Korridore

MARiUS && ALPHARD && LYNN

Lynn hatte ihn schon zuvor gesehen. Bevor Marius sich herum gedreht hatte. Bevor er stehen geblieben war. Ohne Probleme hatte sie Alphard Black, den - ebenfalls - neuen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, identifizieren können, obwohl er sich ein Taschentuch aufs Gesicht presste, als hätte jemand Stinkbomben fallen lassen. Aber das konnte ja nicht sein, immerhin roch sie rein gar nichts. Erst, als er stehen blieb, bemerkte sie das Blut. Sie weitete leicht ihre Augen. Der erste Tag an Hogwarts und schon hatte sich ausgerechnet ein Lehrer verletzt? An der Nase? Der Professor machte eher den Eindruck, als würde er gerade aus dem Boxring steigen. Dabei erinnerte sie sich an die Bilder des "legendären Rumble In The Jungle" aus dem Vorjahr, bei dem Muhammad Ali unglaublicherweise noch einmal den Weltmeistertitel holte.

Die junge Lehrerin sah besorgt zu ihren beiden Kollegen. Er sollte wirklich schnell in den Krankenflügel, denn das sah gar nicht gut aus, aber auch bei ihr kam nun die Neugier zum Vorschein. Auch sie wollte nur zu gern wissen, woher diese Verletzung kam und wie er sie sich zugezogen hatte, immerhin kam das bestimmt nicht davon, weil er die Tür aufmachen wollte und davor gestanden hatte. Zumindest schätzte sie Alphard so ein, dass er nicht zu dieser Sorte Mensch gehörte. Meistens nicht.

"Klar lasse ich durch, wenn du direkt in den Krankenflügel gehst", erwiderte Marius, machte aber immer noch keinerlei Anstalten, auch wirklich aus dem Weg zu gehen und Alphard vorbeizulassen. "Und was ist sonst passiert, wenn du nicht mit dem Kopf durch die Wand wolltest? Merlin, Alphard, du siehst aus, als wärst du in eine Schlägerei geraten! Es gibt einfachere Methoden, die liebreizende Poppy kennenzulernen!" An dieser Stelle drehte er sich zu Lynn um, er wollte ihr ja schließlich nicht das Gefühl geben, sie sei aus dem Gespräch ausgeschlossen. "Ich bin mir sicher, du willst auch wissen, was hier vorgefallen ist, nicht wahr? Wenn Alphard eine hübsche Frau sucht, muss er außerdem gar nicht erst in den Krankenflügel gehen...!"

Marius mochte zwar ein Schwerenöter sein, allerdings glaubte selbst er nicht daran, dass sein Kollege sich absichtlich die Nase gebrochen hatte, um einen Besuch im Krankenflügel zu rechtfertigen. Trotzdem konnte er seine üblichen Kommentare einfach nicht lassen, es hätte einfach nicht seiner Art entsprochen, wenn er jetzt geschwiegen hätte!

Alphard ächzte genervt. „Wo soll ich denn sonst hingehen?! Sehe ich etwa so aus, als wäre ich unterwegs zu einer schillernden Party? Also, ehrlich...“
Und was sollte das eigentlich heißen, einfachere Methoden, Poppy kennenzulernen? Als ob er sich absichtlich die Nase brechen würde, um zur jungen Krankenschwester zu kommen... So wahnsinnig war er nun auch wieder nicht und sobald es soweit war, würde er sich vermutlich einweisen lassen...!
Auch er wandte sich an Lynn, auch wenn ihm eigentlich nicht nach Plaudern zumute war.

„Könnten Sie ihn nicht dazu überreden, mich endlich durchzulassen?“ Er presste sich immer noch das Taschentuch gegen die Nase, weswegen er immer noch reichlich nasal klang. Daraufhin fragte er sich, warum er sie eigentlich siezte, er war doch schließlich sonst nicht so höflich. Vermutlich lag es daran, dass sie sich einander noch nicht persönlich vorgestellt hatten, sondern eigentlich nur am Festtagsessen des 1. Septembers gesehen hatten.

„Ich bin übrigens Alphard Black. Normalerweise spreche ich nicht so nasal. Und Sie können mich duzen...“ sagte er deshalb und fragte sich, wie lang es wohl dauern würde, bis er verblutet war.

