Die Drei Besen

Thomas Mackenzie, 48 Jahre

pp: Straßen (+ Thomas Delaware)

Mit einem Stoß seines Gehstocks stieß Thomas die Tür zu den Drei Besen auf, gab sich aber nicht damit ab, sie auch noch für den Fremden aufzuhalten. Stattdessen ging er direkt einige Schritte in den Schankraum hinein und sah sich um. Allzu viel los war hier heute nicht, sofern er das beurteilen konnte, immerhin hielt er sich eher im Eberkopf auf als in den Drei Besen. Dort war es einfach billiger. Und es gab weniger neugierige Gäste. Ein paar Zauberer, die er als Stammgäste zu erkennen glaubte, saßen um einen Tisch am Fenster und unterhielten sich angeregt über etwas. Sie sprachen zu leise, als dass er alles hätte verstehen können, aber immerhin konnte er die Worte 'Schülerin' und 'Mörder' hören, also sprachen sie vermutlich über das arme Mädchen von der Schule oben, die sie vor ein paar Wochen hier gefunden hatten. Soweit er informiert war, wussten die Auroren noch immer nicht, wer das arme Ding getötet hatte. Welch eine Schande für das Ministerium.

"So. Da wären wir", meinte er ein wenig träge an den Amerikaner gewandt. "Und was genau möchten Sie nun tun? Was trinken? Oder ein Zimmer beziehen?" Er grinste kurz. Er selbst hätte die erste Möglichkeit gewählt, aber er wollte ja nicht von sich auf andere schließen, und schon gar nicht auf Ausländer. Die tickten einfach anders, das zeigte sich allein schon darin, dass viele von ihnen etwas gegen das schottische Wetter einzuwenden hatten. Nicht, dass er rassistisch gewesen wäre, ganz und gar nicht, schließlich betrachtete er sich selbst als sehr toleranten Menschen. Er war nur eben stolz auf seine Heimat, dies war der einzige Stolz, der ihm noch geblieben war, und verstand diejenigen nicht, die Schottland nicht so sehr mochten wie er selbst.

pp: Straßen

Federnden Schrittes betrat Thomas den Pub, der anscheinend das wichtigste Gasthaus des Ortes war. Und sofort gefiehl es ihm dort, wie es eigentlich allen Amerikanern in alten, europäischen Gebäuden gefiehl. Die alten Balken, Fachwerkwände und die vermutlich hunderte Jahre alte Theke wirkten wie hypnotisierend auf ihn. Wie durch eine Wolke nahm er auf, was Thomas sagte, und antworete Unsicher:
"Ich weiß nicht. Was trinkt man denn hier so?"
Es war nicht so, dass Thomas keinen Alkohol mochte, aber sich mit Feuerwhisky zuzukippen, wäre vermutlich seiner Kariere nicht zuträglich gewesen, also unterließ er es. Das war in Amerika auch nicht schwer, wo er die Getränkekarten kannte, auf dem alten Kontinent war das aber schon schwerer, da er die hiesigen Spezialitäten nicht wirklich kannte. So war er erstmal vorsichtig, bevor man ihn mit irgendwelchen obskuren Spirituosen zukippte.
Das Thomas bei der Frage Alkohol - nicht Alkohol vielleicht nich umbedingt der unvoreingenommene Berater war, übersah er ersteinmal geflissentlich. Immerhin war dieser bis jetzt ein mürrischer und etwas distanzierter, aber immerhin hilfreicher begleiter gewesen.

Thomas Mackenzie, 48 Jahre

Thomas schüttelte grinsend den Kopf, als der Amerikaner ihn fragte, was man denn hier so trank. "Das hängt von mehreren Faktoren ab. Wie alt sind Sie, was haben Sie vor? Haben Sie Durst oder wollen Sie einfach nur so etwas trinken? Oder sich sogar betrinken?" Mit diesen Worten wandte er sich an die junge Bedienung. Einen Moment zögerte er, dann bestellte er für sich selbst einen Whiskey, der Fremde sollte doch tun und lassen, was er wollte. Er warf ihm nur noch einen kurzen Blick zu, dann ließ er sich auf einen Stuhl ganz in der Nähe fallen. "Setzen Sie sich oder trinken Sie immer im Stehen?" Vielleicht war das ja in Amerika so üblich, wer konnte das schon wissen? Immerhin war er noch nie dort gewesen.

