Tribünen

Die ersten paar Minuten des Spiels hatte Katie alleine verbracht – nicht, dass ihr das viel ausmachen würde, immerhin war sie ja hier, um die Mannschaft ihres Hauses anzufeuern und ganz besonders natürlich ihren besten Freund, Jezzie – aber als sie ganz in der Nähe ihren Tanzpartner Lucius sah, der sich gerade mit Severus, einem jüngeren Schüler, unterhielt, ging sie zu den beiden hinüber und ließ sich ohne zu fragen neben Lucius auf einen freien Platz fallen. Er würde schon nichts dagegen haben, immerhin verstanden sie sich gut und hatten auch so etwas wie ein Date, wenn auch nicht aus irgendwelchen romantischen Gründen, sondern einfach deshalb, weil sie beide keine besseren Partner für den Halloweenball gefunden hatten.

„Hey, ihr zwei“, grüßte sie ihre Hauskameraden, konnte den Blick aber kaum von dem Geschehen auf dem Spielfeld abwenden. Schon nach kurzer Zeit zeichnete sich ab, dass es ein hartes Spiel werden würde, beide Mannschaften schienen entschlossen zu sein, den Sieg davon zu tragen, und auch mit allen Mitteln dafür zu kämpfen. Was in diesem Falle wohl hieß, dass die Klatscher andauernd zum Einsatz kamen. „Gutes Spiel, nicht wahr? Wird aber wieder Zeit für ein weiteres-“ Tor, hatte sie sagen wollen, doch genau in diesem Augenblick beschleunigten beide Sucher, sowohl Regulus Black als auch Potter.

Katie sprang auf und drückte die Daumen für den kleinen Regulus. „Regulus!!“ schrie sie laut um ihn anzufeuern, doch dann wurde er von einem Klatscher getroffen. Im Gegensatz zu den anderen Spielern, die es schon erwischt hatte, konnte er sich nicht mehr auf seinem Besen halten und fiel den ganzen weiten Weg bis hinunter auf den Boden. Erschrocken hielt Katie sich eine Hand vor den Mund. Zwar wusste sie, dass sein Sturz unnatürlich langsam gewesen war, was wohl hieß, dass einer der Lehrer gut reagiert hatte, und ihr war auch klar, dass die beiden Heilerinnen sich gut um ihn kümmern würden, aber Sorgen machte sie sich trotzdem um den Kleinen. Sie fand ihn ganz sympathisch, auch wenn sie nicht das Gefühl wurde, dass er sie hin und wieder ein wenig unheimlich fand.

Mit etwas gedämpfter Stimmung ließ sie sich wieder auf ihren Platz sinken. „Armer Kerl“, meinte sie bedauernd. „Und arme Mannschaft, er ist schon ein ziemlich guter Sucher.“ Aber ein Quidditchspiel wurde nicht abgebrochen, nur weil ein Spieler vom Besen gefallen war, denn sobald der Ersatzsucher bereit war, wurden die Bälle auch schon wieder freigegeben. Und noch war das Spiel nicht verloren, denn Emrys hatte sich gleich den Quaffel geschnappt. „Na, jetzt aber!“

Remus nickte lächelnd. „Ja, genau. Ich bin zwar vielleicht ganz so Quidditch-begeistert wie James und Sirius, aber anfeuern muss ich sie dann trotzdem.“ Und es gab wirklich weitaus unangenehmere Beschäftigungen als ein Quidditchspiel anzuschauen. Er bedauerte nur ein wenig, dass er Marlene hier nicht gesehen hatte. Noch einmal reckte er den Hals und sah hinüber zur Ravenclaw-Tribüne, aber er konnte ihre blonden Haare nicht entdecken. Aber vielleicht würde er sie ja später noch treffen können.

Doch obwohl er natürlich auf einen Sieg für Gryffindor hoffte, erschrak er, als Regulus Black von seinem Besen fiel. „Oh, ja, das war…“ stimmte er Hagrid besorgt zu. „Ich weiß schon, was Du meinst. Ich hoffe, er ist nicht allzu schwer verletzt.“ Aber Miss Pomfrey und Miss Newton würde sich schon um ihn kümmern, da war sie sich ganz sicher, und es dauerte dann auch nicht lange, bis der kleine Junge von ihnen und seinem Onkel in den Krankenflügel gebracht wurde und das Spiel weitergehen konnte.

Remus hielt nach Sirius Ausschau, wie er denn wohl den Unfall seines Bruders aufgenommen hatte – er hatte nicht erkennen können, wer den Klatscher auf den Slytherin geschossen hatte – aber auf diese Entfernung war Sirius‘ Gesichtsausdruck für ihn nicht erkennbar. „Ja, ich denke, James hat jetzt wirklich gute Chancen. Ich weiß nicht, wie gut der Ersatzsucher ist, aber ich nehme an, es hat seinen Grund, dass er nicht in der regulären Mannschaft spielt…“

Ooc: Ich habe mir jetzt mal erlaubt, Hagrid zu duzen, aber wenn dir das nicht so gefällt, sag Bescheid, ich kann es ja noch ändern.^^

Seline sah ihre neue Freundin nur mit verständnislos gerunzelter Stirn an. Es war zwar nett von Màiri, ihr noch einmal alles zu erklären, aber ganz verstand sie es immer noch nicht. Sie glaubte zwar begriffen zu haben, dass die seltsame Aktion der einen grün gekleideten Spielerin womöglich nur ein Unfall gewesen war, aber was die andere Hufflepuff ihr mit Löwen und Schlangen sagen wollte, war ihr nicht ganz klar.

„Löwen? Schlangen?“ erkundigte sie sich. Sie war ja gewillt, möglichst schnell möglichst viel zu lernen, aber es konnte schon ganz schön kompliziert sein, in einem Land zur Schule zur gehen, dessen Sprache man gerade erst angefangen hatte richtig zu lernen. „Warum du redest von Tieren?“ Sie waren doch dabei, ein Quidditchspiel anzuschauen und keineswegs in einem Zoo oder einem Zirkus. In diesem Moment fiel ihr jedoch wieder ein, dass sie auf dem Wappen ihrer neuen Schule mehrere Tiere gesehen hatte, vier, wenn sie sich richtig erinnerte. Womöglich stand ja eines für jedes der vier Häuser, die sie bislang hauptsächlich wegen der unterschiedlichen Farben voneinander unterscheiden konnte?

„Die Schlangen sind die Grünen?“ Das erschien ihr recht logisch zu sein, denn dann wäre der Löwe das Zeichen für die Roten; es fiel ihr nämlich schwer, eine Schlange mit rot und einen Löwen mit grün in Verbindung zu bringen. Aber andererseits handelte es sich um Zauberer eines anderen Landes, vielleicht sah man das hier ja anders? Sie wollte gerade schon weiter fragen, als sie aus den Augenwinkeln bemerkte, dass einer der grünen Spieler gerade von seinem Besen fiel. Erschrocken schrie sie auf. „Mon Dieu! Mais c’est… dangereux!“ Für einen Augenblick fehlten ihr die Worte, sie machte sich große Sorgen um den Spieler, der wohl nicht viel älter als sie selbst zu sein schien. Ob er schwer verletzt war?