Marius && Alphard && Lynn

Die erste Frage, die Lynn durch den Kopf schoss: Gingen die beiden immer SO miteinander um? Während Alphard fast verblutete, redete Marius in Ruhe weiter. Mit ihr. Zumindest teilweise. Die junge Professorin stand ein wenig verdattert neben den beiden. Ihre neuen Kollegen waren amüsant, ja. Sie waren nett, ja. Sie ignorierten Lynn nicht, aber trotz allem wurde sie das Gefühl nicht los, dass es im Lehrkörper in diesem Jahr ein wenig... drunter und drüber gehen könnte, eventuell.

Alphard sah wirklich nicht gut aus und als er sich dann auch noch an sie richtete und sie fragte, ob sie Marius beten könne, ihn durchzulesen, bekam sie glatt Mitleid. Du warst schon immer zu gut zur Welt, aber der sieht echt... mies aus. "Ehm, Pr-..." Sie verzog kurz das Gesicht, als hätte sie auf eine saure Zitrone gebissen. Konnte das denn nicht endlich in ihren vermaledeiten Kopf hinein?! "Marius, vielleicht sollte er wirklich besser sofort in den Krankenflügel", begann sie noch einmal. Heute war eindeutig nicht ihr Tag, sonst war sie immerhin auch nicht so... schüchtern, zumindest nicht so schlimm. Bei Alphards Vorstellung konnte sie allerdings nicht anders: "Oh, ich dachte mir, dass...du nicht so nasal sprichst, ansonsten müsste ich mir ernsthafte Sorgen um deine Polypen gemacht." Die ehemalige Ravenclaw lächelte ihr Gegenüber trotzallem an und wollte am liebsten gar nicht darüber nachdenken, wie schrecklich unhöflich sie gerade gewesen war.

„Ja, ich mir auch.“ erwiderte Alphard nur trocken, als Lynn ihre ernsthaften Sorgen über seine Polypen ansprach. „Aber da es ja nicht so ist, können wir das Sorgen machen ja ganz getrost bleiben lassen....“
Konnte er ohnehin bald, wenn er umkippte, des Blutverlustes wegen! Gut, es würde noch ein Weilchen dauern. Und bis es soweit war, hätte die Nase vermutlich schon längst aufgehört zu bluten, schließlich brachte so ein kleiner Nasenbruch einen ausgewachsenen Auror ja nicht gleich um die Ecke... Aber das konnte Marius ja nicht wissen...! Merlin, er könnte ja auch ernsthaft verletzt sein, wusste Marius etwa, dass das nicht so war? Er konnte ihn doch nicht so lange festhalten, bis er seinen beiden Kollegen jede Einzelheit seiner demütigenden Begegnung mit Miss Huxleys Faust erzählt hatte...

„Hörst du nicht, was die Dame sagt?“ fragte er Marius gereizt und hoffte, dass dieser sich wenigstens durch seine charmante Ader dazu durchringen konnte, Lynns Bitten folgezuleisten.

„Du sollst mich durchlassen...!“

"Ist ja schon gut, jetzt zieh Leine und grüß Poppy von mir", erwiderte Marius und trat endlich zur Seite, damit Alphard ungehindert weitergehen konnte. Auch wenn seine Wortwahl vielleicht nicht die höflichste war, so meinte er es bestimmt nicht so, trotzdem konnte er es nicht lassen, noch einen spöttischen Kommentar hinterherzuschieben. "Mit so einer Nase solltest du dich wirklich nicht allzu lange in den Gängen aufhalten." Als ob er selbst gar nichts mit der Verzögerung zu tun hätte, er doch nicht!

Nach diesen Worten wandte er sich allerdings schnell wieder an Lynn, man konnte eine Dame schließlich nicht so lange außen vorlassen! "Jetzt hast du auch Alphard Black kennengelernt, wie du wohl weißt, ist er auch neu hier an der Schule. Ich kenne ihn allerdings schon sehr, sehr lange..." Er grinste, als er an gewisse Szenen zwischen Alphard und seinem Bruder Christopher dachte, die beiden waren schon ein interessantes Gespann gewesen...!