Auch Thomas ließ sich in einen Stuhl fallen, nachdem Mackenzie ihm das so elegant vorgemacht hatte. Unsicher wand er sicfh dann an die Bediehnungh und bestellte sich zögernd ein Bier. Das schien ihm Trinkbar, aber trotzdem als Pubgetränk akzeptabel zu sein. Dann wante er sich an Thomas:
"Nein, wir trinken im Sitzen. Mir war es nur gerade nicht ganz klar, wie es bei ihnen hier in Europa aussieht. Betrinken möchte ich mich nicht -" Er lächelte leicht ", das ist in meinem Beruf nicht wirklich empfehlenswert und schon garnicht Gesund."
Zweifelnd schielte er auf den Whiskey, den sich sein neuer Bekannter bestellt hatte. DAS war nun wirklich nicht gesund. Geradezu fahrlässig. Und sogar moralisch zweifelhaft. Wenn der Mann sich schon form Essen so betrank, wie mochte das erst später aussehen. Allerdings war es hier als Gast auch nicht seine Aufgabe, irgendwelche Moralpredigten zu halten, deswegen blickte er sich einfach verlegen im Pub um und wartete auf sein Bier, dass ihm bald darauf von der Bediehnung in einem dampfenden Humpen mit den Worten "Ein Butterbier" vorgesetzt wurde.

cf: Dorfrand

In den Drei Besen angekommen, ließ Liam seine Tochter natürlich entscheiden, wo genau sie denn sitzen wollte, während er sich in aller Ruhe umblickte und mal schaute, ob er irgendwen sah, den er kannte. Ja, gut, ein Kollege war hier, aber mit dem wollte Liam jetzt nicht unbedingt reden. Nein, seine Zeit gehörte heute ganz seiner kleinen Prinzessin, der er jetzt eine Karte reichte. "Such dir aus, was auch immer du willst. Also gut, kein Alkohol, aber ansonsten kannst du alles haben. Pommes mit Cola oder lieber eine Meeresfruchtplatte mit alkoholfreiem Sekt? Pizza? Nudeln? Hummer und Kaviar? Was auch immer du willst - naja, abhängig davon, was es hier wohl gibt." Er selber blickte jetzt auch in eine Karte und grübelte, was er denn haben wollte. Am besten wohl eine Pizza mit etwas Gemüse, damit er Smitty auch etwas davon abgeben konnte. Und dazu würde er wohl einen Cappuccino nehmen. Bei seiner kleinen, energiegeladenen Tochter brauchte er eben auch alle Energie, die er kriegen konnte.

cf:Dorfrand

Josie betrat mit großen Schritten die Drei Besen. Ein paar Gäste schauten sie überrascht an und unterbrachen ihre Gespräche. Es kamen nicht viele kleine Mädchen in den Pub.
Das jüngste was hier auftauchte waren die Drittklässler aus Hogwarts.
Josie ließ sich von den Blicken nicht beirren. Sie setzte sich an einen Tisch am Fenster. So konnte sie beobachten, was auf der Hauptstraße vor sich ging.
Erwartungsvoll sah sie zu ihrem Vater hoch.
"Ich will eine Pizza mit viel Salami.", sagte sie begeistert. "Und was ist mit Kaffee? Kann ich Kaffee haben?", fragte sie sachlich.
Dann schenkte sie ihm ihr süßestes Lächeln.

Liam verschluckte sich fast an seiner eigenen Zunge, als Josephine einen Kaffee bestellen wollte und er starrte sie kurz entsetzt an, bis ihm einfiel, dass er ja ihr Vater und war und sie nicht nur sein kleiner Spatz war, sondern eben ab und an auch etwas Erziehung brauchte. "Josieschatz, das ist keine gute Idee. Weißt du, Kaffee hemmt etwas das Wachstum, daher solltest du noch keinen trinken. Schmeckt eh sehr bitter und nicht wirklich gut", versuchte er, geduldig und freundlich zu sein und einfach an ihre Vernunft zu appellieren, damit er nicht durchgreifen musste. Er hasste es, streng zu sein und hoffte, dass es reichte, zu behaupten, Kaffee würde das Wachstum hemmen. Ob das stimmte? Er hatte es sich gerade einfach aus den Fingern gesaugt, damit er ein Argument hatte.

"Aber die Pizza kannst du natürlich gerne haben. Ich meine, zu viel Fett ist auch nicht gesund, aber das kannst du schnell wieder abhibbeln, mein kleiner Wirbelwind. Kaffee hingegen kann man nicht einfach so schnell wieder aus dem Körper kriegen. Eigentlich sollten wir Erwachsenen auch keinen trinken, der ist wirklich ungesund, aber irgendwie braucht man den morgens dann einfach, wenn man ständig hart arbeitet. Ich glaube, ich werde demnächst aber mal schauen, ob ich ohne Kaffee auskommen kann." Hoffentlich half das jetzt. Zumindest für seine Gesundheit war es gut, denn um ein gutes Vorbild zu sein, beschloss er, lieber nur eine Cola zu bestellen.