"Ja, vielleicht fällt mir nichts besseres mehr ein." gab sie etwas bissig zurück. Doch sie beruhigte sich schnell und begann wieder zu reden. "Vielleicht findest du es etwas seltsam, das ich nichts über Quidditch weiß, doch wenn dein Vater von einem Klatscher getroffen worden ist und deswegen lange im Krankenhaus bleiben musste, dann bist du lieber irgendwo im Schloss als dir Quidditch anzusehen. Alice atmete durch. Es war ein langer Satz geworden. Sie beobachtete wie der Junge abtransportiert wurde.

Andromeda rollte mit den Augen. Dann hatte sie es also heute nur mit unkreativen Menschen zu tun. Oder lag das einfach an ihrer allgemein sehr schlechten Laune? Hätte Narcissa sie heute Morgen bloß nicht nach dem Streit mit Bella gefragt.
Romy zuckte mit den Schultern. Es interessierte sie recht wenig, was Alice da gerade sagte. Immerhin war gerade jemand aus ihrer Familie von einem Klatscher getroffen wurden und vom Besen gesegelt? „Sol ich jetzt auch Angst haben und nichts mehr darüber wissen, weil ich auch gerade jemanden vom Besen segeln habe, der zu meiner Familie gehört?“ Sie hatte einen leicht sarkastischen Unterton und stand auf. „Viel Spaß noch!“ wünschte sie Alice und stand auf, um die Tribüne zu verlassen. Jetzt hatte sie erst Recht keine Lust mehr sich das Spiel anzusehen…

tbc: ???

Dorcas schmunzelte. In dem Punkt war Emmeline ja wirklich nicht zu übersehen gewesen.
Sie nickte dem jungen Mann zu. „Freut mich dich kennen zu lernen, Ian.“ Sie hatte kein Problem damit, ihn mit ‚Du’ anzusprechen, auch wenn es für sie eine ganz schöne Umstellung war. Sie hatte es gelernt, die Menschen zu siezen. Auf der einen Seite brachte ihr Beruf das mit sich, auf der anderen war es auch einfach höflicher. Und Dorcas gehörte eben zu den Menschen, die sich anderen gegenüber eher etwas distanzierter verhielten.
Dorcas sah sich das Spiel genau an. Sie hätte nicht gedacht, dass es so spektakulär werden würde, jedenfalls war zu ihrer Schulzeit niemand so schnell vom Besen gefallen, wie hier. Das kannte sie gar nicht und der Junge konnte froh sein, dass ihm so schnell geholfen wurde. Da sah man mal wieder wie wichtig es war, dass die Heiler ganz in der Nähe waren.

Die Aurorin musste nicken. Was konnte man dazu noch sage. „Gut, dass hier alle direkt zur Stelle sind. Sie geben sich noch genauso viel Mühe sich um die Schüler zu kümmern, wie damals.“ Sie konnte ja immerhin auch mit ihrer eigenen Schulzeit vergleichen, auch wenn sie noch nicht lange wieder hier war. Aber so konnte sie vielleicht auch dem Schüler das Gefühl geben, dass er hier sicher war.
Das Spiel ging dann auch relativ zügig weiter, was sie nicht überraschte. Man hatte sicherlich keine Lust noch bis in die Abendstunden zu spielen, ehe einer der beiden Sucher den Schnatz endlich fangen würde. „Ich bin mir mittlerweile gar nicht mehr so sicher, wer hier die Oberhand haben wird.“ gab sie zu. Als ehemalige Ravenclaw hoffte sie natürlich, dass zunächst die Gryffindors den Slytherins den Atem wegnahmen.

„Ich weiß, dass ich beliebt bin. Jeder will mit mir befreundet sein, weil ich eben ich bin. Und glaub mir... Sie wollen lieber mit mir befreundet sein als mich zur Feindin zu haben...“, sprach Bellatrix dann wohl Ilias Worte aus und wusste selbst, dass sie nicht unbedingt ein Shirt mit der Schrift „Beste Freundin für alle Zeiten“ verdient hatte. Aber darauf legte sie nicht einmal viel Wert. Ihre Freunde wussten, dass man sich auf sie verlassen konnte und dann lieber ein paar gute Freunde als zu viele bei denen man nicht wusste, was sie hinter ihrem Rücken eigentlich redeten.
„Ich werde dich dann irgendwann auf eine Tasse Tee und ein Stück Kuchen einladen in meinem Anwesen...“, scherzte Bellatrix ein wenig, als Ilias meinte, dass er ja als Ansprechpartner bleiben würde. „Vielleicht können wir es uns ja danach auf dem Sofa gemütlich machen...“, redete sie dann einfach weiter.

„Rodolphus wird bestimmt ein Wörtchen mit Sirius reden, aber … nun ja … sagen wir einfach: Ich möchte, dass er ihm weh tut. Glaubst du, dass Rod das für mich machen würde?“, fragte ich dann und sah zum Spielfeld, wo Rhia dann anfing über das Feld zu rufen und auf den gegnerischen Treiber loszugehen. „Manchmal hab ich das Gefühl, sie hat das Spiel nicht verstanden...“

Ellen hob noch einmal fragend die Augenbrauen, bevor sie das Thema als Erledigt kennzeichnete und auch nicht mehr weiter darüber reden wollte. Sie dachte sich einfach, dass sie nicht verstand, worum es eigentlich gerade ging, fragte aber nicht weiter nach, weil sie wohl keine Antwort bekommen würde, die sie zufrieden stellen würde.

„Wenn man dich zum Beispiel erwischt, dann muss man ja auch das Beste daraus machen...“, scherzte Ellen dann kurz und sah weiter dem Spiel zu, das reibungslos weiter ging, auch wenn sie den Slytherins nun nicht mehr viele Chancen einräumte, da James wohl der bessere Sucher war, wenn es darum gehen würde den Schnatz zu fangen. Und die Slytherins würden wohl nicht mehr genügend Tore werfen können.

„Ich wollte es nicht so sagen“ schmunzelte Ilias. Aber wenigstens erkannte Bella seine Absicht hinter den Worten. Das war schon mal gut, wusste sie gleich Bescheid … Oder es war schlecht, weil sie ihn durchschaut hatte. War ja auch egal, besser so, als jemand, der ihn überhaupt nicht verstand.
„Ich komm auch ohne Einladung vorbei, das ist interessanter“ lachte er. „Dann bekommst du auch deine Blümchen und alles ist schön.“ Nein, nicht alles. Vermutlich nicht. Ilias konnte sich nicht vorstellen, dass das zwischen ihnen beiden eine Sache war, die Zukunft hatte.

Der Slytherin zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Ich glaube er würde ziemlich viel für dich machen, so wie er dich manchmal ansieht.“ Ilias hatte schon mitbekommen, dass Rod sich bemühte. Auch wenn der Erfolg eher mäßig zu sein schien. „Aber ich glaube er wird erstmal seinen Mitspielern weh tun müssen, wenn die so weiter machen. Will sie jetzt noch handgreiflich werden?“

Juliana war schon froh, dass Ellen das Thema nun endlich fallen ließ. So kam sie auch nicht in Erklärungsnot. War schon ganz gut so, sie hasste sowas, auch wenn sie meistens taktvoll genug war und vor allem ehrlich genug, um Dinge anzusprechen. Aber sie hatte auch eher das Gefühl haben müssen, dass es an ihr lag. Da Ellen aber nicht weiter nachfragte, schien das Thema erledigt, also musste sie auch kein schlechtes Gewissen haben.

