Treppen

[...]

pp: Slytherin Schlafsaal 3. Klasse Jungen (+ Rhia )

Von der Eingangshalle aus waren die beiden über die geschwungene Treppe in den ersten Stock gelangt und hatten sich von dort auf den Weg zum Treppenhaus gemacht, in dem neben festen Treppen auch solche zu finden waren, die, ähnlich wie mechanische Aufzüge, hin und her flogen, oder solche, die aussahen, wie feste Treppen, jedoch unerwartet die Richtung wechseln konnten.
Die beiden hatten zwar an die frische Luft gehen wollen, doch aufgrund des schlechten Wetters, hatten sie (beziehungsweise Rexy, denn Rhia kümmerten solche Kleinigkeiten wie schlechtes Wetter ja nur wenig) beschlossen, auf einen der Türme zu gehen und dort Luft zu schnappen.

Regulus erklomm, seine Zeichentasche geschultert, eine Steintreppe und wartete darauf, dass Rhiannon ihm folgte. Es war eine der fliegenden Treppen und er hoffte, dass man sich darauf verlassen konnte, dass sie sie auch dorthin bringen würde, wo sie hinwollten. Außerdem hoffte er, dass Rhia sich auf die Treppe bewegte, bevor sie losflog, so dass sie gar nicht vor der Entscheidung stand, ob sie nun auf ihn warten oder springen sollte – denn so wie Regulus Rhia kannte, würde die Entscheidung ganz klar auf Springen fallen.

Rhia nickte, als Regulus fragte, ob Rabastan noch immer im Krankenflügel war, ausnahmsweise ließ sie sich sogar auf den Themawechsel ein ohne zu protestieren oder ihrem Freund vorzuwerfen, er wolle nur ausweichen - was ja auch der Wahrheit entsprach. "Ja, leider... Er tut mir leid, der kleine Raby. Vermutlich wird es auch noch etwas länger dauern, bis er wieder rauskann. Vielleicht können wir ihn ja später noch besuchen gehen?" Sie sprang sofort auf, als wolle sie auf der Stelle in den Krankenflügel laufen, aber immerhin hatte Regulus sie ja auch gefragt, ob sie nicht ein wenig rausgehen sollten. Rhia wäre sogar mit dem größten Vergnügen im Regen rumgelaufen, von solchen Nebensächlichkeiten wie schlechtem Wetter ließ sie sich nur äußerst selten stören, aber sie hörte dann doch auf ihren besten Freund, der es doch vorzog, auf einen der Türme zu steigen.

Nun hüpfte sie munter hinter Regulus her, schaffte es auch noch rechtzeitig, die Treppe zu besteigen, bevor diese sich ohne sie auf den Weg machen konnte. "Duhu, Rexy?" Mit zur Seite geneigtem Kopf sah sie ihren Freund an. "Zeichnest du mir was? Und ich will dir dabei zugucken! Und mir etwas wünschen! Setzen wir uns auf den Turm?"

Die Treppe stand immer noch und Regulus überlegte fast, ob sie vielleicht schlief, doch Rhia machte jegliche mangelnde Bewegung von Seiten der Treppe wieder wett, denn sie ging ihm nicht hinterher, nein, sie hüpfte. Rex gestattete sich ein kurzes Lächeln, als die Treppe unter ihm vibrierte, wurde jedoch sofort wieder ernst, als sie seine Frage nach Rabastan beantwortete.
„Ja, das sollten wir unbedingt tun! Was hat er denn eigentlich...?“ Es musste etwas Ernsteres sein, denn eine normale Grippe könnte die Krankenschwester doch im Handumdrehen heilen...

Ihre offensichtliche gute Laune ließ ihn jedoch bald wieder lächeln, ebenso wie ihre Bitte um eine Zeichnung.

„In Ordnung... Ich zeichne dir was und du darfst dir was wünschen... Aber auf den Turm setzen wir uns nur, wenn du damit nicht die Dachschindeln meinst...!“

Rhia zuckte mit den Schultern, ihre gerunzelte Stirn verriet allerdings, dass sie sich durchaus Sorgen um ihren Freund machte, auch wenn sie es vielleicht nicht ganz offen sagte. "Ich habe keine Ahnung, die Pomfrey wusste es auch noch nicht genau heute morgen. Sie hat ja nur gemeint, dass sie Raby länger dabehalten würde. Aber er wird schon bald wieder gesund sein, oder nicht? Bisher hat die gute Poppy noch jeden wieder gesund werden lassen können!"
Ihre gute Laune wollte sich trotzdem nicht verderben lassen, weshalb sie auch auf der Treppe einfach nicht still halten konnte, sondern die ganze Zeit auf und ab hüpfte und sich irgendwann auf das Geländer setzte. "Warum denn nicht die Dachschindeln? Von da oben muss man eine tolle Aussicht haben!"

cf - Ländereien

"Ich an eurer Stelle würde das nicht tun. Ein Gewitter zieht auf, wie es scheint."

Auf seiner erfolglosen Suche im ganzen Gebäude hatte Severus den Fuß der Treppe erreicht, die die Gewohnheit hatte, zwischen Nord- und Südturm hin und her zu schwanken, und hatte Regulus und Rhiannon entdeckt, wie sie, sich lässig auf den Stufen platziert, sich leise unterhielten. Von unten blickte er zu ihnen hinauf, wartete einen Herzschlag lang; dann legten sich seine Finger um das Geländer und er stieg zu ihnen empor, so weit, dass er in einem Abstand von wenigen Stufen zu den Jüngeren stehen blieb.

Er hatte Lily nicht gefunden, vermutlich hatten sie sich irgendwo verpasst, denn wie sollte sie denn plötzlich ahnen können, dass er ausgerechnet jetzt auf sie und ihren Rat angewiesen war? Sein Gesichtsausdruck war unruhig, langsam verspürte er, dass es in seinem Inneren wieder allmählich zu brodeln begann; doch der Anblick der beiden Slytherins machte es ihm um einiges leichter, den Launen nicht so schnell nachzugeben. Severus war froh über jede Art der Ablenkung, zumindest gerade im Moment. Etwas fester dreinblickend hob er das Kinn ein Stück, schenkte dem Jungen und dem Mädchen vor ihm einen abschätzenden Blick und sah dann hoch, zum Ende der Treppe.

"Was ist denn los, klemmt sie?", fragte er mit unmelodiöser Stimme. Es lag jenseits seiner Absichten, unfreundlich zu erscheinen, doch wer ihn kannte, kannte auch seine wortkarge Art und wusste sich diese nicht zu Herzen zu nehmen.

Severus seufzte angespannt und lehnte sich gegen das Geländer neben Regulus, Rhiannon mit Verschränkten Armen ins Visier nehmend.

"Was wollt ihr überhaupt dort oben?"

„Ja, ganz bestimmt…!“ bekräftigte Regulus. Auch er machte sich Sorgen um Rabastan, aber genau wie Rhia war er mit den Segnungen der magischen Heilkunde aufgewachsen und hatte im Grunde großes Vertrauen in Miss Pomfreys Heilkünste.
Regulus zog erschrocken die Luft ein, als Rhia sich auf das Geländer setzte. Das war doch gefährlich…! Was wenn sie fiel? Sie waren zwar nicht sehr weit oben, aber doch immerhin im ersten Stock…

„Rhia, komm da lieber wieder runter…“ bat er sie leise. Er wollte nicht, dass sie sich wehtat…
Bevor er sie davon überzeugen konnte, dass auf der Treppe zu stehen vermutlich vernünftiger war, hörte Rexy eine rauhe, aber sehr vertraute Stimme. Er drehte sich um und eines seiner seltenen Lächeln erhellte sein Gesicht.

