah sich die "Notizen" an. "Interessant... was ihr so aufbekommt, wollen wir tauschen?" Sie grinste ihn weiterhin an.

"Mein Tag war... explosiv", kicherte sie jetzt. "Ich habe in Zaubertränke meinen Trank in die Luft gejagt. Hat zumindest Professor Slughorn gemeint, meiner Meinung nach ist er ja von selbst hochgegangen, weil ich nicht die angegebenen Zutaten verwenden wollte, aber niemand versteht mich, nicht mal der Kessel. Dafür habe ich 10 Punkte Abzug bekommen." Sie zuckte mit den Schultern. "Na ja, er mochte mich sowieso schon vorher nicht. Viel zu... arm und einflusslos", sie lachte. "Wie wir ihn eben lieben, den guten alten Mann." Sie seufzte.

Amber grinste, als Cassie mit Salem ankam und lächelte auch dem Kater freundlich zu. Ein überaus intelligentes Wesen, der Kleine....Natürlich begrüßte sie auch Cassie und zwinkerte ihr zu, dann wandte sie sich wieder an Remus.
„Ach, mir geht’s schon wieder viel besser... Eigentlich wär's gar nicht nötig gewesen, zu Miss Pomfrey zu gehen, ein bißchen Ruhe hätt's sicher auch getan...“
Das stimmte wohl nicht ganz, schließlich hatte sie eine leichte Gehirnerschütterung gehabt, die sicher nicht von selbst verschwunden wäre, zumindest nicht im Laufe eines Nachmittags.
„Was ist mit deiner Hand?“

Remus schüttelte leicht den Kopf. "Amber, du hattest eine Gehirnerschütterung, du weißt selbst, dass die nicht so einfach von selbst weggegangen wäre", sagte er mit ernster Stimme zu seiner Freundin. "Es war schon richtig, zu Madam Pomfrey zu gehen." Auf ihre Frage hin warf er einen kurzen Blick auf seine Hand, aber von der Verbrennung, die er sich heute morgen in der ersten Stunde zugezogen hatte, war nichts mehr zu sehen. "Mein Hand ist komplett geheilt, so eine Brandwunde ist Merlin sei Dank nicht so schlimm, wenn man direkt zum Heiler gehen kann. Bei den Muggeln sieht das natürlich anders aus, aber hier..."
An dieser Stelle warf er Cassie einen kurzen Blick zu, wahrscheinlich verstand die Sechstklässlerin gar nicht, wovon sie gerade redeten. "Es gab bei uns im Zaubertrank-Unterricht heute einen..." Er zögerte kurz. "Einen Unfall, mehrere Kessel sind explodiert." Im Grunde war es ja kein richtiger Unfall gewesen, weil Claire ja bewusst die Zutaten ausgetauscht hatte, aber andererseits hatte es bestimmt nicht in ihrer Absicht gelegen, solch eine Kettenreaktion auszulösen, die ziemlich gefährlich geworden war.

Amber verdrehte die Augen. "Ist ja schon gut, du Moralapostel! Ich war ja da und jetzt ist die Gehirnerschütterung weg. Kein Grund zu predigen, also..."
Sie streckte ihm freundschaftlich die Zunge raus. Sie war wohl nicht die Einzige, die ihn ganz gerne mal aufzog, wenn er wieder meinte, andere belehren zu müssen, aber kaum einer meinte es ja böse, schließlich wusste ja jeder, dass der sanftmütige Remus es doch nur gut meinte...

Kichernd wandte sie sich an Cassie.

"Tja, weißt du... Gewisse Leute weigern sich halt, Tiere in Tränke zu geben... wobei sie da ja nicht ganz Unrecht haben..." Sie blinzelte kurz zu Claire hinüber. Sie konnte sie ja schon verstehen und sie war ihr gewiss nicht böse wegen ihrer Gehirnerschütterung - vor allem, da sie die ja ohnehin eher Thomas verdankte.

"Und dann kann es halt manchmal 'bumm' machen, wenn man stattdessen Pflanzen in den Kessel gibt... Vielleicht sollte mal jemand Schaben-Tofu erfinden, das hilft vielleicht..."

Remus runzelte die Stirn. "Amber, du weißt genau, dass eine Gehirnerschütterung auch bei den Zauberern nicht so einfach verschwinden kann, auch wenn du im Moment keine Symptome mehr verspürst. Du hast doch gehört, was Madam Pomfrey gesagt hat, wenn es dir schlecht werden sollte, musst du sofort wieder zu ihr kommen." Dass seine Freundin ihn aufzog und ihm die Zunge rausstreckte, ignorierte er einfach, er wusste ja, dass Amber es nicht böse meinte. Und er machte sich nun einmal Sorgen um sie...!

Als seine Klassenkameradin dann jedoch Cassie in ihren eigenen Worten erklärte, was vorgefallen war, lächelte er schon wieder. Amber hatte doch wirklich eine unnachahmliche Art. "Das hast du aber schön ausgedrückt", kommentierte er. "Beim 'Bumm machen' sind mehr als die Hälfte aller Kessel im Klassenraum in die Luft geflogen."

Alina Collins, 5. Klasse Gryffindor

[Einstiegspost]

Als Alina in den Gemeinschaftsraum kam, sah sie ihre beste Freundin Claire bei Remus und Amber.
"Hi!", sagte sie und setze sich. Völlig geschafft lehnte sich die Gryffindor zurück. "Der Tag ist ätzend...machen wir was?", fragte sie Claire.
Sie hatte zwar nicht wirklich einen Plan was sie tun wollte, aber nur rum sitzen gefiel ihr auch nicht.
"Ich hab gehört du lässt Kessel explodieren?", neckte sie ihre beste Freundin nun und grinste. Alina war während der Zeit im Krankenflügel gewesen und hatte so nicht am Unterricht teilnehmen können.
"Wieso tust du denn sowas? Der arme alte Slughorn!", meinte Claire sarkastisch und fing an zu lachen. Sie konnte sich das Desaster bildlich vorstellen.

Amber seufzte. „Ist ja schon gut, Papa...“ murmelte sie. „Und schlafen soll ich auch erstmal nicht, bevor ich mir nicht die Erlaubnis dazu abgeholt habe...Also, ehrlich, es ist doch nicht so, als hätte mir der dämliche Fußboden gleich den Schädel gebrochen! Dann ginge es mir, glaube ich, wesentlich schlechter...“
Sie grinste Cassie an und verdrehte die Augen, um zu verdeutlichen, was für eine nervende, wenn auch liebenswerte Glucke Remus eigentlich war.
„Ja und? Bumm gemacht haben sie ja trotzdem...“ Sie griff über Remus hinweg auf die andere, noch nicht von ihr besetzte Lehne des Sessels.
„Komm, setz dich, Cassie...!“ bot sie an, ohne Remus um Erlaubnis zu fragen.