„Ich zieh schon Leine. Ich wäre auch gerne schon vorher Leine gezogen!“ protestierte Alphard und trat schnell an Marius vorbei, damit dieser es sich nicht noch einmal anders überlegte.
„Hast Recht, allzu lange in den Gängen aufhalten wäre wirklich unvernünftig....!“ Er verdrehte die Augen und sah Marius genervt an. „Ein Glück, dass ich dich habe, ohne deinen weisen Rat wäre ich aufgeschmissen...“
Etwas leiser und mehr zu sich, murmelte er. „Wer Freunde hat wie dich, braucht wirklich keine Feinde mehr...“
Dann wandte er sich noch einmal an Lynn und tippte sich grüßend an die Stirn.
„Man sieht sich, Lynn...“ Er deutete eine Verbeugung an und unterrückte einen Aufschrei, als er merkte, dass seine Nase offenbar gegen Verbeugungen eingestellt war und ging dann den Gang entlang zu den Treppen hin, wobei er sich fragte, was Marius Lynn wohl alles über ihn erzählen würde, jetzt wo er nicht mehr da war. Bestimmt nichts Gutes...

tbc: Krankenflügel

Lynn runzelte leicht die Stirn - dass dies Falten verursachte, war ihr im Moment völlig egal. Es schien ja ein sehr freundschaftliches Verhältnis zwischen den beiden Lehrern zu herrschen, anders konnte sie sich diese Aggressivität nicht erklären, denn Leute, die sich nicht mochten, gifteten sich anders gegenseitig an. Sie hatte das oft genug erlebt und konnte deshalb darauf schließen, dass es wirklich stimmte, dass die beiden sich schon lange kannten und sie wirklich Freunde sein mussten, zumindest großteils. Immerhin hätte sie an Alphards Stelle nicht anders reagiert!

"Auf Wiedersehen", meinte sie leicht perplex, als der Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künste nun doch verschwand.

Sie nickte. Sie hatte Alphard Black nun allerdings kennen gelernt. "Ich hoffe nur, dass er mit heiler Nase nicht ganz so schlecht gelaunt ist", meinte sie nachdenklich. "Sie kennen sich alle schon länger... oder? Also ich meine auch... Poppy", die junge Krankenschwester, die gleich einen neuen Patienten haben würde. Angeblich dauerte es nicht sehr lang einen gebrochenen Knochen zu heilen, aber um ehrlich zu sein hatte sie diesen Heilern noch nie wirklich vertraut. Lynn war immer mulmig zu Mute, wenn sie zu einem Heiler sollte, deshalb mied sie diese Berufsgruppe lieber, man konnte nie ahnen, was bei Flüchen oder Tränken schief gehen konnte.

Ian Fraser schrieb:

pp: Ravenclaw, Schlafsaal 7. Klasse Jungen

Mit seiner Gitarre machte Ian es sich in einer der breiteren Fensternischen bequem. Langsam ließ er den Blick über die Ländereien Hogwarts' und den grauen Himmel gleiten, es sah wirklich nach einem Gewitter aus. Nicht, dass es ihm etwas ausmachen würde, denn ganz davon abgesehen, dass er sich ja im Schloss befand, hatte er als Schotte ohnehin eine andere Ansicht von schlechtem Wetter. Nach kurzem Überlegen entschied er sich für ein Stück, leise spielte er den Anfang von "The long and winding road" von den Beatles und sang kaum hörbar dazu.

First Post

Irgendwo hörte Herny eindeutig eine Gitarre. Einen Moment konzentrierte sich den Hufflepuff und lauschte auf. Japp, genau, eine Gitarre und sie spielte "The long and winding road". Also stand auch ausser Zweifel, dass da wohl kein Reinblütiger Zauberer dran sass. Henry grinste verschmitzt und folgte dem Klang des Instruments. Als er schliesslich einen grossen, buschigen, roten Haarschopf entdeckte wurde das Grinsen breiter und er machte sich zu einem Überfall bereit. Ian.
Oder lieber, er hätte sich dazu bereit gemacht. Denn Überfall war nicht. Ian sass so was von Übersichtlich auf der Fensterbank, dass er einfach jeden sehen musste der sich ihm näherte.
"Mist aber auch." murmelte er vor sich hin und ging dann aber doch mit einem zu bereitem Grinsen auf den Rotschopf hin.
"Hey, Ian. Bist du am Trübsal blassen oder wie?"