„Was soll das denn bitte heißen’? Mich kann man nicht erwischen.“ Wobei sie sich noch nichtmal sicher war, auf was Ellen genau hinauswollte. Aber wie konnte sie auch, sie war gerade davon fasziniert, wie sich die Treiberinnen beider Mannschaften scheinbar ein Wortgefecht lieferten. Dieses Spiel nahm langsam wirklich eigenartige Züge an. „Streitgespräche habe ich während den Spielen bisher aber auch noch nicht gesehen…“ murmelte sie kopfschüttelnd.

Ellen sah kurz irritiert zu Juliana. „Warum sollte man dich nicht erwischen können? Du bist auch Hauslehrerin.“ Sie hatte gedacht, darüber hätten sie auch geredet. Die Psychologin hatte das Gefühl, dass sie heute scheinbar nicht so bei der Sache war, auch wenn sie mit der Phobie-Patientin richtige Erfolge gezeigt hatte. „Ich vermisse manchmal meine Schulzeit richtig. Alleine schon die Lehrer zur Verzweiflung bringen. Es scheint schon so weit zurück zu liegen und dann fühle ich mich richtig alt...“, erklärte Ellen dann seufzend, bevor sie wieder auf das Feld sah.

„Vielleicht ist das eine neue Taktik von Slytherin? Zuerst die anderen Spieler irritieren und dann zuschlagen. Oder wie auch immer.“ Wobei sie bei Rhia das Gefühl hatte, dass sie das Zuschlagen zu Ernst nahm und dass sie auch besser nicht mehr Quidditch spielen sollte. Aber das war nicht ihre Sache. Sie hielt sich aus der Spieleraufstellung geschickt raus. Als würde sich der ältere der Lestrange Brüder etwas von ihr sagen lassen.

Bellatrix lachte. „Warum überrascht es mich nicht, dass du nicht auf eine Einladung wartest. Und Blumen finde ich ganz toll.“ Sie zwinkerte kurz. Irgendwie hatte er wirklich seine charmanten Seiten. Vielleicht bleibt es ja nicht bei einem einzigen Ausflug in den verbotenen Wald, wobei eine andere Location ganz nett wäre, wenn man sie fragen würde.

„Also, dann wird Rodolphus zuerst Sirius zur Strecke bringen und dann seine eigene Mannschaft.“ Bella sah weiter auf das Spielfeld. „Wenn Rhia gleich den anderen Treiber vom Besen stößt. Wäre das dann ein Faul?“, fragte Bellatrix dann nach. Es wäre doch viel einfacher einfach den kleinen Ball, der dafür gedacht war, gegen die Gegner zu hauen. Aber wenn Rhia meinte, dass sie es so lösen sollte.

Für einen Moment musterte Ian die Frau neben ihm mit unverhohlener Neugier. „Wann waren Sie denn in Hogwarts, wenn ich fragen darf?“ Es kümmerte ihn nicht unbedingt, ob es vielleicht unhöflich war, die junge Aurorin nach ihrem Alter zu fragen, da war doch nichts dabei. Wenn sie ihm nicht würde antworten wollen, würde er das allerdings auch akzeptieren. Aber er wüsste einfach gerne, wie lang das ‚damals‘, von dem sie gesprochen hatte, den wohl schon her war. Ob sie dieselben Lehrer gehabt hatte wie er? Nun, zumindest Professor Dumbledore kannte sie mit Sicherheit noch aus ihrer eigenen Schulzeit, der Mann war doch schon eine halbe Ewigkeit an der Schule, auch wenn er erst seit vier Jahren Schulleiter war. Auch Ian konnte sich noch recht gut an seinen Vorgänger, Professor Dippet, erinnern, damals hatte Dumbledore noch Verwandlung unterrichtet. Eigentlich fast schon schade, dass er nicht mehr unterrichtete, er hatte die Stunden bei ihm durchaus gemocht.

Doch obwohl Ian sich mit der Aurorin unterhielt, er fixierte nach wie vor das Geschehen auf dem Spielfeld. Hoffentlich würde der Klatscher, den die Treiberin der Gryffindors geschossen hatte, auch treffen! Es ging doch nicht an, dass Slytherin jetzt schon das zweite Tor schießen würde, so kurz, nachdem ihr Sucher vom Besen gefallen war…! Aber die Jäger der Löwen schienen im Augenblick keine Chance zu haben, in den Quaffelbesitz zu kommen… „Ich hoffe, dass Gryffindor gewinnt!“ rief er aus, bevor ihm noch etwas einfiel. Woher wollte er eigentlich wissen, auf welcher Seite Dorcas Meadowes stand? Am Ende war sie früher eine Slytherin gewesen. Wieder warf er ihr einen kurzen Blick zu. „Für welche Mannschaft sind Sie denn?“

„Weil ich es schöner finde die Menschen um mich herum zu überraschen. Aber das weißt du ja eigentlich.“ Ilias betrachtete das Spielfeld, als wollte er Bellatrix nicht noch mit unnötigen Informationen langweilen. Aber wenn sie Blumen ganz toll fand, dann machte es ja auch anscheinend überhaupt nichts aus, wenn er sie mit Blumen besuchen würde. Das war toll. Da würde er sich freuen, wenn er sie besuchte. Hätte sie ihm nur nicht sagen sollen. Aber vielleicht war es auch das, was sie wollte? Bei ihr wusste man ja nie.

„Immer noch besser, als wenn er uns zur Strecke bringt“ zuckte er mit den Schultern. Auch wenn er nicht wirklich sagen konnte, warum er ausgerechnet sie beide zur Strecke bringen sollte, wo er doch von ihrem kleinen Geheimnis gerade nichts mitbekommen haben konnte. Hoffte Ilias zumindest. Wenn nicht, dann war es nicht sein Problem. Bella hatte provoziert und er war ja auch nicht derjenige, in den Rodolphus verliebt sein konnte. Ilias schüttelte dann auf Bellas Quidditchfrage aber den Kopf. „Wenn sie den Klatscher anderen an den Kopf wirft, ist das kein Foul, das gehört zum Spiel dazu, dazu ist sie ja da. Aber wenn sie sie einfach so vom Besen schlägt, egal ob mit den Händen oder mit dem Schläger, dann ist es definitiv ein Foul und Rodolphus wird sie umbringen“ erklärte er relativ tonlos. War ja nicht sein Problem.

„Stimmt, du bist immer für eine Überraschung gut. Ich mag Überraschungen. Und Menschen, die mich überraschen. Aber nur, wenn es etwas positives ist.“ Sonst konnte Bellatrix auch schnell einmal zickig werden. Sie konnte sich noch gut an irgendwelche Überraschungen von ihrem Cousin erinnern als er noch jünger war und nicht zu den Gryffindors gehörte. Wenn Ilias sie überraschen wollte, dann konnte er das gerne tun. Dafür musste er auch nicht warten bis sie alt und grau waren. Etwas Spontanität war immer gut. Mal sehen, was sich der Gute so alles einfallen ließ. Bella sah kurz zu Ilias und grinste dann.