Frank schob sein Pergament zur Seite und bemerkte Claires lächeln, als sie sah, was er 'geschrieben' und er lächelte zurück. "Schön wäre es!", meinte er dann. "Meine Hausaufgaben sind leider etwas umfangreicher, als irgendwelche kritzleien!", sagte er dann und dachte an den Stapel Hausaufgaben, den er noch zu erkedigen hatte. Frank schob seine Hausarbeiten immer sehr vor sich hin schob um sie dann in letzter Minute zu erledigen und im Stress zu versinken. Frank war kein Typ der lernte, selbst wenn es sein musste lernte er nur, wenn sich Jemand zu ihm setzte und aufpasste dass er wirklich lernte, dann lernte er wirklich etwas.
Frank musste lachen als Claire ihm von ihrem Unfall erzählte. "Oh da bin ich ja froh, dass ich nicht dabei war!", sagte er grinsend. Frank war sich nicht sicher, wie groß dieser kleine Unfall in Zaubertränke gewesen war und so genau wollte er es gar nicht wissen, viel eher wollte er wissen, wie sie das angestellt hatte.
"Wie hast du das denn angestellt?", fragte er sie interssiert. Man konnte ja nie wissen, wie man sich dieses Wissen zu nutzen machen konnte.

Alina & Frank & Claire

Claire lachte kurz. "Nimm's positiv, das ist das letzte Jahr, dass du so viele Hausaufgaben machen musst", grinste sie ihn an. "Und das mit dem Unfall..." Sie wollte gerade anfangen zu erzählen, als ihre beste Freundin Alina zu ihnen kam und ebenfalls von ihrem "Unfall" sprach. "Na ja, ich wollte es Frank grad erzählen", grinste sie.

"Also... ehm, ich hab nur ein paar Zutaten durch... bessere ersetzt und auf einmal gab so komische rosa Seifenblasen", sie verzog das Gesicht. "Und grad noch so konnten wir uns ducken, um das Zeug nicht abzubekommen. DAs waren so rosa ekelige Klumpen, als wäre Zonko's Zuckerwatte aus Zement!" Sie schilderte die Geschichte sehr lebhaft und schubste die beiden Zuhörer fast vom Sofa, als sie zeigen wollte, wie sie, Oliver und Ayumi unter dem Tisch abgetaucht waren. Aber es war ja auch aufregend gewesen an diesem Tag, man übte ja schließlich nicht jeden Tag für einen richtigen Katastrophenfall, außerdem musste sie ja auch Alina und Frank zeigen, wie man so etwas machte, sollten sie jemals in so eine verzwickte Situation geraten!

Remus konnte nur mit Mühe ein Schmunzeln unterdrücken. "Meinst du nicht, für deinen Vater bin ich etwas zu jung?" fragte er zurück, verzichtete dann aber darauf, Amber noch weitere Ratschläge ihre Gesundheit betreffend zu geben. Seine Freundin konnte ja eigentlich schon selbst für sich sorgen, aber er machte sich nun einmal Sorgen um sie...!

In diesem Augenblick erspähte er jedoch eine aktuelle Ausgabe des Tagespropheten auf einem der Tische, eine Siebtklässlerin hatte sie gerade abgelegt. Ohne zu zögern stand Remus auf und ging zu ihr hinüber. "Entschuldigung? Dürfte ich mir den Propheten kurz ausleihen?" Nachdem die ältere Schülerin genickt hatte, ging er mit der Zeitung zu seinem Platz zurück. Er wollte sie nur kurz durchblättern, um sich auf dem Laufenden zu halten. Rasch überflog er die Schlagzeilen des Tages: Quidditch-Weltmeisterschaft 1975 – ist Schottland bereit?, Quidditch-WM...
Remus seufzte leise. Er hatte ja nicht direkt etwas gegen Quidditch, aber er war keiner dieser fanatischen Fans, die jetzt in den nächsten Wochen kein anderes Gesprächsthema mehr kennen würden als die Weltmeisterschaft, die sogar hier in Schottland stattfinden würde. Plötzlich blieb sein Blick an einem Artikel im Auslands-Teil der Zeitung hängen: Rumäniens Vampir-Politik – noch zu tragen?

Mit gerunzelter Stirn las er den Beitrag gründlich. Nicht nur, dass er ein sehr toleranter Mensch war und keine Vorurteile gegenüber Vampiren hatte, er hatte auch ein persönliches Interesse an diesem Thema. Die Geschichte lehrte, dass kurz nach Schlagzeilen über Vampire auch immer die Werwölfe an der Reihe waren. Was, wenn Großbritannien die Werwolf-Politik verschärfen würde...?

„Weiß man's...“ murmelte Amber grinsend. „Manche fangen eben früh an...!“ Auch wenn sie irgendwie bezweifelte, dass Remus zu denen gehörte, die früh anfingen. Dafür war ihr Freund viel zu schüchtern.

In diesem Moment stand Remus auf und ging zu einer Siebtklässlerin, deren Zeitung er sich ausleihen wollte. Mit der neuesten Ausgabe des Tagespropheten kam er zu ihr zurück und schlug die Zeitung auf. Er schien sich in einen Artikel zu vertiefen, der ihm nicht besonders gut zu gefallen schien. Amber beugte sich zu ihm vor und legte ihm eine Hand auf den Arm. Sie zuckte kurz – fühlte sie Fell unter ihren Fingern? Den Eindruck hatte sie häufiger gehabt, wenn sie Remus berührt hatte.

„Was liest du denn?“ fragte sie ihn besorgt.

Remus sah auf, als Amber ihm die Hand auf den Arm legte, und einen Augenblick sah er sie nur schweigend an. Das Zucken seiner Freundin war ihm nicht entgangen, und er wusste auch, dass Amber nicht das erste Mal so reagiert hatte. Ob sie ihn nicht gerne berührte? Ob sie vielleicht auch Angst vor ihm hatte...? Das würde heißen, dass sie sein Geheimnis durchschaut hatte. Zwar vertraute er Amber, aber wie würde sie handeln, wenn sie es wirklich wüsste? Unwillig schüttelte er den Kopf, er wollte im Moment nicht über so etwas nachdenken. Abgesehen davon war es unhöflich, eine Frage seiner Freundin so lange unbeantwortet zu lassen.

"Rumänien hat seine Vampir-Politik verschärft", meinte er leise, froh darüber, dass man seiner Stimme die Sorgen, die er sich machte, kaum anhören konnte. Aber er war auch schon seit Jahren geübt darin, ein Geheimnis zu bewahren. "Immer mehr Vampire fliehen nach Großbritannien, weil wir hier noch relativ tolerant sind." Er hielt Amber die Zeitung hin, damit sie sich den Artikel selbst anschauen konnte.

Er gab seiner Freundin ein paar Minuten, den Bericht selbst lesen zu können, dann zuckte er leicht mit den Schultern und stand auf. "Ich gehe zum Abendessen, kommst du mit?" Ein Blick auf seine Armbanduhr hatte ihm gesagt, dass es in der Tat schon Zeit war, hinunter in die Große Halle zu gehen, weshalb er sich auch schließlich zusammen mit Amber auf den Weg machte.

tbc: Große Halle (+Amber)

ALINA & FRANK & CLAIRE

Claire seufzte. Sie hatte nach der ganzen Putzarbeit richtig Hunger bekommen und da sie nicht noch jemandem auf die Pelle rücken wollte, stand sie nun auf. Alina und Frank konnten sich bestimmt allein unterhalten und in der Großen Halle wartete das Abendessen, eigentlich war sie nicht der Typ von Mensch, der andere nur für einen Teller stehen ließ, aber nachdem sie zu zweit waren, war sich claire sicher, dass es nicht so schlimm war.