„Hallo, Severus…“ begrüßte er den Älteren leise. „Wir…wir wollten nur frische Luft schnappen…“

Rhia beachtete Regulus gut gemeinten Ratschlag nicht, drehte sich dann aber schwungvoll um, als sie eine Stimme hinter sich hörte, dass sie dabei beinahe vom Geländer der Treppe fiel, brachte sie nur zum Lachen, und außer einem 'Hoppla' hatte sie dazu auch nichts zu sagen. "Sevy!" begrüßte sie den Fünftklässler mit einem strahlenden Lächeln, wobei sie einmal mehr ihre Vorliebe für Spitznamen, die auf -y endeten, unter Beweis stellte- und ihre Respektlosigkeit gegenüber älteren Schüler.

"Ist ein Gewitter ein Grund, sich nicht auf die Dachschindeln eines Turms zu setzen?" erkundigte sie sich sofort. Ob sie nun wirklich die Logik hinter Severus' Satz nicht erkennen konnte oder aber sie nicht erkennen wollte, war nicht festzustellen, auf alle Fälle grinste sie den Fünftklässler so unschuldig an, wie es ihr nur möglich war. "Rexy will mir was zeichnen!"

Die Arme noch immer verschränkt, kräuselten sich Snapes Lippen und er blickte Rhiannon leise rügend an. War es ihr egal, oder wusste sie es nicht besser, dass er Spitznamen auf den Tod nicht ausstehen konnte? Er zuckte, als das Mädchen in ihrem Schwung beinahe Bekanntschaft mit dem Boden unter ihnen gemacht hätte, hob ganz leicht eine Hand ihr entgegen im Reflex; doch so rechtzeitig sie sich fing, so schnell kehrte Snape auch in seine unzufriedene Ausgangshaltung zurück. Albernes Mädchen, dachte er, da wird sie noch gewarnt...

"So, zeichnen?", fragte er dann beinahe überheblich nach und blickte erhobenen Kinnes zu seinem Freund. Er wusste, das dies ein Gebiet war, auf dem Regulus bewandert war, weshalb es ihn nicht wunderte, dass Rhiannon es anscheinend als etwas Besonderes ansah, "Tja, wenn ihr das auf den Dachschindeln tut, wird die Zeichnung nicht von langer Lebensdauer sein - und ihr auch nicht."

Sein Blick legte sich fast mahnend in die Augen Regulus', dann in die Rhiannons und wieder zurück. Er hatte ganz und gar nicht die Absicht, sich wichtig zu machen, durch seine Predigt den anderen zu zeigen, dass er älter und vernünftiger war; tatsächlich war es seine Art, gewisse Sorge zu zeigen, die beiden zu warnen, sodass sie sich nicht in unnötige Gefahr begaben.

"Außerdem ist schon bald das Abendessen", murmelte Severus in sich hinein und senkte den Blick. Er hatte überhaupt keinen Hunger, wenn er so darüber nachdachte, gar keine Lust überhaupt an Essen zu denken. Was zur Hölle war denn bloß los?

„Ich… ich will ja gar nicht auf den Dachschindeln zeichnen…“ beteuerte Regulus. Es entsprach ja auch voll und ganz der Wahrheit und er hoffte sehr, dass es Severus gelingen würde, Rhia davon zu überzeugen, dass Herumturnen auf den Dachschindeln während eines Gewitters selbst für sie zu gefährlich war.

Er bemerkte, dass Severus ein wenig überheblich klang, als er das Zeichnen ansprach. Ob er ihn deswegen wohl für weibisch hielt? Regulus wusste, dass zumindest sein Vater dieser Ansicht war. Wenn er sich schon künstlerisch betätigen wollte, dann, so die Meinung seiner Eltern, sollte er Klavier spielen. Dabei hasste er den Unterricht, der ihm regelmäßig in den Ferien zu Teil wurde… Und eigentlich wollte er sich das Zeichnen nicht nehmen lassen, egal, was andere davon hielten, obwohl diese Hartnäckigkeit eher ungewöhnlich für ihn war. Doch das Zeichnen war seine einzige Möglichkeit aus der Realität zu entfliehen…

„Oh… Ist es schon so spät?“ fragte Regulus unsicher. Eigentlich hatte er gedacht, dass noch Zeit wäre für einen kurzen Spaziergang auf einem der Türme. Allerdings wohl nicht, wenn die Treppe sich weiterhin so beharrlich weigerte, sich zu bewegen…

Rhiannon hatte sich von ihrem Beinahe-Unfall keineswegs in ihrem Schwung bremsen lassen, vielmehr hatte sie wieder ihr Herumgehüpfe auf den Treppenstufen aufgenommen, aber immerhin hielt sie sich nun ein kleines Stück mehr vom Geländer entfernt. Zwar behauptete sie immer wieder, dass Fallen doch lustig sei, und ihr Verhalten im Flugunterricht legte nahe, dass sie das auch ernst meinte, aber sie war dann doch nicht lebensmüde. Noch ging es unter ihnen nicht wirklich tief runter, aber sobald die Treppe ihren seltsamen Streik beendet hatte, wurde es dann doch etwas gefährlicher, ein kleines bisschen natürlich nur...

"Ich finde es toll, dass Rexy zeichnen kann, ich kann es nämlich nicht, und wenn ich schon nicht dabei zuschauen kann, wie ein Kunstwerk auf meinem Blatt entsteht, mache ich das eben bei anderen, und mein Rexy bietet sich da doch wirklich an, oder nicht? Immerhin sind wir in einer Klasse und dann auch noch im selben Haus, das ist doch ein toller Zufall! Wer hätte das gedacht, als ich ihn während unserer ersten Zugfahrt hierher nass getropft habe!" plapperte sie munter und gut gelaunt, wobei ihr wirklich egal war, ob Regulus und Severus überhaupt hören wollten, was sie ihnen mitzuteilen hatte. Dass der Fünftklässler wohl auch kaum wissen konnte, dass sie ihre erste Fahrt nach Hogwarts größtenteils pitschnass auf der Gepäckablage über Regulus verbracht hatte, schien ihr auch nicht in den Sinn zu kommen. Überhaupt ließ sie ihren beiden Hauskameraden auch nur sehr wenig Zeit, auf ihren Wortschwall zu reagieren, da sie sofort weiterredete. "Was, es gibt schon bald Abendessen? Wie doch die Zeit immer wieder vergeht! Aber Essen ist immer gut, ich esse gerne!"

Er glaubte, in Regulus' Tonfall etwas Resignierendes gehört zu haben, und es ließ einen Mundwinkel Severus' in die Höhe gleiten, verlieh ihm ein kaltes, halbes Lächeln, mit dem er den Jüngeren bedachte. Wenigstens einer, der erkannte, was vernünftig war. Sowieso war die Zurückhltung des Jungen ihm auf eine gewisse Art sympathisch; es zeugte davon, dass er sich nicht, wie so viele Andere an dieser Schule, für etwas Besseres hielt, sondern dass er allem mit einer gewissen Vorsicht und Gewarntheit entgegentrat, was dazu führte, dass er sich wohl nie absichtlich in Schwierigkeiten stürzte, sondern das Abwiegen vorzog.
ooc: Sorry, wenn ich dich falsch charakterisiere, aber den Eindruck habe ich/hat Snape von dir ^^

Das konnte man von Rhiannon wohl wirklich nicht behaupten, die sich überhaupt nicht von ihrem Beinahe-Fall hatte einschüchtern lassen und es nun als eine passende Alternative erachtete, auf den Stufen auf und ab zu hüpfen. Auch wenn ihre Art des Öfteren an Snapes Nerven zerrte, war er doch froh, nicht Rhiannons bester Freund zu sein, weil Regulus diesen Posten innehatte, wusste er ihre Lebhaftigkeit und ihren Sinn für Humor zu schätzen, was sie zu einem angenehmen Ab-und-zu-Zeitgenossen machte. Vielleicht mochte Severus sie auch nur, weil sie nicht permanent aneinanderhingen. Daran wollte er gar nicht erst denken. Er blickte Rhiannon an und lachte bitter auf.