„Warum sollte Rodolphus uns etwas antun wollen? Was haben wir getan?“ Ihr würde er eh nie etwas tun. Wenn, dann würde Ilias dran glauben müssen. Aber das war nicht ihre Sache. Sie würde Rod schon davon abhalten Unschuldige zu töten. „Aber wenn Rhia sie vom Besen schubsen würde, dann wäre sie aus dem Spiel und würde niemanden behindern und die andere da würde auf den Boden fallen und wäre auch raus. So schlecht wäre das gar nicht. Definitiv nicht für uns.“ Bellatrix warf einen Zipfel des Schals über ihre Schulter. „Mach sie fertig, Rhia!!“, rief sie dann, wobei sie nicht glaubte, dass ihre Worte überhaupt ankommen würden.

„Warum sollte man mich erwischen. Und vor allem bei was?“ Juliana war vermutlich noch irritierter, als Ellen es sein konnte. Von was zum Teufel redete Ellen da? Da konnte sie sich überhaupt keinen Reim drauf machen. Wegen was sollte sie erwischt werden? Sie konnte doch nichts tun. Außer sich dabei erwischen zu lassen, wenn sie ruppig mit jemanden umging. Sie verstand nun gar nichts mehr.
Juliana schüttelte mit dem Kopf. „Wenn ich so sehe, mit was einem die Schüler in den Wahnsinn treiben wollen und man dann auch noch eine Tochter dabei hat, die das auch noch ganz gut kann, dann kann man sich wirklich nur noch die Schulzeit zurück wünschen.“ Sie mochte die Zeit zwar jetzt auch nicht missen , aber sie verstand genau was Ellen da dachte. Juliana seufzte.

„Möglicherweise. Wenn sie das bei uns auch anfangen, dann wird das noch lustig. Vor allem wenn sie dann wieder besser aufgestellt sind, als heute.“ Sie wusste auch, dass Rhia nicht zur normalen Aufstellung gehörte und das gut so war. Aber anderenfalls, sie schoss auch gerne schon mal auf ihre eigenen Mannschaft … Hatte wohl alles so seine Vor- und Nachteile.

„Sollte ich mir doch mal eine nicht so schöne Überraschung für dich einfallen lassen?“ Ilias grinste. Nicht, dass er das vorhatte. Ganz davon zu schweigen, dass Überraschungen von ihm immer nur positiv sein konnten. Noch mehr zu schweigen davon, dass ihm gerade spontan überhaupt nichts einfiel, womit man Bellatrix überraschen könnte. Da hatte er dann ja noch einiges zu tun. Aber das hatte ja auch noch Zeit, sie sprachen ja immerhin auch von der Zeit nach der Schule. Während der Schulzeit wäre es dann wohl noch schwieriger sie zu überraschen, aber draußen, in der großen weiten Welt, da konnte man ja auch allerhand Dinge übernehmen.

„Wir haben gar nichts getan“ grinste Ilias. War ja auch so. Sie waren doch nur kurz weg gewesen. Und wo sie gewesen waren, war ja auch ihre Sache. Ganz davon abgesehen, dass sowieso kaum jemand hier gewesen war und man ruhig nochmal verschwinden konnte … Ilias brauchte einen Moment um Bella folgen zu können. „Natürlich wäre das Spiel für beide gelaufen. Aber es wäre für uns komplett gelaufen. Was meinst du wie viele gute Treiber sie hier finden? Und ich glaube nicht, dass die Gryffindors so miese Spieler wie Rhia als Ersatz annehmen würden…“ Er zweifelte gerade an dem Glück der Slytherins, aber zur Not konnte er sich ja wieder mit Bella verziehen, wenn es ihnen dann doch wieder zu langweilig wurde.

Dorcas fand die Neugier des Schülers gar nicht mal so schlimm. Sie hatte gedacht, dass es schlimmer werden würde, wenn sie hier arbeitete. Aber irgendwie war es das nicht. Bisher waren doch alle sehr umgänglich und hatten kein Problem damit, dass Fremde hier herumwuselten und alles beobachteten, was es zu beobachten gab. „Ich bin dann doch schon eine Weile hier raus. 6 Jahre um genau zu sein. Also vermutlich bist du hierher gekommen, als ich gerade die Schule verlassen hatte“ erklärte sie kurz. „Naja, die Zeit hier war nicht schlecht, aber es ist gut, dass Dippet kein Schulleiter mehr ist. Dumbledore kommt mir irgendwie höflicher vor und tut auch mehr für die Sicherheit.“ Mit dem Unterschied, dass diese damals wohl noch nicht so sehr erforderlich war, wie jetzt.

Dorcas nickte Ian zu. „Das hoffe ich auch. Aber das war auch schon immer so und wird sich nicht ändern. Selbst wenn die eigene Mannschaft nicht spielt, man ist immer für die, die gegen Slytherin spielt. Egal welches Spiel. Ich persönlich favorisiere aber immer noch die Mannschaft meines ehemaligen Hauses.“ erklärte sie kurz. Vielleicht sollte sie ihm doch sagen, dass auch sie früher das Haus des Adlers besucht hatte? Das hier hieß ja nicht unbedingt, dass sie eine Gryffindor war. „Ich war damals in Ravenclaw und würde auch heute noch für das Haus stehen.“ setzte sie noch kurz nach.

Ellen sah Juliana für einen kurzen Augenblick so an als wäre sie gerade aus einer Parallelwelt neben ihr gelandet. „Wir haben davon geredet, dass wir manche Lehrer nicht als Hauslehrer erwischen wollten und ich wollte nur darauf hinweisen, dass es auch so arme Schüler gibt, die dich erwischt haben.“ Ellen überlegte gerade, ob sie irgendwo zwischenzeitlich den Faden verloren hatte mitten im Gespräch, aber sie konnte sich nicht daran erinnern, dass die das Thema schon gewechselt hatten. Sie strich sich kurz durch ihre Haare, da sie ihr ins Gesicht gefallen waren und schüttelte dann den Kopf. Vielleicht hatten sie auch einfach nur aneinander vorbei geredet? Kam ja bekanntlich häufiger vor: Kommunikationsproblem. Was es nicht so alles gab.

Ellen hob die Augenbrauen. „Ich ahne schon, dass das Spiel noch ein übles Ende nehmen wird, das beide Häuser nicht unbedingt gute Verlierer sind. Aber solange sie sich danach nicht den Tod an den Hals wünschen, weil irgendjemand irgendetwas getan hat, was der Schiedsrichter nicht gesehen hat oder was weiß ich.“ Sie schüttelte den Kopf. Irgendwie hatte sie einfach kein gutes Gefühl dabei.