"Ich geh mal in die Große Halle, da gibts was zu essen!" Sie grinste die beiden vielsagend an. "Ihr könnt ja nachkommen, wenn ihr Hunger habt, oder so... aber ich lass euch jetzt erstmal allein." Wer wusste schon, was passieren konnte, wenn die beiden allein waren. Es konnte so gut wie alles passieren. Bei diesem Gedanken wurde Claires Grinsen breiter, jedoch strich sie einfach schon mal zwei Möglichkeiten weg, da dies nun wirklich nicht sehr realistisch war. Zugegeben, sie war nicht grad an die Realität gebunden - sie hätte sich ja nie vorgestellt, dass der Kessel explodieren würde! - aber bei so etwas konnte sie dann doch noch ein wenig unterscheiden. Ein wenig. Dann verließ sie den Gemeinschaftsraum und ging in die Große Halle, wie bereits angekündigt.

TBC: Große Halle

pp: Große Halle

Die meisten Schüler waren noch in der Großen Halle und somit war der Gemeinschaftsraum der Gryffindors verhältnismäßig leer. Thomas suchte sich einen freien Platz in einer Ecke, in der er möglichst wenig auffallen würde und ihn niemand ausversehen stören konnte. Er setzte sich und stellte seine Schultasche auf den Knien ab. Er brauchte nicht lange zu suchen, um das schmale Buch mit dem schwarzen Ledereinband in seiner Tasche zu finden, das er aus der Bibliothek mitgenommen hatte.

Der Titel, welcher auf der ersten Seite in verschnörkelten, keltisch anmutenden Buchstaben zu lesen stand, lautete "Animagica. Zauber, Bannsprüche und Riten mit Bezug zu Tieren und tierähnlichen Lebensformen". Das Buch hatte er in der offenen Abteilung der Bibliothek gefunden und bereits beim Durchblättern einen Hinweis auf das "Borgen" gefunden, das ihn besonders interessierte, seit er das erste Mal von der Existenz dieser Tiermagie gelesen hatte, die es einem Zauberer ermöglichte, den Geist eines Tieres zu "borgen" und mehrere Stunden in dessen Gestalt zu verbringen. Da das Borgen allerdings zu den Dunklen Künsten gezählt wurde, war es schwer, ausführliche Literatur zum Thema zu finden, welche auch den eigentlichen Vorgang beschrieb.

Thomas stellte seine Schultasche neben den Sessel, schlug die Beine übereinander und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Dann schlug er das Buch auf und begann die ersten Kapitel erst einmal quer zu lesen.

pp: Große Halle

Amber kam kurz nach Thomas vor dem Gryffindorturm an und kletterte durch das Porträtloch. Suchend blickte sie sich nach Thomas um und obwohl dieser sich offensichtlich so platziert hatte, dass man ihn möglichst wenig bemerkte, hatte sie ihn recht schnell entdeckt. Er saß in einer Ecke und war bereits in ein schmales Büchlein vertieft.

Amber beschloss, das Hüpfen aufzugeben und schlich stattdessen auf Umwegen an Thomas heran, so dass sie schließlich hinter ihm stand, ohne dass er sie bemerkt hatte, und über seine Schulter hinweg auf das Buch blicken konnte. Offensichtlich hatte es etwas mit Tieren zu tun, so weit sie das erkennen konnte.

„Ist es interessant?“ fragte sie, den Kopf direkt an Thomas' Ohr, so dass auch jedes Flüstern ihn wahrscheinlich erschreckt hätte.

Amber hatte dieses verfluchte Talent. Thomas wusste, dass sie es hatte und doch bewahrte es ihn nicht davor, dass sie ihn jedes Mal wieder damit erschreckte. Irgendwie schaffte sie es einfach wie aus dem Nichts irgendwo aufzutauchen, ohne dass man sagen konnte, woher sie kam. Nun, vermutlich war es natürlich aus der Großen Halle, denn dort hatten sie eben noch zusammen am Gryffindor-Tisch gesessen. Und schätzungsweise war Amber ganz normal durch das Portrait und den dahingerliegenden Eingang in den Gruppenraum gekommen.

Dennoch kam diese logische Schlussfolgerung von Tom erst, nachdem er sich erschreckt hatte und zwar gewaltig. Das Buch flog über die rechte Lehne und knallte neben dem Kamin auf den Boden, während Tom erschrocken aufsprang und Amber unbeabsichtlich mit dem Ellenbogen gegen den Wangenknochen schlug. Dass er jedenfalls den Knochen zielstrebig getroffen hatte, verriet Tom sein schmerzender Ellenbogen, den er nun hielt, während er einen Schritt von seinem Sessel entfernt stand und sich höchst albern vorkam. "Fool", stellte er dann fest und holte einmal tief Luft. Dann musterte er sie besorgt. "Tut mir leid. Das war keine Absicht." Warum schlich sie sich auch immer so leise an?

Sie hatte Thomas zwar erschrecken wollen, aber dass er so reagieren würde, hatte sie nun auch wieder nicht erwartet. Er schleuderte sein Buch in die Ecke und stieß ihr mit voller Wucht seinen Ellenbogen ins Gesicht. Sie taumelte ein, zwei Schritte zurück und hielt sich überrascht die Wange. Mit offenem Mund starrte sie Thomas an, und dann, obwohl ihre Wange verdammt weh tat, konnte sie nicht anders als zu kichern.

„Sag mal, hast du es heute auf mich abgesehen?“ fragte sie und rieb sich den schmerzenden Wangenknochen. „Das ist jetzt schon das zweite Mal, dass du mich auf die eine oder andere Art und Weise verletzt…!“

Immer noch mit der Hand an der Wange, bückte sie sich nach dem Buch, hob es auf und reichte es ihm.

"Danke." Thomas nahm das Buch von Amber entgegen. Sein Ellenbogen schmerzte höllisch, als wäre er gegen einen Schrank gestoßen und nicht gegen das Gesicht eines jungen Mädchens. Er würde sich später damit beschäftigen, wenn der Schmerz nicht nachlassen würde. Amber schien wirklich robust gebaut zu sein, was man von ihrem Körperbau nicht wirklich erwartete.

"Das letzte Mal habe ich allerdings versucht, Dich zu beschützen", erinnerte er sie. Er fühlte sich ein wenig missverstanden. Als hätte er sie mit Absicht unter den Tisch im Kerker gestoßen. Nun gut, er hatte sie mit Absicht unter den Tisch im Kerker gestoßen, aber doch nur, damit sie beide einem explodierenden Kessel entgehen konnten. Dagegen war das eben...

Tom ließ seinen eigenen Gedankengang ins Leere laufen, als er bemerkte, dass Amber gekichert hatte. Er würde aus ihr wohl nie schlau werden. Etwas unschlüssig blieb er ihr gegenüber stehen, das Buch unter den Arm geklemmt. Er konnte sich nicht wieder hinsetzen, während sie stand. Das war unhöflich. Aber ihr gegenüber kam er sich wirklich komisch vor. Amber schaffte es, alleine durch ihre Anwesenheit, Tom in Verwirrung zu stürzen.