"Ja, Regulus ist begabt", gestand er getragen ein, wobei sein Blick in die Augen seines Freundes wanderte und einige Sekunden forschend in ihnen verharrte, "Aber er kann dir genauso gut im Gemeinschaftsraum das gleiche Bild zeichnen, ohne Kopf und Kragen und jede Menge Ärger zu riskieren."

Obwohl der letzte Satz an das Mädchen gerichtet war, blickte Snape währenddessen noch immer in das Gesicht des Jungen, als würde er vielmehr eine versichernde Warnung an ihn aussprechen. Erst dann kam ihm wieder in den Sinn, was Rhiannon noch gesagt hatte. Vollgetropft? Unter der mangelnden Kenntnis der Ereignisse von der Zugfahrt der Drittklässler runzelte Severus fragend die Stirn, tauschte einen kurzen Blick mit Regulus, und wandte sich wieder an das zappelige Mädchen. Wie konnte sie nur sich selbst auf dauer nicht zu anstrengend finden?

Wie sie ihren kleinen Wortschwall schloss, ließ sie schon wieder sympathisch wirken.

"Nun, das ist... gesund", erwiderte Snape die Schilderung ihres Appetits mit einem unüberzeugten Halbschmunzeln, wobei seine Mundwinkel wieder nach unten wanderten, "Ich glaube, wir müssen uns langsam in der großen Halle sammeln."

Da ihm bei dem Gedanken an das Essen fast übel wurde, ließ er kurz den Kopf in die Hand sinken, schloss für einen kurzen Moment die Augen und atmete tief durch.

"Habt ihr beiden zufällig Evans gesehen?"

Regulus hatte eigentlich keinen großen Hunger. Er aß nie besonders viel und verlor schnell den Appetit. Aber Rhia würde es wohl nicht zulassen, dass er gar nichts aß, also würde er sie wohl zum Abendessen begleiten müssen...

„Wir wollten wirklich keinen Ärger...“ sagte er leise und sah zu Boden. Irgendwie hatte er das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen, als Severus ihm so stechend in die Augen sah. „Ich wollte nur... nur frische Luft schnappen... Ich bekomme so schnell Kopfweh...“

Jetzt klang er sicher wehleidig. Er hätte es nicht sagen sollen, schließlich bestand der Sinn und Zweck einer Erklärung doch darin, etwas besser wirken zu lassen und nicht noch jämmerlicher.

Doch Severus' Zugeständnis, er sei begabt, heiterte ihn etwas auf, er sah hoch zu seinem Freund und gestattete sich ein leichtes Lächeln. Als dieser ihn fragte, ob sie Evans gesehen hatten, war Rex eifrig bestrebt, ihm eine Antwort zu geben, doch leider konnte er seine Frage nur verneinen.

„Du meinst doch Lily Evans? Die haben wir nicht gesehen, tut mir sehr leid...“

In diesem Moment setzte sich die Treppe ruckend in Bewegung, was Regulus zum Stolpern brachte. Der Junge landete auf seinem Hosenboden.

ooc: Ich fürchte, Lily muss dann in der Großen Halle einsteigen, die Treppe kann ja nicht ewig stehen.
@Lily: Falls du aber heute oder morgen noch hier einsteigen willst, editier ich das wieder ;-)

Rhiannon hielt erst dann in ihrem wildem Rumgehüpfe inne, als Severus den Kopf in die Hand sinken ließ, zwar nur kurz, aber doch lang genug, dass die Slytherin sich dazu aufgefordert fühlte, das Verhalten des älteren Schülers kommentieren zu müssen. "Sevy?" fragte sie deshalb auch sofort wieder nach, und schon wieder verwendete sie einen Spitznamen, den Severus bestimmt nicht hören wollte. "Was ist los? Ist dir nicht gut? Ist dir schlecht? Du bist auch ganz blass - aber das bist du doch eigentlich immer, oder nicht? Warum ist das so? Gehst du zu selten an die Sonne? Du bist doch kein Vampir, oder doch? Aber wenn du einer wärst, dann müsstest du ja Blut trinken und keinen Kürbissaft, nicht wahr?" überschüttete sie den Fünftklässler mit einem Schwall Fragen, die größtenteils unsinnig waren. Aber immerhin interessierte sie sich überhaupt für Severus' Gesundheit, wenn auch nicht allzu lange.

"Lily Evans? Du meinst diese Rothaarige, nicht wahr? Aus Gryffindor? Hinter der Potter immer her ist?" plapperte sie nach nur einer kurzen Pause weiter. "Ich weiß, wer das ist! Ich kenne sie! Aber gesehen haben wir sie trotzdem nicht", bestätigte sie nur noch Regulus' Worte, bevor sie kurz aufjauchzte, als die Treppe sich endlich in Bewegung setzte. Im Gegensatz zu ihrem besten Freund hatte sie zwar keine Probleme damit, das Gleichgewicht zu halten, ließ sich dann aber gleich neben ihm auf die Stufen fallen. "Was machst du denn da unten, Rexy?" fragte sie ihn im Ton größter Verwunderung. "Ist es da spannend? Oder lustig?"

"Ich mache euch auch keinen Ärger", entwarnte Snape tonlos, blickte dabei Regulus erneut an und sein Blick wirkte sehr unmotiviert, zurückgehalten, ein wenig abwesend, "Dafür bin ich nicht zuständig."

Er lächelte schwach, dachte er doch daran, dass er selbst bis vor kurzem draußen vor den Toren gesessen hatte, weil er es nicht anders aushielt. Vielleicht war das mit dem Luft schnappen doch keine schlechte Idee, dachte Severus, außerdem würden sie zu zweit Rhiannon eher vom Klettern abhalten können, als Regulus alleine. Nicht allerdings, wenn die Treppe sich nicht bald wieder bewegen würde.

Er verharrte, zum Antworten bereit, als Rhiannon sich nach ihm erkundigte, doch das Wort blieb ihm auf halbem Wege im Mund stecken, als auf eine Frage die nächste folgte, und eine dritte, und eine vierte, und weitere, und sie alle so absurd waren, dass Severus mit leicht geöffneten Lippen einfach stehen blieb und das Mädchen anstarrte, so als würde er nicht wagen, etwas zu äußern, Angst habend, dass der Schwall von Fragen noch nicht ganz beendet war. Als dies sich jedoch als überflüssig erwies, sprach er leise, doch voller eines schwachen Anfluges von Zorn.

"Nein, ich bin kein Vampir, dass ich blass bin, liegt in der Familie, aber mir wird noch sehr schlecht werden, wenn du fortfährst, mich 'Sevy' zu nennen..! Ich weiß auch nicht, was los ist", schloss er dann ganz leise, und der letzte Satz hatte einen recht verzweifelten Unterton davongetragen, ehe Snape sich die Contenance zurück ins Gesicht holte und die beiden Schüler auf seine ursprüngliche Frage antworten ließ.

Rhiannon hatte Potter erwähnt. Hätte sie das bloß nicht getan. Potter, und dann auch noch in unmittelbarem Zusammenhang mit Lily, das versetzte dem Slytherin einen schmerzhaften Hieb in die Magengegend. In seltenen Augenblicken gelang es Snape hin und wieder, die Existenz des widerwärtigen Gryffindor einfach auszublenden - gerade war einer davon eingetreten gewesen - doch die Drittklässlerin hatte ihn zurück auf den Boden der Tatsachen geholt und die Zähne zusammenbeißend, ballte er die Hände zu Fäusten.