Bellatrix zog eine Schnute und neigte den Kopf zur Seite. „Ich will keine böse Überraschung. Ich hab dir gar nichts getan, damit du böse zu mir sein musst...“ Sie sah Ilias an als wäre sie ein kleines Mädchen, dass versuchte seinen Vater davon zu überzeugen, dass sie alt genug war, um alleine zu Hause bleiben zu können. Bella legte ihren Kopf auf Ilias Schulter und zog kleine Kreise mit ihrem Finger auf seinem Oberschenkel. „Du würdest mir keine böse Überraschung bringen, oder?“ Zumal er auch nicht wissen wollte, wie sie darauf hin reagieren würde.

„Was sollten wir auch getan haben?“, fragte Bella noch einmal nach und zuckte mit den Schultern. Als würde sie es überall herum erzählen. Man hatte schnell einen Ruf, wenn man falsche Dinge überall herum erzählte. Und ihr momentaner Ruf gefiel ihr gut genug. Da musste sich nichts daran ändern. „Aber Rhia macht die eigene Mannschaft kalt, habe ich so das Gefühl...“, sagte Bella dann und neigte den Kopf ein wenig, um das Spiel zu sehen. „Ich bin wirklich kein Quidditchfan...“

Ilias schüttelte mit dem Kopf und musste grinsen, als Bella ihren Kopf auf seine Schulter legte. Er beobachtete sie wie sie mit ihrem Finger Kreise auf seinem Oberschenkel malte und seufzte. Ihr konnte man auch wirklich nichts abschlagen oder schlechtes tun. „Nein, würde ich nicht“ gab er sich schließlich geschlagen, auch wenn er sich gerne mal dazu hinreißen lassen würde, nur um ihr Gesicht zu sehen, wenn sie wirklich sauer auf ihn war.

Ilias lachte kurz. „Ich glaube, das bleibt unser kleines Geheimnis“ sprach er dann seine Gedanken aus. Er würde es ganz bestimmt niemanden sagen. Schon gar nicht wohlmöglich eifersüchtigen Mitschülern.
„Ist doch egal, wenn sie sie kalt macht, sie wird schon auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Und wen störte schon Rhia. Sie war doch nebensächlich. „Kann man dir aber verzeihen, du schlägst dich ganz tapfer“ murmelte er vor sich hin, während er dem Spiel weiter zu folgen versuchte.

Hörte sich irgendwie so an, als hatte sie selbst nicht ganz mitgedacht. Juliana war immer noch verwirrt. Auch wenn Ellen sie gerade aufklärte. „Also .. irgendwie …“ Sie schüttelte mit dem Kopf. „Ich konnte dir gerade wirklich nicht folgen.“ Ja, so war es. Schlimm. „Aber du hast recht, vielleicht haben wirklich nicht alle Schüler mit mir eine gute Wahl getroffen. Ich mein, man sieht sich selbst ja nicht so, wie andere einen sehen.“ Sie redete Müll, musste noch an der Verwirrung von gerade liegen.

„Warum sind eigenltich jetzt alle ausgebildeten Heiler vom Spielfeld weg?“ Irgendwie war das extrem komisch. Es sah nicht danach aus, als würde das Spiel ruhiger werden, jetzt wo schon jemand vom Besen gefallen war. Es wurde eher schlimmer. „Ich glaub das mit dem Verlierer liegt aber in der Natur der Sache. Gegen Slytherin verliert doch niemand gerne, oder?“

Ian lachte kurz. „Dann ist es kein Wunder, dass ich mich nicht mehr an Sie erinnern kann. Als Erstklässler hatte ich mit den Schülern der Abschlussklasse nicht so viel zu tun, und heute ist es genauso. Nur umgekehrt, versteht sich.“ Er kannte noch nicht einmal sonderlich viele Erstklässler mit Namen. Genau genommen wollte ihm kein einziger einfallen, wenn er ehrlich war. Das waren immer nur diese kleinen Kinder, die in den Gängen und im Gemeinschaftsraum herumwuselten. Kaum zu glauben, dass er selbst auch einmal so klein gewesen war. „Ich mag Dumbledore auch lieber als Dippet. Der Mann hat mehr Humor.“ Vielleicht war das nicht wirklich ein Argument, aber zum Sicherheitsbewusstsein des Schulleiters und seines Vorgängers konnte Ian nicht wirklich etwas sagen. Außerdem war er schließlich noch jung und machte sich um so etwas wenig Sorgen, obwohl sogar ihm aufgefallen war, dass es außerhalb seiner eigenen glücklichen Schulwelt düsterer geworden war. Er hatte den Tod der Hufflepuff nicht vergessen, und hatte auch von dem Mord an diesem Politiker, O’Geith, gehört. Dafür hatte er sich sogar ein wenig interessiert, immerhin waren deswegen die Wahlen verschoben worden, sonst hätte er schon zum ersten Mal selbst wählen dürfen.

Aber es freute ihn zu hören, dass die Aurorin und er dieselbe Mannschaft unterstützten und es wohl auch in jedem Spiel tun würden. „Ravenclaw ist ja auch am besten.“ Er grinste sie an. Nicht, dass er sich den anderen Häusern wirklich überlegen fühlen würde, aber er stand eben auf der Seite der Adler und würde es auch immer tun. Auch wenn er ehrlich gesagt noch nie verstanden hatte, warum ausgerechnet er nach Ravenclaw gekommen war, eine Frage, die ihm auch seine Mutter schon einmal gestellt hatte. Aber gut, der Hut würde sich schon etwas dabei gedacht haben, sonst würde er jetzt nicht mit dem Ravenclaw-Schal um den Hals hier sitzen und hoffen, dass Gryffindor Slytherin besiegte. Und im Moment sah es gar nicht mal so schlecht aus, denn der Hüter, Lestrange aus seiner Klasse, war gerade von einem Klatscher getroffen worden. „JA! MACHT IHN FERTIG!“ schrie er den beiden Treibern Gryffindors begeistert zu, bevor er wieder kurz zu Dorcas sah. „Nicht, dass Sie jetzt denken, ich wäre aggressiv.“ Er lachte.

„Wirklich, mach dir keine Sorgen… Siehst du, sie haben ihn schon weggebracht und kümmern sich jetzt im Krankenflügel um ihm…“ Und Professor Black begleitete die kleine Gruppe auch, also war der kleine Black wohl in besten Händen. Sie lächelte Jana beruhigend zu. „Das Spiel geht ja auch schon weiter, wenn es wirklich etwas Ernsthaftes wäre, hätten sie bestimmt aufgehört…“ Anders konnte sie sich das nicht vorstellen und als Muggelgeborene war ihr auch nicht klar, dass die Regeln des Quidditch nicht auf Verletzte Rücksicht nahmen…

„Nichts für Kinder aus gutem Hause?“ Amber schnaubte. „Sag das lieber nicht zu laut, sonst könnten die Kinder aus gutem Hause noch auf die Idee kommen, dass es eine Beleidigung ihnen gegenüber ist…“ Aber Jana schien die Meinung ihrer Eltern ohnehin nicht zu teilen, denn sie verdrehte aussagekräftig die Augen.