Josie sah ihren Vater mit riesigen Augen an. „Ich mag gar keinen Kaffee.“, sagte sie und lachte ihr süßes Lachen. „War nur ein Scherz. Ich will Limonade.“
Eine Kellnerin kam zu ihrem Tisch und fragte, was sie wollten. Josie sagte ihr, dass sie gerne eine Pizza wollte, aber mit „ganz viel Salami, bitte“ und eine Orangenlimonade.
Dann sah sie ihren Vater nachdenklich an und fragte: „Warum brauchen Erwachsene Kaffee, wenn sie arbeiten? Wollen sie ihren Körper kaputt machen, damit sie nicht mehr arbeiten müssen? Machst du das auch? Ich will nicht, dass du krank wirst, dann musst du zu Tante Poppy und die gibt dir einen ganz ekligen Saft zu trinken...“

Liam lachte leicht, aber nicht, um sie auszulachen. "Nein, Schatz, ich will nicht krank werden. Dein Koerper waechst noch, da ist das Herz noch recht klein und kann nicht so gut mit dem Koffein im Kaffee umgehen. Bei uns ist es nur gefaehrlich, wenn wir zu viel trinken. Das mag unser Herz nicht. Aber wenn wir nur etwas trinken, werden wir wacher und haben mehr Energie. Weisst du, wir Erwachsenen koennen leider nicht so viel schlafen, wie du zum Beispiel kannst. Und wir muessen uns oft auf recht langweilige Sachen konzentrieren, die uns ganz muede machen, daher brauchen wir etwas, was uns wach haelt", erklaerte er geduldig, bevor er die Kellnerin ebenfalls anlaechelte und eine Cola und ein kleines Sandwich bestellte. Viel brauchte er gerade eigentlich nicht, er wollte nur nicht nachher geschlaucht in einer Ecke haengen, waehrend seine Tochter noch voller Energie war - dann wuerde er sich alt fuehlen und das wuerde ihn doch etwas traurig stimmen. Nein, er wollte ein junger, dynamischer Dad fuer seine Tochter sein und kein alter Sack, mit dem nichts anzufangen war.

Josie brauchte einen Augenblick um das, was ihr Vater gesagt hatte zu verstehen. Dabei starrte sie angestrengt ins Leere, wie sie es bei manchen von den älteren Hogwartsschülern gesehen hatte. Plötzlich blitzte das Verständnis in ihren Augen auf und sie fragte: „Können wir dann Smitty etwas Kaffee geben, Daddy? Dann muss sie nicht mehr so oft schlafen.“
Sie war begeistert von ihrer eigenen Idee und rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her.
Die Kellnerin brachte die Getränke und sagte, dass das Essen gleich komme.
Das kleine Mädchen nahm einen Schluck aus ihrem Glas, während sie auf die Antwort von Liam wartete.

Liams Augen wurden gross und eventuell ein wenig panisch. Er fuchtelte wild mit den Haenden und sagte laut, aber nicht scharf: "Um Himmels Willen! Bloss nicht!" Dann atmete er tief durch und versuchte, sich zu beruhigen. "Weisst du, Maeusekoerper sind so gar nicht wie Menschenkoerper. So eine kleine Maus koennte schon von einem Schluck Kaffee sterben. Das ist ganz gefaehrlich, fuer die Kleine. Und bei Maeusen ist so ein Rhythmus einfach normal. Sie haben kein allzu langes Leben, daher muessen sie quasi versuchen, so viele Tage, wie wir in unseren 100 oder mehr Jahren haben, in ihre 1-3 Jahre zu quetschen und damit auch die Naechte. Stell dir mal vor, du wuerdest vier Tage am Stueck aufbleiben muessen. So wuerde sich Smitty fuehlen, wuerden wir sie einen Tag lang wachhalten. Oder noch schlimmer." Er trank einen grossen Schluck und rieb sich dann leicht mit Daumen und Zeigefinger seine Nase, an der Stelle zwischen den Augen. Er war gerade doch tatsaechlich etwas ueberfordert. Josie kam vielleicht auf Ideen! "Dann waere es eher klug, ihr einen winzigen Schluck Staerkungstrank zu geben, aber selbst das koennte zu viel fuer ihr kleines Herzchen sein. Lassen wir sie lieber schlafen. Ausserdem bin ich mir sicher, sie schlaeft gerne und wir wollen ihr doch nicht die Gelegenheit wegnehmen, zu traeumen, oder? Im Traum kann man immerhin alles machen, was man will."