"Ja, genau die meine ich", presste er hervor, wand sich dann schwungvoll von den beiden ab und blickte über das Geländer hinweg, um seinen Ärger in der Mimik nicht an seinen Freunden auszulassen. Seine rechte Hand zitterte am Geländer.

"...Vom Erdboden verschluckt..", murmelte er noch unzufrieden, doch dann gab es einen Ruck, und die Treppe setzte sich mit einem Mal wieder in Bewegung, was den jungen Zauberer zum Schwanken brachte. Im Reflex klammerte er sich an das Geländer und fand gerade noch Halt, drehte sich dabei wieder zu den Anderen und stellte leider zu spät fest, dass Regulus auf seinem Hosenboden gelandet war. Statt ihm aufzuhelfen, hatte das Gör sich einfach zu ihm gesetzt.

"Hast du dir wehgetan?", fragte Snape so teinahmsvoll, wie er konnte, was in seinem Falle trotzdem etwas schroff klang; dann sah er von seinem Freund zu dem Mädchen, schien in ihrem Gesicht wenige Herzschläge lang etwas zu lesen, blickte wieder zu Regulus, atmete entschlossen durch und streckte ihm die Hand entgegen.

"Also los, gehen wir noch kurz hoch vor dem Abendessen."

Auch Regulus sah besorgt zu Severus hoch, als dieser seinen Kopf kurz in die Hand sinken ließ. Er wirkte ungesund. Rex wäre niemals auf die Idee gekommen, Severus mit einem Vampir zu vergleichen so wie Rhiannon es tat, doch er musste zugeben, dass er sehr blass wirkte. Zu blass. Er runzelte leicht die Stirn und betrachtete seinen älteren Freund aufmerksam, als hoffte er, so festzustellen, was ihm fehlte und ob er ihm helfen könne… aber wie sollte er Severus auch helfen? Severus war schließ älter und klüger als er selbst.

Er blickte sich kurz nach Rhia um, die sich kurzerhand neben ihn gesetzt hatte und ihn allen Ernstes fragte, ob er es auf dem Boden lustig fand. Er kicherte leise, verbiss es sich aber sofort, als er bemerkte, dass Severus irgendwie streng dreinblickte und da er nicht wusste, ob dieser sich auf ihn oder auf Rhia bezog, benahm er sich lieber zurückhaltend.

In diesem Moment reichte Severus ihm die Hand und wollte ihm offenbar aufhelfen. Regulus sah ihn leicht überrascht an und lächelte, dann ergriff er Severus‘ Hand und ließ sich von ihm hochziehen. In diesem Moment dockte die Brücke an, allerdings nicht dort, wo sie es üblicherweise zu tun pflegte, nämlich am Nordturm, sondern lediglich im zweiten Stock, weswegen die Fahrt mit der Brücke auch nicht allzu lange dauerte.

Verwirrt legte Rex den Kopf schief. „Seltsam… normalerweise sollte gerade diese Brücke aber nicht hier halten…“ Er hatte Gerüchte gehört, dass eine der Brücken im Treppenhaus, seit neuestem ein wenig verrückt spielte. Offenbar hatten sie sie gefunden.

Bedauernd sah er nach oben. Aus seinem Spaziergang an der frischen Luft würde wohl nichts mehr werden. Sie hätten doch in die Innenhöfe gehen sollen…

„Und jetzt?“ fragte er schüchtern.

Rhiannon sah Severus mit zur Seite geneigtem Kopf an, so naiv und unschuldig wie es bei ihr überhaupt möglich war. Natürlich, jeder, der sie kannte, wusste, dass Rhiannon Yaxley und Unschuld nicht zusammenpassten und beinahe schon ein Widerspruch in sich darstellten, aber obwohl die kleine Slytherin das wohl durchaus wusste, hinderte es sie nicht daran, sich gelegentlich ein wenig zu verstellen. Wobei nicht immer mit hundertprozentiger Sicherheit festzustellen war, was bei ihr Verstellung war und was nicht. "Dann willst du also nicht, dass ich dich Sevy nenne?" erkundigte sie sich sofort, das war für sie auch wesentlich wichtiger als die Frage, ob der Fünftklässler nicht vielleicht doch ein Vampir war - beziehungsweise, ob es ihm nicht gut ging. "Aber wie soll ich dich denn sonst nennen? Snapie?" Als ob es so undenkbar war, den Fünftklässler einfach nur Severus zu nennen.

Aber all das war ohnehin unerheblich, als die Treppe endlich beschloss, ihren Streit aufzugeben und Regulus das Gleichgewicht verlor. Rhia war dafür bekannt, andauernd irgendwo rumzufallen, ganz einfach, weil sie es lustig fand, und doch war es dieses Mal nicht sie gewesen, die sich nicht auf den Beinen hatte halten können. Nur, dass sie im Gegensatz zu Severus nicht auf die Idee kam, ihrem besten Freund wieder auf die Füße zu helfen, stattdessen blieb sie einfach auf den Treppenstufen sitzen - wo sie auch noch saß, als die Treppe schließlich ihre Fahrt beendet hatte. Neugierig sah sie sich um. "Stimmt, eigentlich wollten wir doch auf ein Turmdach, und da sind wir im zweiten Stock definitiv fehl am Platze. Aber was soll's, dann gehen wir eben jetzt schon zum Essen, ja? Es ist ja ohnehin schon Zeit dafür, meint ihr nicht auch?" Ohne auf eine Antwort abzuwarten, sprang sie wieder auf die Füße und lief zum anderen Ende der Treppe, das nun einfach in der Luft endete. Immerhin kam sie nicht auf die Idee, ins Erdgeschoss springen zu wollen, stattdessen klopfte sie einfach nur aufs Geländer. "Zurück, Treppie! Ich habe Hunger!"

Snapie?! Das wurde ja immer schlimmer. Ein leiser Schock blitzte in Snapes Augen auf, während er Regulus ansah, dem er noch immer die Hand entgegengestreck hielt. Er biss die Zähne zusammen und presste kein boshaftes, aber ein sehr unzufriedenes "Bei meinem Namen, wenn es Recht ist" hervor. Snapie. Argh, da lief es ihm kalt den Rücken herunter.

Doch sogleich schlossen sich die dankbaren Finger des Jungen um die seinen und er musste das Lächeln seines Freundes ganz leicht erwidern. Er musste sich eingestehen, dass es gut gewesen war, die beiden Drittklässler hier getroffen zu haben. Durch ihre leichte, unkomplizierte Art brachten sie ihn davon ab, sich in seine anfälligen Schwankunken hineinzusteigern und schenkten ihm - wenn auch nur für eine Weile - andere GEdanken. Als die Blicke der beiden Jungen sich trafen, sollte Regulus, würde er denn darauf achten, auch eine Anerkennung dessen spüren, dass er einfach nur hier gewesen war, die Snape wohl gerade einen kurzen Moment lang in den Augen glänzen ließ.

Es gab einen weiteren Ruck und die Treppe unter ihnen kam zum Stehen - allerdings in einem höchst für sie unüblichen Winkel. Severus ließ schnell von der Hand Regulus' ab und sah sich um. Nein, bis zur Turmhöhe hatte sie sich gewiss nicht erhoben, diese lag noch weit über ihnen. LEdiglich ein Stockwerk weiter hatte sie sie gebracht, und schwebte nun mit einem Ende mitten in der Luft. Zu Regulus' Feststellung der gleichen Art musste er nicken, Rhiannons abermalige, halsbrecherisch anmutende Aktion jedoch ließ Severus herumfahren und dazu ansetzen, eine mahnende und zugleich haltende Hand nach dem Mädchen auszustrecken, doch als diese kurz vor dem Treppenabsatz selbstständig zum Stehen kam und der "Treppie" befahl, sich zurückzubewegen, erstarrte der Slytherin für einen kurzen Moment des leisen Entsetzens und atmete, es nicht fassend, schwer aus, ehe er sich grübelnd durchs schwarze Haar fuhr.