Remus Lupin schrieb:

Ooc: Ich habe mir jetzt mal erlaubt, Hagrid zu duzen, aber wenn dir das nicht so gefällt, sag Bescheid, ich kann es ja noch ändern.^^

Wie? Glaubst du, dass Hagrid in der Richtung den Unterschied überhaupt bemerkt?


ic:
"Ja, vermutlich hat James jetzt wirklich eine gute Chance" bestätigte Hagrid nochmal. "Aber er muss das Ding fassen, bevor unser Team zu viele Tore kassiert hat. Ach, hoffen wir einfach das Beste und feuern sie weiter an. Um den kleinen Black wird sich schon gut gekümmert." Rubeus ließ ein paar Anfeuerungsrufe über das Feld schallen.

In einer ruhigeren Phase des Spieles wand er sich noch einmal an Remus. Selbst wenn viele ihn für einen sensiblen Klotz hielten, so hatte Hagrid Augen und mehr Verstand, als ihm die meisten zutrauten.
Der Blick seines Nachbarn auf die Ravenclaw-Tribüne war ihn jedenfalls nicht entgangen. "Das Spiel läuft aber da unten, das weißt du schon, oder?" scherzte er und erhoffte sich damit eine Antwort auf seine Frage, wen Remus dort wohl suchte.

Darragh & Linnéa

Linnéa sah überrascht auf, als ein Schatten auf sie fiel. Sie hatte das Spiel so gebannt beobachtet, dass sie gar nicht gemerkt hatte, dass jemand sich ihr genähert hatte.
„Hey Darragh.“, erwiderte sie auf seine Begrüßung. „Spannendes Spiel.“, sagte sie mit einem kurzen Blick auf den Hufflepuff. „Und es sieht sehr schmerzhaft aus.“, fügte sie noch hinzu.
Darragh war einer der wenigen Jungen, die sie nicht verachtete. Er war ein sehr netter Mensch. Das hatte Linnéa über die Jahre, die sie schon zusammen in Hogwarts waren, festgestellt.
Sie waren in der selben Klasse und trainierten zusammen Quidditch, trotzdem hatte sie ihn anfangs überhaupt nicht bemerkt. Er schien sehr zurückhaltend zu sein, doch hatte sich mit der Zeit so etwas wie eine Freundschaft aufgebaut.

Emmeline wandte den Blick vom Spielfeld ab und sah John an. „Nun, ja, eigentlich ist es kein Geheimnis, warum ich hier bin. In Hogsmeade wurde eine Schülerin ermordet, meinen Sie nicht, dass das Ministerium auf so etwas reagiert? Ich bin zum Schutz der Schüler hier und natürlich versuche ich auch etwas mehr in Erfahrung zu bringen.“ Sie lächelte ein wenig.
“Außerdem spielt das Heimweh natürlich auch eine Rolle. Ich habe mich freiwillig bereit erklärt, den Posten hier zu beziehen, schließlich war ich selbst einmal auf der Schule und das ist noch gar nicht so lange her. Wobei ich sagen muss, das es nicht so schön ist wie gehofft, da ich nun keine Schülerin mehr bin.“ Ihr Lächeln wurde etwas gequält. „Die Jüngeren unter den Schüler scheinen nicht zu wissen, dass ich mit einem Schlenker meines Zauberstabs dafür sorgen kann, dass sie nie wieder ein Wort reden.“
Ihre Augen blitzten bei der Vorstellung.
John war eigentlich nicht ihr Typ. Sie mochte lange Haare bei Männern nicht sonderlich, musste jedoch zugeben, dass er sonst äußerst attraktiv war. Außerdem war er ein angenehmer Gesprächspartner.

Ellen lachte als Juliana noch immer verwirrt schien. „Dass du mir nicht ganz folgen konntest, ist mir aufgefallen.“ Das hätte sie nicht noch extra sagen müssen. Die Psychologin schüttelte den Kopf. „Du weißt, dass ich damit auch nur einen Witz machen wollte?“, fragte Ellen schließlich noch einmal nach als Juliana so etwas wie Selbstzweifel durchklingen ließ. Heute schien wieder etwas in der Luft zu liegen: Chronische Verwirrung oder ähnliches.

„Weil sich nun alle um Regulus kümmern. Wenn noch jemand fällt oder was weiß ich, dann muss erst jemand einen Heiler suchen gehen und rufen und dann kommen und bis dahin haben sich wieder sämtliche Lehrer versammelt...“ Ellen hob die Augenbrauen. Sie verstand auch nicht immer alles, was in Hogwarts los war. „Das klingt so als würdest du Slytherin nicht wirklich mögen...“, stellte sie dann mit einem Grinsen auf den Lippen fest.

Màiri seufzte leise, als Seline verwirrt nachfragte, warum sie von Löwen und Schlangen redete. Sie hätte sich ja denken können, dass ihre neue Freundin mit den Wappentieren der Höuser von Hogwarts nicht viel anfangen konnte. Aber immerhin begriff sie schnell. Màiri lächelte ihr bestätigend zu. „Ja, genau, die Schlangen gehören zu Slytherin, den Grünen… das ist weil…“ Sie stockte. Gerade hatte sie zu einer brillianten Erklärung ansetzen wollen, als ihr einfiel, dass sie das selbst eigentlich gar nicht wusste. „…weil Schlangen, äh, grün sind und hinterhältig?“

Aber zum Glück wurden ihr weitere Nachfragen zu dieser mehr als dürftigen Erklärung fürs Erste erspart, denn Seline starrte entsetzt aufs Spielfeld. Màiri folgte ihrem Blick und erschrak. Glück war es wohl doch keins gewesen… Einer der Slytherins, ein noch ganz junger, war vom Besen gefallen. „Sport ist Mord…“ murmelte sie leise, während sie hinab starrte, wo die Lehrer sich gerade darum bemühten, ihn vom Spielfeld zu transportieren.

„…die Schulheilerin kann sich bestimmt gut um ihn kümmern…“ murmelte sie Seline beruhigend zu, aber ganz ruhig war sie auch nicht. Der Schiedsrichter schien jedoch nicht zu fürchten, dass gerade eine Tragödie passiert war, denn kaum war die kleine Gruppe um den Sucher der Slytherins im Schloss verschwunden, pfiff er das Spiel schon wieder an.

Bellatrix grinste siegessicher als Ilias dann zugab, dass man ihr keine böse Überraschungen machen konnte, oder dass er es nicht konnte. Sie nahm ihren Kopf von seiner Schulter und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Du darfst mich dann also jeder Zeit überraschen...“, hauchte sie ihm dann ins Ohr und widmete sich wieder dem Quidditchspiel, dem sie nach wie vor nichts weiter abgewinnen konnte.

„Und verfehlt sie auch noch meinen Cousin, ich glaube das Weib kann auch gar nichts!“, regte sich Bella dann weiter über Rhia auf und zupfe an ihrem Schal, um sich irgendwie zu beschäftigen. „Ja, ich bin nur wegen dir so tapfer...“ Sie nickte, um ihre Worte zu unterstreichen, wobei sie weiter die Fussel von Ilias Schal um ihren Hals beseitigte.