Josie verstand nicht ganz, was ihr Vater ihr da zu erklären versuchte, doch er wollte wohl, dass sie Smitty keinen Kaffee gab. Jedenfalls hatte ihre Mutter immer genau den selben Tonfall, wenn sie ihr etwas verbat.
Doch als Liam von Träumen sprach, horchte das kleine Mädchen wieder auf.
„Ich hab heute Nacht auch geträumt, Daddy. Ich war eine Prinzessin und hab in Hogwarts gewohnt und dann bin ich immer mit Peeves rumgelaufen. Weißt du, er kennt alle geheimen Wege und ich konnte auch durch Wände gehen. Und dann war ich plötzlich bei Mommy im Zimmer und du warst auch da...ich glaube, du hast da gewohnt...“, erzählte Josie begeistert.

Liam musste sich zunächst ein Kichern verbieten und fragte besser nicht nach, was er denn mit seiner Frau im Bett gemacht hatte. Aber nein, von so etwas hatte Josie doch hoffentlich noch keine Ahnung und sie sollte es auch nicht erfahren, bis sie nicht mindestens 18 war, oder noch lieber 40. Dann schluckte er aber schwer. Wenn sie durch Wände gehen konnte und mit einem Geist durch die Gegend zog, hieß dass, dass Josie im Traum tot gewesen war? "Tu mir den Gefallen und geh nie durch Wände, ja? Ich will dich nicht verlieren, meine Süße." Dass er eventuell demnächst wirklich bei ihr wohnen würde, sagte er lieber nicht, er wollte keine falsche Hoffnung aufbauen und dann zerstören.

(ooc: Sorry, etwas kurz *schäm* )

pp: Straßen (+Gemma)

An der Tür zu den Drei Besen angekommen ließ Trystan Gemma wieder los, denn die Tür klemmte ein wenig und er brauchte beide Hände um sie zu öffnen. Aber immerhin ließ er der Dame in seiner Begleitung den Vortritt, bevor er selbst eintrat und die Tür rasch wieder hinter sich schloss. "Also, da wären wir. Such dir einen Tisch aus", gestand er Gemma großzügig zu, während er sich schon nach der Bedienung umsah. Als er sie dann auch endlich erblickte, hob er die Hand, um sie zu ihnen herüberzuwinken. "Ich nehme ein Butterbier. Und außerdem sollten Sie ihre Tür reparieren", gab er sogleich seine Bestellung auf und einen guten Ratschlag mit dazu. Eigentlich war ihm ja fast nach etwas stärkerem als einem Butterbier zumute - bei Merlin, selbst Kinder tranken das schon! - aber es kam wohl nicht allzu gut, sich zu betrinken, wenn man im Auftrag des Dunklen Lords unterwegs war.

Gemma hatte Trystan kurz zu genickt, als Zeichen dafür das sie sich an eine Tisch setzen würde. "Ich nehme das Selbe", sagte Gemma zu der Bedienung und setzte sich an einen Tisch nahe eines Fensters. Von dem Fenster aus konnte sie genau die Straße im Auge behalten, falls etwas interessantes passieren würde, würde Gemma es sehen. Die Todesserin saß an dem Tisch, die Beine überschlagen und tippte mit den Fingern auf der Tischplatte herum. In diesem Moment war sie ziemlich ungeduldig, was die Sache mit dem Butterbier betraf. Ihr war überhaupt nicht danach heute den ganzen Tag in Hogsmeade Wache zu halten, aber mit Trystan würde das schon irgendwie gehen. Er war wenigstens angenehm, besser als irgendwer anderes aus ihren Reihen. Der Dunkle Lord würde sicher bald Bericht von ihnen erwarten, aber das war Gemma gerade nicht egal, aber eher unwichtig. Den ganzen Tag hatten sie bisher mit rumstehen und warten verbraucht.

Trystan seufzte und sah ebenfalls aus dem Fenster, nachdem er sich Gemma gegenüber niedergelassen hatte. Wie öde und langweilig konnte ein Tag eigentlich sein? Der Todesser hatte sich schon gefragt, ob er vielleicht etwas ausgefressen hatte und ihm deshalb diese Aufgabe zugefallen war, sich in Hogsmeade umzusehen, aber wüsste einfach nicht, wo genau sein Fehler liegen sollte. Abgesehen davon, dass er es ohnehin vorzog, generell anderen die Schuld zu geben, hatte er seiner Meinung nach wirklich nichts getan, was das Missfallen des Dunklen Lords erregt haben könnte.