"Ich denke nicht, dass sie dich hören wird", sprach er monoton und wandte sich ab, die dunklen Augen forschend durchs Treppenhaus schickend. Wenn sie sich beeilten, sollten sie zumindest sicher in den zweiten Stock kommen, dann den Aufgang wechseln und dann -

"Hört zu, es ist ganz einfach. Wir gehen jetzt in den zweiten Stock, solange wir es noch können. Von da aus können wir eine feste Treppe in den ersten nehmen, die, zu der wir gelangen, wenn wir den Korridor links durchqueren. Von dort aus sollte noch eine Treppe ganz nach unten fahren", erklärte er konzentriert, die beiden Schüler dabei nicht ansehend, sodass es den Eindruck machte, als würde er eher zu sich selbst sprechen, "Wenn hier nicht mittlerweile alles nicht mehr richtig funktioniert."

Geendet, atmete er tief durch, warf den beiden einen zum Folgen auffordernden Blick zu und machte sich daran, die Treppe mit wehendem Umhang hinaufzuschreiten.

tbc - Große Halle

Regulus dankte Severus höflich für dessen Hilfe und als die Blicke der beiden Jungen sich trafen, glaubte er einen Augenblick lang, so etwas wie Anerkennung in Severus' Augen zu erkennen, aber das bildete er sich wohl nur ein, denn weswegen sollte Severus ihm Anerkennung zollen? Er hatte nichts Besonderes getan, im Gegenteil, er war dumm genug gewesen, hinzufallen, obwohl seine beiden Begleiter, es ja offenkundig geschafft hatten, das Gleichgewicht beizubehalten.

Trotzdem freute er sich, dass Severus sich dazu herabgelassen hatte, ihm zu helfen. Die Freude ließ jedoch rapide nach, als Rhia in geradezu halsbrecherischers Art und Weise die Treppe hinunter hüpfte und erst unmittelbar vor dem gähnende Abgrund stehen blieb, nur um die Treppe wenig pietätvoll zu bitten, zurückzufahren. Entgegen seinen Gewohnheiten trat er fast forsch zu Rhia nach vorne und legte ihr eine Hand auf die Schulter, wobei er sie etwas zurück zog.

„Komm... Severus hat Recht...“ murmelte er leise und fast verlegen, weil er so viel Iniative gezeigt hatte.

„Lass uns in die Große Halle gehen...“

Er bedauerte es sehr, dass sie nicht mehr auf den Turm gehen konnten, um frische Luft zu schnappen, denn sein Kopfweh würde von dem Lärm in der Großen Halle nicht unbedingt abnehmen... Hunger hatte er auch keinen, aber Rhia würde es nicht gestatten, dass er nichts aß, das ahnte er bereits...

Er zog Rhia halb mit sich, damit sie nicht mehr auf der Treppe stand, wenn diese sich wieder in Bewegung setzte. Gemeinsam folgten die beiden Kinder Severus in die Große Halle.

tbc: Große Halle (+Rhia)

Rhiannon musste schnell erkennen, dass Severus durchaus recht hatte, denn falls die Treppe sie überhaupt hören konnte - was natürlich zu beweifeln war, immerhin bestand sie nur aus Stein - machte sie keinerlei Anstalten, auch auf die kleine Slytherin zu hören. Aber ob diese das nun wirklich erwartet hatte oder nicht, sie machte sich nichts aus diesem Rückschlag sondern ließ sich widerstandslos von ihrem besten Freund mitziehen, als der Severus über den zweiten Stock und eine andere, wesentlich gehorsamere Treppe, in die Große Halle ging. Nur, dass Rhia es nicht schaffte, den Weg über zu schweigen.

"Ich bin schon gespannt, was es zu essen gibt, ihr nicht auch? Aber eigentlich ist die Frage doch irgendwie unerheblich, schließlich gibt es so gut wie alles, und ich will auch wissen, ob Dumbledore heute noch etwas zu sagen hat, immerhin war gestern ja noch kein Lehrer für den Flugunterricht da, vielleicht ist der ja mittlerweile angekommen, das wird bestimmt lustig! Ich mag Dumbledore, der ist wirklich sympathisch..." Und so weiter und so fort. Es kümmerte sie nicht, dass weder Regulus noch Severus ihr antworteten, aber schließlich ließ sie ihren beiden Hauskameraden auch gar keine Zeit, irgendetwas zu erwidern. "... Und dann - oh, wir sind ja schon da!"

tbc: Große Halle

pp: Große Halle (Zeitsprung)

Peeves schwebte schon seit geraumer Zeit einem braunhaarigen Mädchen hinterher, das wohl Molly Mackenzie hieß, Schottin war und heute Geburtstag feierte. Allein Letzteres war schon Grund genug, sie ausgiebig ärgern zu wollen.

Der Poltergeist grinste vergnügt und stimmte ein äußerst schräges Geburtstagslied an, während er dem Mädchen auf eine der Treppen folgte und sich mit den Händen an der Brüstung abstützte, so dass es aussah, als mache er Kopfstand.

„Du wirst alt!“ erklärte er ihr schadenfroh, dann nahm er eine Hand vom Geländer und war einen Rosinenkern nach Molly.

„Schrecklich alt. Und keiner gratuliert dir!“ Böse grinsend streckte er dem Mädchen die Zunge raus. Ganz stimmte das natürlich nicht, denn hätte niemand der Hufflepuff gratuliert, so hätte er ja nie herausgefunden, dass sie heute alt beziehungsweise älter wurde.

[zeitsprung]

Molly war heute super gut gelaunt, denn heute war ein besonderer Tag - ihr Geburtstag! Sie wurde heute 14 und hatte sich schon so lange auf diesen Tag gefreut.
Sie hüpfte gerade locker leicht die Treppen herunter.

Plötzlich hörte sie hinter sich jemand singen. Es war offensichtlich jemand, der ihr ein Geburtstagslied singen wollte und sämtliche Töne nicht traf.
Sie drehte sich um, etwas verwirrt, und erblickte auf einmal - Peeves.
Sie musste lachen, als er Kopfstand machte und immer noch sang. Eigentlich mochte sie den Poltergeist - nur er konnte oft unglaublich nerven.

Das merkte sie im nächsten Moment, als er etwas nach ihr warf und ihr erklärte, sie würde alt werden.
"Hey!", sagte sie empört, als sie von dem Etwas getroffen wurde.
"Ja, Peeves...? Ich werde also alt?", fragte sie zurück.
"Lange nicht so alt, wie du schon bist!", konterte sie. Jetzt erzählte ihr also ein Geist, der sicherlich schon mehrere hundert Jahre herumgeisterte - SIE würde alt.

Sie zwinkerte ihm zu.
"Niemand gratuliert mir also? Und was war das da eben? DU hast mir grade ein Geburtstagslied gesungen - also hast du mir ja schon mal gratuliert...danke übrigens..."
Sie strahlte den Poltergeist an - nicht mal er konnte ihr heute ihre gute Laune verderben - im Gegenteil.

Peeves starrte das Mädchen verblüfft an. Was fiel ihr denn ein, ihn nach seinem Alter zu fragen? Man fragte enen Geist doch nicht nach seinem Alter! Geschweige denn, erwähnte es!

„Du weißt ja gar nicht wie alt ich bin, ätsch!“ gab Peeves mehr als kindisch zurück und streckte ihr erneut prustend die Zunge raus, dann schwebte er ihr vor die Füße, um sie am fort Gehen zu hindern – auch wenn sie das gar nicht vorgehabt zu haben schien.