pp: Bibliothek (+Gabriel)

Zusammen mit Gabriel verließ Tamsin möglichst schnell die Bibliothek, sie wollte schließlich nicht mit der Bibliothekarin aneinandergeraten, und ihr Freund sah das wohl ähnlich. Bisher hatte sich die Ravenclaw immer darum bemüht, Ärger zu vermeiden, ganz besonders mit den Lehrern und den anderen Angestellten; zwar mochten manche ihr dieses Verhalten als feige und obrigskeitshörig auslegen, aber wenigstens verlor sie nur äußerst selten Punkte für ihr Haus.

Weit sollten die beiden Ravenclaws aber nicht kommen, und Tamsin sollte auch gar nicht mehr die Gelegenheit dazu haben, etwas zu Lawrence' Weigerung, Madam Pomfrey aufzusuchen, zu sagen, da in diesem Augenblick ein großer Uhu neben ihr auf der Fensterbank landete. Tamsin konnte sich zwar nicht erinnern, den Vogel zu kennen, aber es schien sich um eine der Schuleulen zu handeln. Und zu ihrer Überraschung streckte der Uhu ihr auffordernd das linke Bein hin, an dem ein Blatt Pergament befestigt war. "Nanu... Sieht aus, als hätte ich Post..." murmelte das Mädchen leise, während es den Brief an sich nahm und öffnete. Er war von ihren Eltern.

„Oh… was schreiben sie…?“ Gabs hoffte nur, dass es nichts Schlimmes war. Auch wenn eigentlich nichts darauf hindeutete, so war ihm doch nur allzu deutlich bewusst, dass das Schlimme jedem passieren konnte. Jedem. Immer.

Unwillig schüttelte er den Kopf. Er sollte so etwas nicht denken. Er sollte nicht ständig negative Gedanken haben, das machte einen ja noch depressiv…!

Außerdem hätte Tamsin ja sicher schon irgendwie reagiert, wenn es etwas Schlimmes wäre, schließlich hatte sie den Brief bereits geöffnet und war am Lesen, doch sie sah immer noch so aus wie vor, höchstens etwas überrascht darüber, überhaupt einen Brief bekommen zu haben.

Neugierig betrachtete er sie, wollte aber noch nicht fragen. Wenn sie es ihm erzählen wollte, dann würde sie es sicher auch tun.

Gelassen faltete Tamsin den Brief nach beendeter Lektüre zusammen und steckte in ihre Tasche. Erst dann wandte sie sich wieder Gabriel zu - und musste lächeln, als sie seinen neugierigen Gesichtsausdruck bemerkte. Aber täuschte sie sich oder war das tatsächlich fast ein bisschen Sorge in seinem Blick? Als würde er befürchten, sie hätte eine schlechte Nachricht bekommen...

"Meine Schwester Mia ist diesen Sommer nach Amerika gereist, sie möchte dort ein Praktikum an einer Zaubererschule machen", erklärte sie Gabriel. "Meine Eltern haben mir nun geschrieben, dass sie Mia gerne besuchen würden und deshalb vom 10. bis zum 20. September in Amerika sein werden. Weißt du, Mia hat in ihren ersten Briefen ziemlich von der Schule geschwärmt, an der sie jetzt ist, es gefällt ihr sehr gut dort..."

Sehr gerne hätte Tamsin ihre Schwester auch besucht, aber das war wohl nicht möglich, zumindest nicht mitten im Schuljahr. Aber Mia hatte ja eigentlich vorgehabt, mindestens ein halbes Jahr in Amerika zu verbringen, vielleicht würde sie sie ja in den Weihnachtsferien besuchen können, wenn sie dann nicht nach Hause kam.