Gerade wollte er Gemma fragen, ob sie denn eine Ahnung hatte, warum die Ehre, sich hier die Beine in den Bauch zu stehen – oder zu sitzen, mittlerweile – ausgerechnet ihnen beiden zugefallen war, da kam auch schon die Bedienung mit den beiden Butterbieren zurück. Täuschte er sich und wirkte die Frau tatsächlich ein wenig gereizt? Aber gut, das kümmerte ihn auch nicht sonderlich. Trystan wartete noch, bis sie wieder außer Hörweite war, dann hob er seinen Krug. „Zum Wohl, Gemma.“ Er trank einen Schluck und wischte sich dann den Mund ab. Das tat schon irgendwie gut. „Und weißt du zufällig, warum gerade wir zwei diese tolle Aufgabe haben, dieses Kaff zu überwachen?“

Die Todesserin hatte sich gefragt, wieso gerade sie, aber diese Antwort würden weder sie noch Trystan irgendwann erfahren, wenn es der Dunkle Lord nicht wollte. Ihnen blieben nur Spekulationen, am Lord zu zweifeln, wäre da gewiss nicht drin und das würde Gemma auch nicht. Er würde seine Gründe haben, warum gerade sie und Trystan nach Hogsmeade mussten. „Zum Wohl“, erwiderte sie als sie ihren Butterbierkrug hob und an ihre Lippen setzte um einen Schluck des Getränkes zu trinken. Es tat wirklich gut, nachdem sie so lange draußen gestanden hatten ohne in den Genuss zu kommen etwas zu trinken.

Trystan fragte sie gerade ob sie wüsste, warum der dunkle Lord gerade sie beiden nach Hogsmeade geschickt hatte, als sie die Gereiztheit der Bedienung bemerkte. Jedoch, konnte ihr genau dies egal sein, denn Trystan würde die Bedienung schon zum reden bringen, wenn es sein musste. „Vielleicht, weil wir uns so super verstehen und man sicher sein kann, dass wir den Auftrag zu Ende bringen“, antwortete Gemma ihm. Dabei war sie sich ja nicht einmal sicher, ob ihre soeben getroffene Aussage zutraf. Eigentlich spielte es auch keine wesentliche Rolle, warum der Dunkle Lord sie ausgesucht hatte. Nun waren sie gemeinsam hier und erfüllten ihren Auftrag.

Trystan legte beide Hände um seinen Krug. Die Wärme des Bieres tat wirklich gut nach dem kühlen Wind draußen. Hatte er eigentlich schon einmal erwähnt, dass er definitiv kein Freund des Herbstes und des Winters war? Viel zu kalt und ungemütlich, wenn es nach ihm ging, aber ihn fragte ja keiner. Das konnte aber daran liegen, dass eine Frage ohnehin nichts geändert hätte, denn immerhin richtete sich der Wettergott oder die Atmosphäre oder was auch immer für diesen Wind verantwortlich sein mochte, wohl kaum nach seinen persönlichen Wünschen und Vorlieben. Wirklich schade.

„Hm.“ Er dachte kurz über Gemmas Antwort auf die Frage, warum ausgerechnet sie beide hier warten mussten, für einen Moment nach, dann grinste er die junge Frau an. „Klingt plausibel. Immerhin heißt das, dass er uns beide für zuverlässig hält – was wir ja auch auf jeden Fall sind, schließlich haben wir ihm keinerlei Anlass zur Unzufriedenheit gegeben.“ Zumindest nicht, dass er wüsste. Aber selbst wenn, würde er es ignorieren. Er machte ohnehin nie etwas falsch, das war einfach so.

„Dann stellt sich mir allerdings eine weitere Frage: Wie gehen wir weiter vor? Wir sitzen zwar jetzt im Warmen und haben auch etwas zu trinken-“ Er unterbrach sich kurz, um sich noch einen Schluck Butterbier zu gönnen. „-nur können wir ja nur sehr schlecht den ganzen restlichen Tag hier bleiben. Hast du einen Vorschlag, irgendeine Idee? Sollten wir vielleicht die Wirtin aushorchen, ob sie etwas weiß?“ Damit hätte er auch Gelegenheit, es der Frau heimzuzahlen. Er mochte es nicht, wenn man sich über seine Gegenwart aufregte.