„Außerdem hab ich dir gaaaaaaaar nicht gratuliert!!! Ich hab das Geburtstagslied nur so aus Spaß gesungen, klar?“

Als ob er jemandem gratulieren würde! Noch nicht einmal Schotten gratulierte er. Und er wusste auch nicht, warum er Schotten überhaupt als gesonderte Kategorie wertete…

„Und hast du was geschenkt bekommen?“

Molly lachte Peeves an. Sie fand den Geist einfach nur ulkig - vor allem, wenn Peeves versuchte, bösartig zu wirken. Auch wenn viele einfach nur genervt von ihm waren, fand sie ihn sympathisch.

"Du bist jedenfalls viel älter als ich... mhh... lass mich raten...", sagte sie und grinste, dann überlegte sie kurz.
"Wie wärs mit... 300 ... 400 ... ", schätzte sie.

"Ja... natürlich...", sagte sie und lächelte leicht, "wie konnte ich auch bloß denken, dass du mich magst?"

Sie grinste Peeves an.
"Klar. Ich habe alles bekommen, was ich mir gewünscht habe."

Jetzt lachte die ihn auch noch an! Dabei hätte sie sich fürchten sollen oder sich wenigstens ärgern! Aber keine Spur... Sie schien ihn im Gegenteil nicht ganz ernst zu nehmen. Stattdessen spekulierte sie weiter, wie alt er wohl sein mochte... Als ob dies irgendetwas zur Sache tat! Und dann wurde sie auch noch frech... als ob sein Aussehen ihr irgendetwas über sein Alter verraten könnte...! Sie hatte gar keine Möglichkeit zu wissen, wie alt er war...


„Quaaaaaaatsch. Ich bin 15!“ behauptete er, wusste aber selbst nicht so recht, warum ihm gerade dieses Alter eingefallen war.

Als sie dann aber anfing von ihren Geburtstagsgeschenken zu reden, wurde er ganz neugierig. „Und was hast du bekommen?“, fragte er eifrig.

Molly lachte. Irgendwie machte es ihr wahnsinnig Spaß, Peeves zurückzuärgern. Sie regte sich nie über den Geist auf. Sie fand ihn amüsant, vor allem als er sagte, er sei fünfzehn. Okay - vom Aussehen sah er aus, wie ein Teenager, aber deswegen war er als Geist trotzdem eine gute Stange älter.

"15 - ja klar...", sagte Molly und lächelte, "ob ich dir das mal glauben soll?"

Molly lächelte leicht, sie mochte es nicht, dass Peeves so neugierig war. Irgendein blödes Kommentar von ihm zu einem von ihren Geschenken wollte sie vermeiden.
"Das wäre zu viel um alles aufzuzählen...", lachte sie.
"Außerdem hab ich noch gar nicht alles bekommen - meine Freunde fragen sich sicher schon, wo ich bin...", sagte sie und wollte so langsam gehen, auch wenn sie Peeves nicht schlimm fand, irgendwann war seine Gesellschaft zu viel des Guten...

Peeves blies empört die Backen auf – glaubte diese freche Göre ihm etwa nicht? Nein, wirklich, sie schien zu bezweifeln, dass er fünfzehn Jahre alt war… Gut, sie hatte recht, aber das hieß doch noch lange nicht, dass sie seine Worte bezweifeln durfte. Das hieß ja, sie bezichtigte ihn der Lüge! Und er log nicht, höchstens an ungeraden Monatstagen. Und von Montag bis Freitag. Wenn die Sonne schien. Oder es regnete…

„Klar sollst du mir glauben! Ich lüg doch nich!“ Protestierte er und schwebte so vor ihrer Nase, dass er ihr den Weg versperrte.

„Und wieso magst du mir nicht sagen, was du bekommen hast? Das ist voll fies!“ maulte er und schwebte ihr weiter hinterher, auch wenn es mehr als deutlich war, dass sie eigentlich genug von ihm hatte – umso besser, in solchen Situationen folgte er seinen ‚Opfern‘ doch am liebsten.

„Welche Freunde warten denn auf dich? Dein Bruder? Oder dein Bruder? Oder wer?“

Molly wollte gerade weitergehen, doch Peeves versperrte ihr den Weg. Also blieb sie eben stehen. Sie würde doch nicht vor einem Poltergeist wegrennen… Außerdem wollte sie Peeves nicht kränken. Sie verdrehte zwar unauffällig die Augen, lächelte den Geist jedoch dann an.
„Du lügst nicht?“, fragte sie nach und brach in Lachen aus. Also das Peeves eine ehrliche Haut war konnte sie sich gerade nicht vorstellen.
„Also du flunkerst doch sicher gern mal etwas…viel“, fügte sie hinzu und grinste.
Peeves war aber wohl auch etwas sauer, weil sie ihm nicht sagte, was sie alles bekommen hatte.
„Jaja, ich bin eine furchtbar fiese Molly …“, erwiderte sie und zwinkerte, „komm, du wirst es überleben, Peeves. Und alles wissen musst du auch nicht…“
Inzwischen hatte sie sich in Bewegung gesetzt, aber der Geist schien sie noch eine Weile zu verfolgen. Molly hoffte, dass er bald ein anderes „Opfer“ fand. So gern sie Peeves auch mochte, auf die Dauer nervte er.
„Ja… die und andere… alle eben“, erwiderte sie auf seine letzte Frage im Laufen.

pp: Büro Marius Plant

Fast schon ein wenig enttäuscht lehnte Marius sich gegen ein Treppengeländer. Seufzend blickte er nach oben, doch die Treppe weigerte sich, ihrer eigentlich Aufgabe - ihn nach oben zu befördern - auch nachzukommen. Es war nicht das erste Mal, dass sie in einen Streik trat, in den letzten Tagen war das häufiger vorgekommen. Als Squib wusste nicht ganz genau, woran dies liegen mochte, aber er vermutete, dass der Zauber, mit dem sie belegt war, allmählich nachließ, aus welchem Grund auch immer. Die Treppe war jedoch nicht der Grund für seine Enttäuschung, die mehr und mehr an Frustration grenzte. Er hatte sein Büro verlassen in der Hoffnung auch nette Gesellschaft, aber abgesehen von ein paar Schülern, denen er unterwegs zugenickt hatte, hatte er niemandem getroffen. Wo waren denn nur seine netten, hübschen Kolleginnen wie Lynn Craven oder seinetwegen auch noch Grace Warden? Grace konnte zwar bisweilen ein etwas anstrenger Mensch sein, aber dafür konnte er gegen ihr Äußeres definitiv nichts sagen. Er seufzte erneut.

Jetzt lachte das Mädchen auch noch über ihn! Die hatte vielleicht Nerven! Peeves blies empört die Backen auf und verschrenkte wütend die Arme.
„Bähhhh!“ Mit dieser kindischen Äußerung streckte er ihr die Zunge raus, doch seine Stimmung änderte sich rapide. Ein hinterhältiges Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.

„Flunkern? Ich? Niemals! Alles, was ich sage, stimmt. Ich sage zum Beispiel, ich würde dich niemals mit Wasserbomben bewerfen!“

Ohne darauf zu warten, dass Molly hinter die wahre Bedeutung seiner wenig subtilen Äußerung kam, nutzte er die Zauberkraft, die ihm als Poltergeist gegeben war, um eine pralle Wasserbombe heraufzubeschwören, die er mit einem diebischen Vergnügen auf Molly warf, Geburtstag hin oder her.