Dennoch schaffte er es irgendwie, den Rest des Abends mit ihr in einem Gespräch zu verbringen, jedenfalls bis die anderen kamen. Tom zog sich dann in den Schlafsaal zurück, machte sich bettfertig und las noch ein wenig im Schutz seines zugezogenen Bettvorhangs. Viel zu spät machte er das Licht aus und legte das Buch beiseite.

[OOC: Zeitsprung...]

Der Morgen war wie üblich viel zu schnell über Thomas gekommen. Aber ein disziplinierter Geist durfte da nicht aufmucken und Tom war ein solcher - notgedrungen. Im Gruppenraum sah er noch einmal über seine Hausaufgaben und ging dann mit den anderen zum Frühstück, um sich für den Unterricht zu stärken.

tbc: Unterricht >> Verteidigung gegen die Dunklen Künste (Nebenplay)
tbc: Bibliothek (Hauptplay)

James stürmte die Treppen nach oben, bis er das Portrait der fetten Dame erreichte, keuchte das Passwort und stürzte in den Gemeinschaftsraum, sobald sie zur Seite geschwungen war und ihm den Weg freigemacht hatte.
Endlich in Sicherheit angekommen ließ er sich auf einem der bequemen Sessel nieder und nahm sich die Zeit, erstmal wieder zu Atem zu kommen. Außer ihm waren noch ein paar andere Gryffindors hier, von denen einige aufgesehen hatten, als er stürmisch in den Gemeinschaftsraum gepoltert war, die Meisten jedoch hatten gar keine Notiz von ihm genommen.
"Is was, Potter?", fragte ein Erstklässler mit frecher, hoher Stimme und gab sich große Mühe, sich ihm ebenbürtig zu verhalten, während er das Wort an den Älteren richtete.
James kannte den Namen dieses Knirpses nicht, ihm war aber schon öfter aufgefallen, dass er sich in seiner oder der Gegenwart seiner drei besten Freunde oft seltsam verhielt, unpassend konnte man fast sagen, so als versuche er sich zu verstellen und so zu sein, wie er glaubte, sein zu müssen, um von Sirius, Remus, Peter oder James als einer von ihnen akzeptiert zu werden. Natürlich schenkte keiner der Vier dem Kleinen besonders viel Beachtung. Vor kurzen, bei der Häuserauswahl, hatte er sich halb in die Hose gemacht, nachdem er aufgerufen worden war, daran konnte sich James noch genau erinnern, wenn er auch den dazugehörigen Namen längst aus seinem Gedächtnis verdrängt hatte. Der Junge sollte jedenfalls keine Antwort von ihm erhalten, stattdessen warf er ihm einen knappen Blick zu und beobachtete dann ein paar Mädchen, die am Tisch die Köpfe zusammengesteckt hatten und über irgendetwas kicherten. Es wäre gelogen, zu behaupten, dass dies in irgendeiner Weise eine Ungewöhnlichkeit darstellte.

Etwas erschöpft von dem langen Schultag kam Lily in den Gemeinschaftsraum. Einen Moment blieb die junge Hexe vor dem Portrait der Fetten Dame stehen und schaute sich im Gemeinschaftsraum nach ihren Freunden um. Etwas entäuscht keinen zu sehen ließ sie sich in einen Sessel am Fenster sinken. Von dort aus ließ sie ihren Blick noch einmal durch den Raum wandern, es waren noch nicht viele Gryffindors im Gemeinschaftsraum. Außer ihr saßen noch ein paar kichernde Erstklässelrinnen an einem Tisch außerdem saßen noch ein paar andere Schüler in einer Ecke und spielten Koboldstein die sie aber nicht kannte.
Ihr Blick wanderte bis zu einem Sessel in dem zu allem Unglück auch noch James saß, Lily seufzte genervt Och nein nicht der, dachte die junge Hexe und überlegte ob sie gleich wieder verschwinden sollte. Ach quatsch Lily, du lässt dich doch von dem nicht vertreiben, so lange er nichr rüber kommt ist ja alles okay, dachte die junge Hexe.
Sie entschied sich dafür, damit sie so abweisend wie möglich wirkte einfach in ihrem Tagespropheten zu lesen. Gelangweilt blätterte sie in der Zeitung rum Na toll, Quidditch gibt es eigentlich noch etwas anderes? entnervt schlug sie die Zeitung wieder zu und begann das Rätsel auf der Rückseite des Propheten zu lösen.

Nachdem James eine Weile lang ruhig gesessen hatte und wieder zu Atem gekommen war, begann ihn die lange Weile zu kitzeln und er bemerkte, dass es ihm zusehends schwerer fiel, beschäftigungslos hier im Sessel sitzen zu bleiben und dümmlich in der Gegend umher zu glotzen. Er dachte an die Hausaufgaben, die er noch zu erledigen hatte; bis morgen musste er noch jede Menge lesen und einen Aufsatz schreiben, sicher gab es sogar noch mehr zu tun, aber James gehörte bestimmt nicht zu den Schülern, die alle Pflichten auswendig im Kopf mit sich herumtrugen.
Er hatte allerdings vor, seine guten Noten zu halten und kam somit nach einigem Zögern doch zu dem Entschluss, dass es nicht schaden konnte, sich zumindest mit dem Thema des Aufsatzes mal zu beschäftigen. Vielleicht könnte er ihn sogar schnell schreiben...andererseits konnte er sich kaum noch an den heutigen Unterrichtstag erinnern. James war gedanklich wo ganz anders unterwegs gewesen, es war ihm einfach nicht gelungen, dem Unterrichtsgeschehen zu folgen. Viel wichtigere Dinge spukten ihm durch den Kopf. Der Schulball zum Beispiel, und Snape, der sicher plante Evans zu fragen, falls er überhaupt vorhatte, sein hässliches Gesicht auf dem Ball zu zeigen. James hatte die ganze Zeit über Pläne geschmiedet, wie er es am besten anging, bisher hatte er aber weder eine gute Lösung noch eine Möglichkeit gefunden, mit Lily allein zu sprechen. Niemand glaubte daran, dass er sie überzeugen könnte, ihn auf den Ball zu begleiten. James allerdings sah es als ziemliche Ehre an, mit ihm zum Ball gehen zu dürfen und obwohl ihm im Stillen klar war, dass Lily Evans das sicher mit anderen Augen sehen würde, gab er die Hoffnung nicht auf, dass sie zusagte. Sicher, sie hielt ihn für einen albernen Schwachkopf, das mochte schon sein, James hielt es aber immer noch für möglich, dass sie in Wahrheit genau wusste, wie cool er war. All zu cool blickte er jedoch nicht drein, als im nächsten Moment das Portrait der fetten Dame aufschwang und eben jene besagte - Lily - in den Gemeinschaftsraum hinzukam. Einige Herzschläge lang verharrte James und glotzte sie überrascht an, dann fuhr seine Hand in blitzschneller Beiläufigkeit an seinen Kopf und durch sein verstrubbeltes Haar, ehe er so tat als wäre er unglaublich beschäftigt und schnell blind ein Buch aus seiner Tasche griff. Er schlug es auf und kam sich bereits im nächsten Moment unbeschreiblich albern vor.
"Hey, Evans!" James klappte das Buch wieder zu und ließ es zurück in seine Tasche gleiten. Lily tat mindestens so beschäftigt wie er, saß hinter dem Tagespropheten verborgen und spielte vor, dass sie ihn nicht bemerkt hatte. Der Gryffindor wusste, dass er keinen besseren Moment finden würde, um sie zu fragen. Es war ein günstiger Augenblick und keiner seiner Freunde war hier, das bedeutete, sie bekämen es nicht mit, falls sie ihm eine peinliche Abfuhr erteilte.