„Du, das ist mir mittlerweile auch klar. Nur ist das etwas schlecht, Witze auf Kosten anderer zu machen, wenn du schon merkst, dass man dir nicht folgen kann.“ Nein, sie tat jetzt nicht einen auf beleidigt, auch wenn man es annehmen konnte. Juliana war schließlich nicht in ihrem Stolz verletzt und außerdem passierte ihr sowas öfter. Da stand sie mittlerweile drüber. Vielleicht war auch sie diejenige mit Gedankensprüngen und konnte deshalb anderen manchmal nicht folgen.

„Die sind doch alle bescheuert.“ Ok, das war nichts neues, aber mittlerweile sollten sie doch gelernt haben, dass Heiler bei einem Quidditchspiel lebenswichtig sein konnten. Und dann ließen sie alle im Stich. Gerade jetzt wo sich dann auch noch fast Sirius und Rhia auf den Besen prügelten. Konnte ja nur noch besser werden. „Wenn zumindest einer von beiden das Spiel versteht, dann freut mich das schon“ kommentierte sie das Geschehen und sah wieder zu Ellen. „Jetzt sag nicht, die Jugend hat dich nicht soweit geprägt, dass du für jede andere Mannschaft bist? Außerdem muss ich nur meinem Haus gegenüber neutral sein“ erinnerte sie Ellen.

Ellen seufzte dann. „Als ich den Witz gemacht habe, dachte ich, dass du mir noch folgen könntest und dann habe ich erst danach festgestellt, dass du das nicht tust und musste es erklären.“ Sie rechtfertigte sich kurz, wenn auch ein wenig schnippisch, wie ein kleines Kind, weil ihr Witz keinen Erfolg gezeigt hatte. War ja auch blöde, wenn ihre Gesprächspartnerin mitten im Gespräch den Faden verlor. Da konnte ja Ellen auch nichts dafür, aber ihr Witz musste darunter leiden.

„Sag das mal Poppy, dass sie bescheuert ist.“ Ellen musste kurz lachen und sah dann von einem Spieler zum Anderen. „Wenn Rhia Sirius vom Besen prügelt, hat sie eine eigene Spalte in der Schülerzeitung verdient. Irgendwie lerne ich heute ganz neue Facetten am Spiel kennen.“ Sie neigte den Kopf ein wenig zur Seite, aber dadurch wurde das Geschehen auch nicht normaler. Wenn normal denn der richtige Ausdruck war. „Ich wurde von den Slytherin nicht unbedingt geprägt in meiner Schulzeit. Ich glaube, die fanden mich unheimlich.“ Sie grinste breit.

Irgendwie war Darragh von dem Spiel bisher nicht sehr angetan. Für ihn hatte das fast nichts mehr mit Quidditch zu tun, wie sie sich gegenseitig vom Besen warfen oder was auch immer sie da vorhatten. Da konnten sie wahrscheinlich später wirklich froh sein, wenn sie von Gryffindor und Slytherin nicht so arg auseinander genommen wurden. Dennoch musste er Linnéa beipflichten. „Ja das stimmt, im Moment sieht man nicht wirklich wer überlegen ist. 10 Punkte sagen ja nicht wirklich etwas aus.“ Fand er jedenfalls. Natürlich waren 10 Punkte mehr oder weniger schon ausschlaggebend, wenn es um den Sieg ging.
Darragh nahm neben Linnéa Platz und sah sich das Spiel weiter an. Blieb nur zu hoffen, dass der Rest jetzt unverletzt blieb und keiner mehr vom Platz gestellt wurde. Doch irgendwie war das jetzt schon so gut wie sicher, wenn man sah, welchen Fehltritt sich die Treiberin der Slytherin gerade leistete.

Das war ihm wirklich klar gewesen, auch ohne, dass Bellatrix es ihm noch extra sagen musste. Schöne Überraschungen liebte wohl jeder, so auch er. Nur leider gab es sie zu selten. Die letzte Überraschung war ja eher mies gewesen, zu erfahren, dass Katie seine Halbschwester war. Gut, dass davon niemand wusste. Und Ilias konnte auch seine Gedanken zum Glück wieder ins Hier und Jetzt lenken. „Gut, dann werde ich mir irgendwann spontan was einfallen lassen“ gab er von sich, ohne recht zu ahnen, dass er damit jetzt wirklich keine leeren Versprechungen machen durfte. Hoffentlich bildete Bella sich darauf jetzt nichts ein.

Ilias musste grinsen. Nicht weil Bella Sirius schon genug verfluchte, sondern über die Worte über Rhia. Aber sie traf es eben ganz gut. „Dann wird sie vom Platz gestellt und hat es nur gut gemeint. Ich glaub, dann sind einige begeistert, würde mich ja mal interessieren, wie viele Ersatzspieler sie noch bringen können.“ Konnten ja nicht mehr viele sein. Sie konnten ja nicht mit 14 Spielern antreten, damit 7 Mist bauen konnten … „Irgendwie beruhigt mich das. Muss ich jetzt stolz auf dich sein?“ vergewisserte er sich kurz, während er Bella musterte.

Remus musste grinsen, als Hagrid die Gryffindormannschaft anfeuerte. Wenn er etwas gerufen hätte, so hätten das vermutlich noch nicht einmal die Schüler ein paar Reihen unter ihm gehört, wenn Hagrid das jedoch tat, war es recht wahrscheinlich, dass die Spieler auch noch etwas davon hatten. Der groß gewachsene Mann hatte doch ein etwas kräftigeres Stimmorgan als ein dünner Fünftklässler. „Ja, ich denke auch. Es fällt zwar jemand richtig vom Besen, aber es ist auch nicht der erste Quidditchunfall. Miss Pomfrey und Miss Newton werden ihn schon wieder hinkriegen.“ Er hielt viel von den Fähigkeiten der Schulheilerinnen, auch wenn er die neue Unterstützung im Krankenflügel noch nicht gut einschätzen konnte. Aber es gab es wohl nur wenige weitere Schüler in Hogwarts, die ebenfalls mit einer solchen Regelmäßigkeit bei ihnen vorbeischauten wie er selbst.

Als Hagrid ihn auf die Richtung seines Blicks ansprach, errötete der junge Gryffindor ein wenig und sah rasch wieder zu den Spielern. Was trieb Sirius da eigentlich gerade? Beziehungsweise, was trieb Yaxley, die Treiberin der Slytherins da? Wollte sie gerade wirklich mit ihrem Schläger auf seinen Freund losgehen? Einen Moment betrachtete er die beiden irritiert, dann entschloss er sich dazu, doch noch eine Antwort zu geben, jemandem wie Hagrid war er sie schuldig, alles andere wäre einfach… unhöflich gewesen. „Ja, ich weiß, ich… ich wollte nur wissen, ob meine Klassenkameraden aus Ravenclaw auch zum Spiel gekommen sind…“ setzte er zu einer halbherzigen Erklärung an. „Beziehungsweise eine ganz bestimmte Klassenkameradin…“ Er sah Hagrid von der Seite an und lächelte ein wenig hilflos.