So! Das musste sie ja jetzt ärgern! Und sobald sie sich angemessen geärgert hatte, würde er auch verschwinden und sich ein neues Opfer suchen, aber ganz gewiss nicht vorher...!

ooc: Danach kannste ja bei deinem Bruder dein Geburtstagsgeschenk abholen oder so

Molly war weiter gelaufen und interessierte sich eigentlich gar nicht mehr für das, was Peeves machte oder sagte. Einfach ignorieren, war jetzt ihre Devise geworden, denn der Poltergeist wurde eben echt ziemlich anstrengend.
Er redete noch irgendwas von Wasserbomben...
Aber Molly dachte sich nichts dabei und lief weiter die Treppen runter.

Doch plötzlich klatschte von hinten etwas Nasses an ihren Rücken. Erschrocken schrie das Hufflepuffmädchen auf.

Jetzt reichte es wirklich, jetzt war er zu weit gegangen. Wütend drehte sie sich zu Peeves herum und fuhr ihn an:
"Sag mal, spinnst du!!?", und machte eine entsprechende Geste.

Ungehalten schüttelte sie den Kopf und drehte sich wieder um. Ohne noch weitere Worte ließ sie den Poltergeist stehen und rannte die Treppen runter.

ooc. Okay ^^ wo ist Jezzie denn? ;]

cf~ Gemeinschaftsraum der Gryffindors

Wohin sollte sie denn jetzt gehen? Vielleicht nach draußen oder in die Bibliothek oder... es gab so viele Auswahlmöglichkeiten. Sie wollte nur etwas finden, wobei ihr nicht langweilig wurde. Wäre sie nur bei Tom geblieben... er war wirklich sehr nett gewesen und langweilig war ihr auch nicht. Sie hatte sich recht gut mit ihm unterhalten können. Gerade bog Daphne um eine Ecke als sie Professor Plant sah der anscheinend vor eine streikenden Treppe wartete.
"Hallo Professor Plant", meinte sie an den Mann gewandt und lächelte ihm freundlich zu, "kann ich ihnen... vielleicht irgendwie helfen?" Das Mädchen warf der Treppe einen Blick zu. Sie wusste dass der Lehrer ein Squib war, wusste aber nicht ob das streiken der Treppe vielleicht daran lag oder doch einen vollkommen anderen Grund hatte. Das Mädchen für sich, war froh eine Hexe zu sein, würde sich darauf aber gewiss nichts einbilden.

Allmählich war Marius wirklich gereizt. Hatte die Treppe etwas gegen ihn persönlich oder warum musste sie ausgerechnet dann in Streik treten, wenn er von ihr nach oben getragen werden wollte? Natürlich hätte er auch schlicht und einfach einen anderen Weg nehmen können, aber er konnte auch stur sein, mindestens genauso so stur und dickköpfig wie diese verdammte Treppe. Also blieb er dort stehen, wo er sich befand und warf den Stufen zu seinen Füßen böse Blicke zu. Marius hatte keine Ahnung, ob sich die Treppe dadurch würde beeinflussen lassen, ob sie es überhaupt wahrnehmen konnte, aber in einem Gebäude wie Hogwarts wusste man ja nie. Hier konnten auch Geländer Augen haben oder ein Gehirn.

Bevor er sich jedoch weitere Schritte überlegen konnte, um die dumme Treppe gefügig zu machen, hörte er hinter sich eine Stimme. Fast schon überrascht drehte er sich um und betrachtete die Gryffindor-Schülerin, die vor ihm stand. Daphne Mörsch, 6. Klasse, wenn er sich nicht irrte, und das glaubte er nicht, auch wenn Daphne nicht unterrichten durfte. Immer diese Arithmantik-Verweigerer. Aber abgesehen davon, dass sie sein Fach nicht belegt hatte, hatte das Mädchen ihm nie etwas getan, weshalb er ihr Lächeln erwiderte. "Ich fürchte, dass können Sie nur, wenn Sie rein zufällig Treppenflüsterin sind, Miss Mörsch", antwortete er noch relativ freundlich. Er wollte noch etwas hinzufügen, aber in diesem Moment schien die Treppe es sich anders zu überlegen: Sie gab ihren Streik auf. Durch den plötzlichen Ruck fast aus dem Gleichgewicht gebracht, klammerte Marius sich am Geländer fest und sah zu Daphne hinunter, die nun gnadenlos zurückgelassen wurde. Und schon wieder eine Gesellschaft, die ihm verloren ging. Irgendwie war heute nicht gerade sein Glückstag.

tbc: Off

Ooc: Du hast eine PM

Peeves sah Molly missmutig hinterher, als diese dumme Ziege ihn einfach stehen ließ. Und dass bloß, weil sie ein bißchen nass war! Merlin, das Mädel war doch nicht aus Zucker, warum also musste sie sich so anstellen?!

„Du kannst mich mal!“ schrie er ihr wütend hinterher, als sie ihm auch noch rüde Gesten machte. Ein wirklich unhöfliches Ding! Peeves streckte ihr prustend die Zunge raus, dann drehte er sich einmal um sich selbst und schnippte mit dem Finger, so dass er unsichtbar wurde.

Auf der Suche nach neuen Opfern verließ er die Treppen um auf dem Stockwerk auf dem sie gerade gewesen waren, die Korridore zu durchforsten.

tbc: Korridore

Auch wenn sie den Abend nur zu gerne draußen verbracht hatte, hatte die schüchterne Slytherin nach dem Unterricht doch den Weg nach draußen nicht gefunden. Nein, sie hatte sich sogar gar nicht die Mühe gemacht. Sie war direkt im Schloss geblieben. Bei dem Wetter war ihr draußen einfach zu viel los. Gerade jetzt, wo es auch abends noch angenehm warm war. Nein, Cassandra hatte einen gänzlich anderen Weg eingeschlagen. Als sie die Treppen des Kerkers hinaufgestiegen war und sich auf den Weg in Richtung der Tür zu den Innenhöfen gemacht hatte, hatte sie sich überlegt, doch einen anderen Weg einzuschlagen. Wo konnte sie mehr Ruhe finden, als in der Bibliothek? Dort wo sie höchstens ein paar gackernden Mädchen begegnen würden, die die Ruhe dort nicht schätzen konnten und die Bibliothekarin auf die Palme brachten? Lernende Menschen hatten immer etwas Beruhigendes. Doch zunächst musste sie ein anderes Hindernis überwinden. Da gab es noch die vielen Treppen, die sie noch zu nehmen hatte. Und auf genau eine dieser Treppen wagte sie sich nun, nicht sehend, dass ihr Zwillingsbruder gerade auf der gleichen Stand.

Tristan hatte den Ganzen Tag damit verbracht nichts zu tun, faul im Gemeinschaftsraum zu sitzen und mit anderen über diverse Schlammblüter herzu ziehen. Doch auch dieses Sehr ausdehnbare Thema, war einmal langweilig genug um es für den heutigen Tag abzuschließen.
Viel interessanter war es den Hübschen Mädchen nach zu schauen und den einfallslosen Gryffindors den Tag ein wenig zu versüßen.
Gerade kam er lachend die Treppen herunter, er war echt erstaunt wie leicht gläubig Frauen sein konnten.
Vor nur ein paar Minuten hatte ein Erstklässlerin aus Hufflepuff ihn gefragt wo den der Unterrichtsraum für Muggelkunde wäre.
Er hätte noch drüber hinweggesehen, dass sie eine Hufflepuff war, doch Muggelkunde war ihm dann doch zu wider. Mit einen Süßen Lächeln hatte er ihr einen Weg gezeigt, der gerade Wegs in einen Unübersichtlichen und verwinkelten Gang führte. Sie würde sicherlich zu spät kommen. Mit einem Selbstzufriedenen Grinsen stolzierte er die Treppen hinab, als sein Blick auf seine paar Minuten ältere Schwester fiel.
„Na Schwesterherz, alles Klar bei dir?“ die letzten Stufen die Tristan von Cassandra trennten sprang er zu ihr hinunter.
Er war um einiges Größer als sie, wenn man es nicht wusste, konnte man nicht glauben das sie Zwillinge waren.
Seine Hand landete auf ihrem Kopf und zerzauste ihr Haar.
„Oder hast du was angestellt, weil du so Glücklich aussiehst.“ Der Sarkasmus war nicht zu überhören und mit einen Großen Breiten Grinsen sah er zu seiner Schwester hinab