James erhob sich elegant aus seinem Sessel, griff seine Tasche und schlenderte zu seiner Klassenkameradin herüber, wiederholte dabei die Geste mit dem Haar, ohne dass es ihm gelang, irgendeine Ordnung in seine Frisur zu bringen.
"Hi!", sagte er selbstgefällig und warf einen prüfenden Blick auf das angefangene Rätsel, mit dem sie sich gerade beschäftigte. "Gut, dass ich dich treffe!"
Leger wanderte eine seiner Brauen in die Höhe, während sein sicheres Lächeln ihm fast Überheblichkeit auf die Miene schrieb. So sicher wie er sich gab, fühlte sich James allerdings nicht. In seinen Gedanken war dieser Teil immer viel leichter gewesen.
"Ähm...hörmal....was ich dich fragen wollte..." James zögerte kurz, machte sich dann jedoch klar, dass er seiner Nervosität nicht erlauben durfte, ihm diese außerordentliche Gelegenheit zu versauen. Am besten er brachte es einfach schnell hinter sich. Es wäre nicht sein erster Versuch, Lily zu einem Date zu überreden.
"Hast du schon jemanden für den Schulball?" Eigentlich wollte James warten, doch etwas in ihm drängte ihm zum Sprechen, ehe Lily ihn unterbrechen konnte und er wieder nicht dazu käme, endlich das zu fragen, was er schon die ganze Zeit wissen wollte. "Sicher wird Schniefelus dich noch fragen, falls er das noch nicht hat. Und ich würde ungern sehen, dass du aus Mitleid mit ihm gehst. Also wie wärs? Geh doch einfach mit mir, dann kannst du ihm sagen, du hast schon jemanden." Er verkaufte sich hier eindeutig unter seinem Wert und kam sich dabei noch dämlicher vor, als wenn er sie einfach direkt aufgefordert hätte, mit ihm zu gehen, weil sie es doch insgeheim sicher wolle. Allerdings dachte er ja auch an seinen Erfolg und James hatte schon ein paarmal miterleben müssen wie wenig Lily darauf ansprang, wenn man versuchte ihr mitzuteilen, dass sie in Wahrheit auf James stehe.

Lily grinste leicht darüber wie James sie anglotze als wäre sie ein Weltwunder, verblüfft schüttelte sie den Kopf. Über seinen Auftritt konnte man wirklich nur lachen, besonders Amüsant fand sie das Buch in dem er anscheinend gelesen hatte, obwohl er es falsch rum gehalten hatte, als sie den Gemeinschaftsraum betrat.
Immerhin hatte sie es geschafft ihn gekonnt zu ignorieren obwohl er ihren Namen durch den Gemeinschaftsraum brüllte.
Leicht gelangweilt von dem Rätsel im Tagespropheten hielt sie einen Augenblick inne, toll ich kann einen Besenkompass gewinnen. Lily konnte mit fliegen und Quidditch im Gegensatz zu den meisten anderen gar nichts anfangen, fliegen war für sie der wohl größte Horror.
Ihr wurde nur beim Gedanken schlecht wenn sie daran dachte 10m über der Erde zu schweben.

Hi! Gut das ich dich treffe Die Stimme von James riss die Lily abrupt aus ihren Gedanken.
„Was willst du Potter“, skeptisch beäugte sie ihren Klassenkameraden und musterte ihn abfällig. James hatte schon wieder seinen überheblichen und arroganten Gesichtsausdruck, wegen dem sie ihn so verabscheute.
Auf seine Frage ob sie schon jemanden für den Schulball hatte, blickte sie ihn nur noch skeptischer an und zog eine Augenbraue hoch, Lily öffnete den Mund um etwas zu antworten , kam aber nicht dazu da der Gryffindor einfach weiter sprach.
Bei jedem Wort was James sprach verfinsterte sich ihr Blick mehr, als wenn sie es nötig hatte ihn als eine Art Ausweg für Severus zu nehmen. Sie holte tief Luft um sich zu beruhigen, was auch einigermaßen klappte mit ruhiger Stimme lächelte sie James zuckersüß an „ Nein lieber James ich habe noch keinen für den Schulball!“, seufzte sie mit gespielt traurigem Ton „Und nein, Severus hat mich noch nicht gefragt!“ Sie funkelte ihn wütend an glaubte James wirklich dass Lily lieber mit ihm zum Ball gehen würde als mit Severus? „Ach und James, mal ein Tipp, wenn du das nächste mal versuchst, ein Mädchen dazu zu bringen mit dir auf einen Ball zu gehen, denke immer daran, das du niemals ihren besten Freund beleidigen solltest, und es wäre auch von Vorteil, nicht so überheblich zu sein, das wirkt nur negativ!“
Sie zitterte leicht so wütend war sie auf James, der wie immer nicht davor halt machte ihren besten Freund zu beleidigen.
Für Lily war das Gespräch nun eigentlich mehr als beendet, sie schlug den Propheten auf und begann irgendeinen Artikel über Quidditch zu lesen, der sie wenn sie ehrlich war gar nicht interessierte.

Davon, dass Lily voller Abfälligkeit gefragt hatte, was er denn wolle, ließ James sich nicht aus der Ruhe bringen. Diesen Tonfall war er bei ihr längst gewöhnt. Dass sie die Worte "lieber James" verwendete war allerdings schon eine Art unterschwellige Warnung, ein Zeichen dafür, dass eine Zündschnur in Brand gesetzt worden war und schon wenig später irgendwo in der Nähe eine Bombe hochgehen konnte.
ABER: Schniefelus hatte sie noch nicht gefragt! Das waren doch gute Neuigkeiten, fragte sich nur, inwiefern James daraus wirklich einen Vorteil für sich ziehen konnte.
Er betrachtete Lily abwartend und mit jedem Wort, das sie sprach, schwand zunehmend seine Hoffnung darauf, sie zum Schulball auszuführen.

„Ach und James, mal ein Tipp, wenn du das nächste mal versuchst, ein Mädchen dazu zu bringen mit dir auf einen Ball zu gehen, denke immer daran, das du niemals ihren besten Freund beleidigen solltest, und es wäre auch von Vorteil, nicht so überheblich zu sein, das wirkt nur negativ!“

Feine Runzeln bildeten sich auf James' Stirn und einen Moment lang wusste er wirklich nicht, was er erwidern sollte. Egal, was er sagte, die Tatsache, dass es aus seinem Mund stammen würde, würde es doch nur noch verschlimmern, oder? Schnell, er musste sie besänftigen, irgendwie. Aber wie, ohne sich für das zu entschuldigen, das er über Snape gesagt hatte? Denn das würde er nicht tun, unter gar keinen Umständen. Lily mochte ihn noch so sehr in den Himmel preisen, es würde dabei bleiben, dass Severus Snape ein schmieriger Drecksack war, dem James nicht mehr aks Verabscheuung entgegenbringen konnte.