„Nein das wundert mich auch nicht“ gab die junge Aurorin zurück. „Ich mein, an einen Rotschopf erinnert man sich zwar meistens, aber irgendwie nicht mehr wenn man die UTZs vor Augen hat.“ Ja, das musste es gewesen sein. Sie musste zu viel gelernt haben. Emmeline war ja nicht mehr da gewesen, um sich den Tag über mit ihr zu beschäftigen. Ganz klare Sache. „Aber ich kann es verstehen. Als Erstklässler hat man großen Respekt, wenn nicht sogar Angst vor den Großen und wenn man dann selbst in dem Alter ist … die jüngeren werden dadurch ja nicht weniger nervig.“ Sie musste grinsen. Diese Auffassung hatte sie schon zu ihrer Schulzeit gehabt und sie hatte sie nicht verloren. Genauso wie den Gedanken, dass Ravenclaw einfach nur würdig war, sich den Hauspokal zu holen. „Ja, Dumbledore hat wirklich mehr Humor. Ich finde es recht schade, dass er erst seit so kurzer Zeit die Schulleitung inne hat. Er hätte sie schon viel früher übernehmen sollen.“ Das fand sie wirklich. Aber sie hatte ihn auch als Lehrer in Verwandlung sehr gerne gemocht. Und irgendwie war es dennoch schön, wieder irgendwie zu Hause zu sein, auch wenn sie es längst nicht mehr wirklich als ihr zu Hause bezeichnen konnte.

„Natürlich.“ Eigentlich brauchte es kaum Erwähnung. Und vermutlich schlug jedes Herz für das Haus, in dem man war. Sie glaubte, dass das auch noch so war, wenn sie die Schulzeit schon lange hinter sich gelassen hatte, noch war es ja nicht allzu lange her und die Verbindung zu Hogwarts hatte sie eben noch. Aber heute wollte sie eigentlich nicht sonderlich viel über Schulkram sprechen. Quidditch war viel interessanter und so verfolgte sie weiter das Spiel. Für die Treiber war es wirklich ein gutes Spiel. Zumindest bis die Slytherintreiberin den Gryffindortreiber in die Mangel nehmen wollte. Als ob der sich nicht wehren konnte … Dorcas musste grinsen, als Rodolphus schließlich getroffen wurde und beinahe noch ein Tor gefallen wäre. „Gryffindor ist wirklich drauf und dran den Ausgleich zu schaffen“ schloss sie. Sie war sich sehr sicher. „Und nein, hier ist doch niemand aggressiv.“ Vermutlich nur die Slytherins die vor Wut kochen würden.

Juliana boxte sie kurz in die Seite. Ellen sollte sich mal nicht so anstellen, nur weil sie ihr einmal nicht folgen konnte. „Das ist ja nun auch kein Dauerzustand bei mir.“ Und wehe Ellen würde jetzt etwas anderes sagen. Dafür entschuldigen, dass sie Ellens Witz nicht verstanden hatte, würde sie sich jetzt ohnehin nicht. Außerdem witzelte sie ja auch nicht über Ellen, also war jetzt auch wieder alles gut.

„Kann ich gerne tun, wenn du sie dann therapierst“ lachte Juliana. Obwohl die Frage eher war, ob sie dann nicht Juliana therapieren musste, anstatt Poppy. Das war ja immer so eine Sache, man wusste nie, wie die anderen auf so etwas reagieren würden.
„Ich schätze mal, die hat sie nach dem Spiel auch verdient, ohne Sirius vom Besen zu schmeißen.“ Juliana musste sich zusammenreißen um sich nicht zu einem Urteil über die Slytherin hinreißen zu lassen. „Ist ja schon irgendwie blöd, wenn man jemanden aufstellen muss, der das Spiel nicht verstanden hat…“ überlegte sie dann. „Ach was. Das kann ich jetzt gar nicht verstehen“ kommentierte sie dann noch Ellens unheimliches Auftreten. Manchmal konnte sie einem auch heute noch unheimlich werden.

Ellen versuchte noch irgendwie auszuweichen, schaffte es dann aber nicht. „Und jetzt auch noch Gewalttätig werden, nachdem du schon unter geistiger Verwirrung leidest. Vielleicht sollte ich dich ins Mungos einweisen lassen. Du kannst mir glauben, wenn ich sage, dass sie dort gute Hilfe bieten im Bereich Psychologie. Auch wenn ich nicht mehr da bin. Ich fand es schön da und die Menschen, denen ich geholfen habe, fanden das auch schön. Sie werden wohl mittlerweile neue Angestellte dort haben, aber ich gebe dir einen professionellen Rat: Lass dir Helfen...“ Ellen grinste gemein und legte dann ihren Arm um Juliana als wäre sie eine Patientin, die sie trösten müsste.

Die Rothaarige winkte ab. Poppy würde das überstehen. Sie war ein recht umgänglicher Mensch, wenn Alphard ihr nicht gerade auf die Nerven ging mit irgendetwas. „Ich bin eh mal gespannt, was über das Spiel alles berichtet wird. So ging es ja schon lange nicht mehr zu.“ Ellen sah weiter zu und schloss dann kurz die Augen. „Ich glaube Slytherins Hüter ist der nächste, der dran glauben wird, wenn sie so weiter machen.“ Irgendwie war es fast schon ein Klatscherhagel.
Sie sah Juliana traurig an als sie die Ironie in der Stimme hörte. „Du findest wirklich, dass ich unheimlich bin?“, fragte sie dann noch einmal nach.

Bellatrix grinste zufrieden als Ilias sagte, dass er ihr irgendwann eine Überraschung machen würde. „Aber warte nicht zu lange, ja?“, hakte sie dann noch einmal nach. Sie wollte ja nicht erst in 30 Jahren irgendwann ihre Überraschung erhalten. Das wäre auch irgendwie nicht ganz der Sinn der Sache gewesen.

„Ja, du kannst stolz auf mich sein.“ Sie nickte noch einmal, um ihre Worte zu unterstreichen, bevor sie sich dann nach vorne beugte und ihren Kopf mit einer Hand abstützte, wobei der angewinkelter Arm auf ihren Oberschenkel halt fand. „Das ist doch immer das Gleiche. Rhia prügelt die Leute, Rodolphus wird attackiert und die Gryffindors werden gewinnen. Ich will etwas mehr Spannung...“

Er konnte es wirklich nicht sagen, wie lange er warten würde. "Ich werde mir alle Mühe geben, dass ich es innerhalb der nächsten 10 Jahre klappt." Ja, das musste reichen. Dann hatte er auch Zeit genug sich zu überlegen, was man denn so machen könnte. Er konnte Bellatrix ja auch keine null acht 15 Überraschung bieten. War ja schlimm, wenn einem nichts einfällt.

Ilias nickte und seufzte dann. "Bin ich, glaub mir. Außerdem wird so sogar noch mein Schal sauber" grinste er. Und Bella hatte Recht. Gerade in dem Moment, wo sie das sagte, fiel der Ausgleich und Rodolphus fast vom Besen. "Eines muss man ihnen aber lassen, eine gute Taktik verfolgen sie, wenn sie schon Klatscher und Quaffel auf den gleichen Mann bringen." Das war aber auch das einzige, das war gar nicht gut, was da gerade ablief. Ilias stupste Bella kurz an. "Du hast recht, langsam wird es hier wirklich langweilig."