Cassandra schreckte auf, als plötzlich jemand einige Stufen zu ihr herunter sprang. Die Gestalt hätte ihr sogleich bekannt vorkommen müssen, doch die Slytherin hatte sich zu sehr in ihre eigenen Gedanken verschanzt. Cassandra sah zu der Person auf und erkannte überrascht, dass es sich um ihren Zwillingsbruder handelte. Sie seufzte kurz auf seine Ansprache hin. „Natürlich. Alles wie immer. Hast du jetzt genug jüngere Schüler geärgert?“ schoss es aus ihr heraus. Sie kannte die Lieblingsbeschäftigung ihres Bruders. Oder eher die Beschäftigung die seine Laune am besten befriedigte. Sie sah zu ihrem Bruder hinauf und konnte gerade noch erkennen, dass seine Hand in Richtung ihres Kopfes fuhr. Wie sie das hasste. Sie hatte gerade versucht der Hand ihres Bruders auszuweichen, als dieser sie genau traf und ihre Haare verwuschelte. Sie sah ihn finster an. „Sag mal spinnst du? Ich hab keine Lust mich ständig zu kämmen, nur weil du deinen Spaß daran hast, meine Haare doch wieder durcheinander zu bringen“ maulte sie ihn an. Tristan wusste, wie sehr sie dies hasste und das wurmte Cassandra nur noch mehr, dass er sie aufgrund dessen wirklich noch mehr ärgern musste. War ihr Leben nicht schon schwer genug?
„Selbst wenn ich etwas angestellt hätte, wen würde das schon interessieren? Dich doch bestimmt herzlich wenig, wer von uns beiden stellt denn bitte mehr an?“ stellte sie direkt die genervte Gegenfrage. Sie hasste es, wenn sie auf ihrem Weg aufgehalten wurde, auch wenn es ihr Bruder war, der sicherlich noch am angenehmsten war. Na ja, zumindest solange, wie er nicht anfing sie mit Fragen zu nerven. Und er sollte auch am Besten wissen, warum sie so war, wie sie war und daher auch nicht gerade glücklich aussah …

Tristan verzog keine Miene als Cassandra ihn mit dem Vorwurf, kleinere zu ärgern, bombardierte.
„Ich? Nö wie kommst du denn darauf. Ich bin doch total nett und hilfsbereit.“ Sagte er schelmisch grinsend und im selben Moment kam das Mädchen aus Hufflepuff, weinend an ihnen vorbei. Er zuckte nur kurz mit den Schultern als Cassandra ihn vorwurfsvoll an sah.
Natürlich mochte er es wenn er seine Schwester aufziehen konnte, Tristan wollte nur das sie ein wenig ihre Sorgen vergisst und wenn das damit ein wenig klappte dann hatte es ja seinen Zweck erfüllt.
„Wenn du das sagst dann wird das wohl so sein, Schwesterchen. Du bist die Klügere von uns beiden. Gib es zu du magst doch Spinner.“ Ein gekonntes Zwinkern zu seiner Schwester und ein freudiges Lächeln legte sich auf seine Lippen, doch auf Cassandras aussage verschwand es kurz.
„Wenn du wirklich etwas anstellen würdest, müsste ich mir direkt Sorgen machen. Das ist doch mein Part“ Meinte er ernst und Entsetzt zugleich, sah sie prüfend an bevor wieder sein freches lächeln erscheint.
„Aber du bist ja vernünftig!“
Tristan überhörte den genervten Tonfall und sah sie an.
„Wo wolltest du den hin?“ Er würde sie nun sicherlich nicht in Ruhe lassen.

Cassandra grinste. „Wenn das mal nicht der Beweis dafür ist, dass hier irgendwer wieder kleine Mädchen ärgert…“ schmunzelte sie und boxte ihrem Bruder in die Seite. „Pass auf, dass dich niemand erwischt, dann bekommst du ganz schönen Ärger mit mir!“ Ein Satz, den sie todernst meinte. So ruhig sie war, sie konnte dennoch ganz schön sauer werden, wenn ihr Bruder wieder dabei war, einen Fehler zu begehen, aus dem man ihn nicht so leicht heraushelfen konnte. „Also stell dich gut in meiner Gunst, sonst gibt’s auch keine Hausaufgaben mehr zum abschreiben“ zwinkerte sie ihm zu. Immerhin hatten sie doch noch ein paar Fächer gemeinsam.
Sie wollte nicht überheblich klingen, dennoch wusste sie, dass sie definitiv die intelligentere der beiden war. Daher sagte sie einfach gar nichts dazu, was brachte das schon? Im Grunde wusste Tristan bei kleineren Dingen schon, was richtig und was falsch war, nur an seiner politischen Einstellung musste man wohl noch etwas feilen. Langsam wurde er ihr unheimlich, er ähnelte so sehr seinem Vater … Bei diesem Gedanken, wurde ihr Blick doch wieder trüb. Warum musste sie immer an den unpassendensten Momenten an ihren Vater denken, wo es doch noch ein paar schönere Dinge im Leben gab? Bücher zum Beispiel. Und sie war auf dem Weg in die Bibliothek und stand nun schon seit bestimmt fünf Minuten auf dieser doofen Treppe herum. „Ja, ich bin vernünftig und deshalb wollte ich mich gerade zum Lernen in die Bibliothek verziehen. Es ist so schön draußen, jetzt sind da bestimmt nicht viele Menschen unterwegs und das ist so eine glückliche Tatsache für mich, dass du dir das kaum vorstellen kannst“ lächelte sie ihren Bruder an. „Oder hast du etwa vor mit mir dorthin zu kommen?“ Sie zog die Augenbrauen hoch, denn das konnte sie sich wahrlich nicht vorstellen.

Tristan sah gleichgültig dem Hufflepuff Mädchen hinter her. „Ich weiß gar nicht was du meinst, vielleicht war es ja ein Gryffindor...Hey!“ Als er den Boxer in die Seite bekam schreckte er kurz auf.
„Mich erwischt schon keiner.“ Meinte Tristan mit einem selbstsicheren Grinsen und zuckte dann abermals mit den Schultern.
„Soll das ein Hausaufgabenabschreibe-verbot sein?“ sah er sie gespielt, entsetzt an. „Wie kannst du nur, kannst du den damit leben wenn dein Bruder dumm stirbt? Lachte er und begann um sie herum zu laufen, keine Chance verpassen um sie ein wenig zu ärgern. Als er kurz zu ihr hinab sah bemerkte er ihren Trüben und kurz abwesenden Blick und ihm war klar woran sie wieder dachte.
Sie sah wieder Ihren Vater in Tristan, derweil war Tristan doch ganz anders, dachte er zumindest.
Cassandras Worte holte ihn aus seinen Gedanken und lies sie kurz perplex anschauen, bevor er realisierte was sie gesagt hatte.
„Warum wusste ich das schon.“ Meinte er und warf gespielt melodramisch die Arme in die Höhe. „Immer diese Vermutungen, dass ich die Bibliothek noch nie von innen gesehen hab. Er schnaubte kurz, es war Cassandra fast schon ins Gesicht geschrieben, was sie dachte wenn sie an ihren Bruder und Bücher dachte.
„Wieso nicht? Auch ich brauche…Lesestoff.“
Es war eine Überwindung für Tristan doch warum sollte er sich das den entgehen lassen?