"Naja, man kann sich seine Freunde ja nicht immer aussuchen.", rechtfertigte er also stattdessen ihren Entschluss, Schniefelus zu mögen, vor sich selbst. Dass Lily James aber möglicherweise seinetwegen versetzen würde, schürte seinen Hass auf den Slytherin nur noch an. Er wollte jedoch noch nicht aufgeben. Sie hatte ihn abgewiesen und steckte ihren Kopf wieder in den Tagespropheten, solange James aber noch kein klares nein gehört hatte, wollte er sich nicht von ihr wenden.

"Hör mal!", begann er ohne zu wissen, was er eigentlich sagen wollte. Seine Sicherheit war gerade dabei, sich halbwegs zu verabschieden und unbemerkt in Verzweiflung umzuschlagen. Er wollte wirklich gern mit Lily dahin gehen. Wenn er ihr das aber zeigte und sie ihm trotzdem einen Korb gab, verlöre er sein Gesicht. "Ich kann wirklich nichts dafür, dass du mich für überheblich hälst, Lily.", sagte er mit dem Anflug eines Grinsens, unterdrückte dieses aber, um den hochnäsigen Eindruck nicht zu verstärken. Sicher war es auch das Gift, das Snape ihr injezierte. Er war doch der Oberboss darin, Behauptungen über Sirius und James aufzustellen und Halbwahrheiten zu verbreiten!
"Aber wenn du mit mir zum Ball gehen würdest" - er neigte das Gesicht um eine winzige Nuance und hob die Mundwinkel zu einem hoffnungsvollen Schmunzeln - "könnte ich dir vielleicht beweisen, dass ich ganz anders bin, als du denkst."

Lily legte den Propheten mit dem langweiligen Artikel über Quidditch endgültig zur Seite und seufzte, im klaren darüber das James nicht locker lassen würde. Sie unterdrückte ein Grinsen, als sich James anfängliche Überheblichkeit zu nehmend auflöste.
Ich kann wirklich nichts dafür, dass du mich für überheblich hältst, Lily.",
Sie lachte trocken „Natürlich nicht James, du kannst da natürlich gar nichts für. Aber kannst du mir einen gefallen tun und dich hinsetzen? Du machst mich ganz nervös wenn du hier so rum stehst.“ Sie deutete mit der Hand auf einen der freien hand auf einen freien Sessel, da James anscheinend nicht die Absicht hatte zu verschwinden konnte er sich auch ruhig zu ihr setzen.

"Aber wenn du mit mir zum Ball gehen würdest könnte ich dir vielleicht beweisen, dass ich ganz anders bin, als du denkst."
Nachdenklich strich sie sich eine Strähne ihres dunkelroten Haares aus dem Gesicht, an dem was James sagte war etwas wahres dran. Sie blickte gedankenverloren aus dem Fenster, aber wenn ich ja sage, dann... sie zerquetschte die Sessel lehne mit ihrer Hand.
Einerseits wollte sie dem Jungen noch eine Chance geben, aber andererseits, war das was er über Severus sagte und sein arrogantes Gehabe ziemlich nervig.

Sich noch immer nicht sicher was sie antworten sollte schaute sie James an „ Fragst du mich eigentlich weil du keine andere findest oder willst du Sev einfach nur zeigen das du der Beste bist?“, forschend blickte sie ihm mit ihren grünen Augen in seine. Eigentlich glaubte Lily die Antwort sowieso schon zu wissen, sie war sich gänzlich Sicher, dass James sie nur fragte weil er Severus nicht leiden konnte und ihm eins Auswischen wollte.

James ließ sich nicht zweimal bitten, sich zu setzen. Sofort leistete er dieser Aufforderung Folge und ließ sich auf dem nächsten Platz neben ihr nieder, schob seine Sitzgelegenheit sogar noch etwas näher zu ihr heran, um das Gespräch gut weiterführen zu können. Die winzigen Erfolge ließen sofort wieder Hoffnung in ihm aufflammen, denn zum einen hatte sie ihn nicht sofort abgewiesen, zum anderen hatte sie den Tagespropheten aus der Hand gelegt, was bedeutete, dass er gewissermaßen zu ihr vorgedrungen war und zum dritten hatte sie ihn gebeten, sich zu setzen. Vielleicht gab es für ihn doch noch Hoffnung...

James wusste, dass Lily und Severus eine enge Freundschaft verband, doch ebenso wie viele nicht verstehen konnten, wie ein Mitglied der Familie Black nach Gryffindor geraten und sich unzertrennlich mit Potter anfreunden konnte, war es für diesen schwer nachzuvollziehen, was Lily an Snape fand. Er war unfreundlich, in sich gekehrt und langweilig. Für James gab es nichts interessantes oder liebenswertes an diesem Kerl, höchstens die eine oder andere Abscheulichkeit.


Fragst du mich eigentlich weil du keine andere findest oder willst du Sev einfach nur zeigen das du der Beste bist?“ Lilys Blick traf James' geschockten und einen Moment lang wusste er gar nicht, was er zu dieser Frage erwidern sollte. Wie um ihren Verdacht zu stärken senkte er den Blick und lachte leise, dann schüttelte er jedoch den Kopf und sah wieder zu seinem Gegenüber auf, eine Erwachsenheit und Aufrichtigkeit in seinem Blick, wie man sie bei ihm nicht oft sah, da meist die kindliche Albernheit in seiner Stimmung überwog. "Ich frage dich, weil ich sehr gern mit dir zum Ball gehen würde.", sagte er wahrheitsgemäß und ohne den bohrenden Blick von Lily abzuwenden. Sie wusste genau, dass James ohne Schwierigkeiten eine andere Ballpartnerin finden würde. Das Problem war nur, dass er gar keine andere wollte.
Sein Ernst wich nun einem spitzbübischen Grinsen, und da er es sich einfach nicht verkneifen konnte, fügte er munter hinzu: "Das mit Snape wäre nur ein freudiger Nebeneffekt."

Natürlich setzte James sich nach ihrer bitte sich zu setzen sofort neben Lily und rutschte auch noch näher an sie ran, die junge Hexe ignorierte es gekonnt. Sie wusste selber nicht warum sie zu James so nett war, eigentlich jasste sie ihn aber sie wollte ihm auch gerne noch eine Chance geben, wie sie jedem anderen auch eine Chance gegeben hätte.

Zunächst sah es für Lily so aus, als ob James Lily wirklich nur fragte um Severus zu ärgern. Ihre Gesichtszüge verhärteten sich. Sie hatte es sich schon gedacht , wütend schaute sie zu Boden und suchte nach den Richtigen Worten.
Aus den Augenwinkeln sah sie wie James den Kopf schüttelte.

"Ich frage dich, weil ich sehr gern mit dir zum Ball gehen würde." Geschockt und verwundert schaute Lily ihren Gegenüber an. Lily hätte mit allem gerechnet, nur nicht damit, dass James einfach nur so fragte ob sie mit ihm zum Ball gehen wollte. Immer noch misstrauisch musterte sie James, sie konnte und wollte ihm einfach nicht glauben, obwohl er aufrichtig und ehrlich geklungen hatte. Sie runzelte leicht die Stirn über James Kommentar zu Snape „Mensch James...“, sie seufzte genervt „Kannst du nicht einmal aufhören?“

James andauernde nicht sehr nette Kommentare zu Snape waren, zuzüglich zu seiner Arroganz die Hauptgründe warum sie James nicht mochte und nicht mit ihm zum Ball gehen wollte, zwar gab sie jeden eine zweite Chance, aber hatte James nicht schon mehr als eine zweite Chance gehabt...

„Hamm...“, begann sie ohne zu wissen was sie jetzt eigentlich antworten wollte und sollte.
Sie schwankte immer noch zwischen etwas wie ja und nein. Sie wusste das James sie genau so haben wollte, jeder wusste, dass sie junge Hexe jedem eine gerechte Chance gab, „...also...Räumer!“ Erfreut darüber ihre Katze zu sehen lächelte sie Glücklich, mit einem maunzen sprang die kleine Katze auf Lilys Schoß, liebevoll und froh erst einmal um die Antwort rumgekommen zu sein strich sei der jungen Katze über das Samtweiche Fell.

„Mensch James, kannst du nicht einmal aufhören?“

Nein, auf keinen Fall. Er konnte es wirklich nicht, selbst wenn er es gewollt hätte, James war so schon so sehr daran gewöhnt, Snape wo es nur ging zu beleidigen und zu piesacken, dass es quasi ein fester Bestandteil seines Lebens geworden war. Lily zuliebe (und aus taktischen Gründen) verkniff er sich aber eine dementsprechende Antwort und zog nur schuldabweisend die Brauen schräg.
"Es ist schon okay, Lily. Auch wenn du zwischen uns stehst, dein Freund Snape und ich, wir mögen uns einfach nicht besonders und ich kann mit Sicherheit behaupten: Er redet auch nicht besser über mich." Das stimmte mit Sicherheit, auch wenn es eine gewagte Behauptung war, davon zu sprechen, dass Lily in irgendeiner Weise zwischen Severus und James stünde. Es kam eher einem Wunschdenken gleich, doch James verwischte diese Tatsache mit einem charmanten Grinsen und ließ den Blick auf Lily ruhen. Er spürte, dass sie nicht gar so abgeneigt war, wie es anfangs den Anschein gemacht hatte und wenn er noch ein Bisschen am Ball blieb, konnte er sie vielleicht überzeugen. Ehrgeizig blieb er an ihrer Seite, selbst als sie sich auf die willkommene Ablenkung einließ, sobald ihre Katze auf ihren Schoß sprang und sie somit kurzzeitig aus dem Gespräch entband. James war wohlhabend, gebildet, witzig und gutaussehend, jedenfalls in seinen Augen und ebenso in den Augen vieler seiner Mitschüler; dass gerade Lily einfach nicht auf ihn reagieren wollte, machte ihn fertig, andererseits war es möglicherweise auch genau der Punkt, der sie so interessant für ihn machte. Abgesehen davon natürlich, dass sie ebenfalls ziemlich intelligent und absolut schön war.

James wusste, seine nächsten Worte mussten geschickt gewählt werden und durften nicht einfach seiner selbstverliebten Natur entstammen. Er hatte jetzt die Chance, ihre Entscheidung positiv oder negativ zu beeinflussen. Sollte Lily ihn abweisen, würde ihm später schlecht werden, wenn er daran dachte, es seinen Freunden zu erzählen. Momentan verschwendete er daran aber keinen einzigen Gedanken; jene kreisten nur um Lily und darum, sie zu überzeugen.
"Ich hab ne Idee!", sagte er mit niederschmetternder Plötzlichkeit und ein tückischer Ausdruck huschte über sein Gesicht, ehe er sachlich schmunzelte und nachdenklich die Wangen straffte. "Wenn du mit mir zum Ball gehst" - seine Züge spannten sich an, gewannen aber an Charme dadurch, das seine Mundwinkel ein leichtes Zucken nicht unterlassen konnten - "verspreche ich dir, den ganzen Abend kein schlechtes Wort über Schnie...Severus zu verlieren."
James merkte gar nicht wie sich seine Lippen gebannt aufeinanderpressten, während seine Augen gebannt auf Lily gerichtet standen und nervös der Dinge harrten, die sie darauf erwidern mochte, ein vergnügter, bittender Ausdruck in ihnen glitzernd.

"Es ist schon okay, Lily. Auch wenn du zwischen uns stehst, dein Freund Snape und ich, wir mögen uns einfach nicht besonders und ich kann mit Sicherheit behaupten: Er redet auch nicht besser über mich."

Lily lachte trocken, glaubte James allen ernstes, dass Lily zwischen ihm und Severus stand?
Natürlich stimmte es, dass Severus genau wie James über den anderen herzog. Jedoch verstand sie Severus Meinung über James immer besser als James Meinung über Severus. Es wunderte die Gryffindor ein wenig, dass James immer noch neben ihr saß, jeder andere hätte schon längst das weite gesucht. Aber sie wusste das James nicht locker lassen würde ehe sie ihm nicht einen Korb gab oder ihm eine Zusage zum Ball geben würde.
Lily wusste, dass sich viele Mädchen darum rissen mit James Potter auf den Ball gehen zu können, James konnte so gut wie jede Fragen, es hatte etwas seltsames, dass er gerade Lily fragte, die sich eigentlich so gar nicht darum riss mit ihm aus zu gehen.

"Wenn du mit mir zum Ball gehst verspreche ich dir, den ganzen Abend kein schlechtes Wort über Schnie...Severus zu verlieren."

Die junge Hexe unterdrückte ein lachen und schaute schnell aus dem Fenster „Als wenn du das durchhalten würdest“, erwiderte sie und konnte sich ein leichtes Grinsen einfach nicht verkneifen, als sie James bittenden Ausdruck in den Augen sah. Sie wusste, das James nun alles Versuchte und so gar einen Abend lang nicht über seinen Feind herziehen wollte.

„Hör mal James...“, begann sie ohne nachzudenken „...du weißt genau, dass ich jedem noch eine zweite Chance gebe.“ Sie brach ab und blickte dem Jungen ernst in die Augen „Und du weißt auch, dass ich dir bestimmt schon mehr als eine Chance gegeben habe...“ Sie schwieg erneut, sie war sich noch immer nicht sicher was sie antworten sollte, irgendetwas in ihr sagte ihr, sie sollte James noch eine Chance geben, aber eine andere warnte sie davor.
Lily schloss kurz die Augen und holte kurz Luft bevor sie weiter sprach „ Okay James, du hast gewonnen, aber nur unter einer Bedingung!“, sie grinste „ Du versuchst an dem Abend wirklich kein schlechtes Wort über ihn zu sprechen, ich verlange nicht, dass du ihn liebst, aber ich will nicht, dass du mir den ganzen Abend erzählst wie dumm Severus doch eigentlich ist. Bist du damit einverstanden? Wenn nicht, dann halt nicht.“

Aus irgendeinem nicht all zu fern liegenden Grund schien Lily das Versprechen, das James ihr geben wollte, nicht ganz glauben zu können. Einen ganzen Abend lang kein schlechtes Wort über Snape zu verlieren war in der Tat nicht ganz einfach, James aber glaubte an sich und seine Fähigkeiten, schließlich hätte auf dem Schulball erheblich besseres zu tun, als an seinen alten Rivalen zu denken.
Lily erinnerte ihn daran, dass er wisse, sie gäbe jedem eine zweite Chance, worauf James nur fragend den Mund verzog und dann lächelte. Er war sich nicht im klaren darüber gewesen, dass sie eine Art Grundsatz hatte, der besagte, dass jeder einen zweiten Anlauf bei ihr bekäme, ihm war nur immer wieder negativ aufgefallen, dass sie immer wieder über die Dinge hinwegsah, die Schniefelus abzog. Allein sein auffälliges Interesse für schwarze Magie war für James ein alarmierendes Zeichen und er sah es ungern, dass Lily immer wieder mit ihm rumhing. Sie hätte ein zärtliches, gutmütiges Wesen und sollte es nicht an einen Bescheuerten wie Snape verschwenden. In diesem Falle aber konnte James scheinbar endlich ebenfalls einen Nutzen daraus ziehen, dass Lily nicht jeden nach dem ersten Fehlgang auf ewig abstempelte, deshalb nickte er lediglich stumm grinsend und verkniff sich jeglichen besorgten Kommentar über Schniefelus. Es war sowieso schon viel zu lange um ihn gegangen, eigentlich wollte James ihn bei dieser Sache gar nicht dabei haben, nicht einmal als Gesprächsthema.

Um seine Klassenkameradin nicht sofort aufs Neue gegen sich aufzubringen, unterdrückte James weiterhin die Äußerung, dass Lily ihm seiner Meinung nach nicht mehr als zwei Chancen gegeben hatte, sondern überhaupt keine. Es mochte Einbildung sein, aber ihm war es immer so vorgekommen, als hätte sie ihn abgehakt gehabt, ehe sie das erste Mal mit ihm gesprochen hatte.

„ Okay James, du hast gewonnen, aber nur unter einer Bedingung!“

Als diese Worte ausgesprochen worden waren, hielt Potter entsetzt die Luft an. Hatte er richtig gehört? Er hatte gewonnen? Lily würde mit ihm zum Ball gehen? Noch ehe er die Bedingung gehört hatte, zeigte sich ein breites, freudiges Grinsen auf seinem Gesicht, fast so als wäre er zum neuen Teamkapitän der Quidditchmannschaft ernannt worden. Ach was, besser noch!
„ Du versuchst an dem Abend wirklich kein schlechtes Wort über ihn zu sprechen, ich verlange nicht, dass du ihn liebst, aber ich will nicht, dass du mir den ganzen Abend erzählst wie dumm Severus doch eigentlich ist. Bist du damit einverstanden? Wenn nicht, dann halt nicht.“

"Doch doch!" Schnell hob James beide Hände, um Lily davon abzubringen, ihre Meinung noch zu ändern. "Das ist kein Problem." Nonchalant mit den Schultern zuckend lehnte er sich lässig in seinem Platz zurück und fuhr sich durchs Haar, wieder mal ohne den geringsten beändigenden Effekt. "Ich schaffe es ohne Probleme, den ganzen Abend lang kein schlechtes Wort über ihn zu verlieren.", versicherte er nochmals und betrachtete Lily mit genugtuender Überraschung. "Ich werde einfach überhaupt nicht über ihn reden. Das hatte ich sowieso vor."

Unglaublich, Evans hatte tatsächlich zugesagt mit ihm zum Ball zu gehen. So gut James es auch nach außen hin vertuschte, innerlich tobte in ihm die Nervosität, mischte sich aber mit hemmungloser Freude. Niemand hatte geglaubt, dass er sie dazu bringen könnte, wahrscheinlich nichtmal seine besten Freunde. Eigentlich hatte nichtmal er selbst damit gerechnet. Sofort sah er den Schulball in einem anderen Licht. Der Rest der Welt rückte in seiner Wichtigkeit nach hinten und James wusste schon, welchen Tag er ab nun an sehnlichst anstreben würde.

"Das wird echt super!", versprach James seiner Begleiterin und ein vorfreudiger Funke blitzte in seinen Augen auf. "Und mach dir keine Sorgen. Snape findet garantiert auch noch jemanden." In Slytherin gäbe es bestimmt genügend Leute, deren Hemmschwelle niedrig genug wäre, um mit Schniefelus zu gehen. Diesen Gedanken behielt er natürlich für sich. Nicht gleich alles wieder über Bord werfen!

"Das wird echt super!",

Lily war sich da nicht so sicher, sie ärgerte sich etwas über sich selber, dass sie dem Gryffindor einfach zu gesagt hatte. Sie hatte von Anfang an nicht wirklich Lust auf den Ball gehabt und jetzt da sie mit Potter hinging. Wahrscheinlich würde er sie den ganzen Abend über mit seiner überschäumenden Arroganz nerven. Sie mochte seine selbstzufriedene Art einfach nicht, aber versuchen konnte sie es ja.

„Was meine Freunde wohl sagen werden“, murmelte sie mehr zu sich selber als zu James, Severus’ Reaktion konnte sie sich schon gut vorstellen und Scar, nun sie hatte keine Ahnung was ihre beste Freundin, dazu sagen würde. Nur die Reaktion ihrer Freundin Monique konnte sie sich bildlich vorstellen, sie grinste ein wenig als sie sich die Viertklässlerin vorstellte.

"Und mach dir keine Sorgen. Snape findet garantiert auch noch jemanden."
Die junge Hexe lachte bitter, glaubte James wirklich, dass sie nur aus Mitleid mit Severus zum Ball gehen würde? Potter kannte sie wirklich nicht gut, aber sie kannte ihn auch nicht wirklich, sie hatte auch nie großen Wert darauf gelegt sich mit dem Gryffindor näher bekannt zu machen.
Die Gryffindor war sich vollkommen sicher, dass Severus jemanden für den Ball finden würde, sagte es aber nicht laut, sie hatte einfach keine Lust mehr sich mit James über Severus zu unterhalten, wenn sie ehrlich war würde sie sich am liebsten gar nicht weiter mit ihm unterhalten, worüber auch, sie und James sind einfach vollkommen verschieden. Er liebte Quidditch, Lily selber mochte das Spiel nicht al zu gerne.

Sie war sich nicht sicher ob sie einfach gehen sollte und wenn sie gehen sollte wusste sie auch gar nicht wohin, also hier bleiben, dachte sie und lehnte sich in ihrem Sessel zurück. Sie schaute noch einmal zu James, der immer noch neben ihr saß und grinste ihn kurz an „Wird bestimmt...“, sie suchte nach den richtigen Worten, „...toll!“ Vielleicht war er ja wirklich anders als sie immer dachte, was sie allerdings stark bezweifelte, sie lächelte ihm erneut zu, dieses mal sogar recht freundlich.