Ian Fraser, 7. Klasse Ravenclaw

Langsam sah Ian von seiner Gitarre auf, als er plötzlich seinen Namen hörte. Er war so versunken in sein Spiel gewesen, dass er überhaupt nicht bemerkt hatte, wie sich ihm jemand näherte, eigentlich wäre es also ein leichtes gewesen, ihn gründlich zu erschrecken. Als er jedoch Henry erkannte, einen seiner Freunde, lächelte er ihm entgegen.

"Am Trübsal blasen? Weshalb sollte ich? Das ist doch nicht meine Art..." entgegnete er, konnte aber doch nicht verhindern, dass er etwas weniger fröhlich klang es als es sonst seine Art war. Er machte sich eben Sorgen um Lawrence, er hatte Angst, dass sein bester Freund wirklich etwas schlimmeres hatte, dass er nicht nur eine neue Brille brauchte. Da half ihm auch sein ganzer Optimismus nicht weiter... Trotzdem wollte eigentlich nicht so schlecht gelaunt hier herum sitzen, weshalb er kurz danach leicht den Kopf schüttelte und Henry angrinste. "Komm, setz dich doch", forderte er den Hufflepuff auf und machte ein wenig Platz in der Fensternische. "Was machst du so?"

Marius grinste, er ließ sich von Alphards kleinem Unfall bestimmt nicht die Laune verderben. Und später würde er bestimmt noch herausfinden, was genau vorgefallen war, davon war er überzeugt! "Ach was, er ist wirklich in Ordnung, ein guter Kerl", erwiderte er und zwinkerte Lynn zu, als diese sofort erkannte, dass Alphard und er sich schon länger kennen mussten. "Alphard ist der beste Freund meines Bruders Christopher, die beiden sind zusammen zur Schule gegangen, im selben Jahr wie die liebreizende Poppy. Ich kenne Alphard eben, weil Chris ihn oft mit zu uns nach Hause gebracht hat, Poppy jedoch nur, weil ich schon ein paar Jahre hier arbeite. Ich konnte ja nie Hogwarts besuchen." Wirklich schade, aber es war ohnehin zu alt, um mit Alphard und Poppy in einem Jahrgang gewesen sein zu können.

Kurz sah er sich um, doch außer ihnen beiden war im Korridor keiner mehr zu sehen, Alphard war wohl mittlerweile auch im Krankenflügel angekommen. Die arme Poppy, jetzt musste sie die Nase desjenigen zusammenflicken, der sie früher immer geärgert hatte. Oh ja, Marius wusste einiges über die Streiche, die Alphard seiner Klassenkameradin gespielt hatte, die junge Krankenschwester war schließlich sehr gesprächig, wenn sie angetrunken war. "Nun, haben Sie noch etwas bestimmtes vor? Es gibt schließlich bald schon Abendessen." Ach ja, Essen in Hogwarts war doch immer wieder ein Genuss. In seinem ersten Jahr hier hatte er einmal versucht, den Hauselfen ein paar Rezepte abzuschwatzen, aber auch wenn die kleinen Geschöpfe sonst alles für ihn getan hätten, wollten sie ihm diesen Wunsch nicht erfüllen. Berufsgeheimnis, nahm er an.

Henry zuckte mit den Schulter.
"Na... keine Ahnung. Du sahst so Gedanken verloren aus. Man weiss ja nie." Die eigentlich recht gedankevollen Worte vorloren ihren Eindruck durch Henrys schelmischen Ton, die Ironie in seinen Worten und das breite Grinsen welches sein Gesicht belegte. Ohne zu zögern nahm er Ians Angebot an und setzte sich schwungvoll neben seinen Freund aus Ravenclaw.

"Was soll ich schon tun? Eigentlich nichts. Das ist ja das Problem. Absoluuute Langeweile. Kannst du dir das vorstellen? Mir und Langweilig? Nicht mal Hazel wollte mich heute haben."
Das er dabei von seiner Schwester sprach als wäre sie sie seine beste Freunde war nicht ungewöhnlich. Sie war seine beste Freundin. Wenn sie auch so viel jünger war als er und manchmal echt nerven konnte. Aber er liebte sie halt über alles.
"Aber jetzt sag, was DU hier machst?" Setze Henry wieder an. "Normalerweise verlegst du doch deine Gitarrenstunden nicht auf den Gang. Oder hab ich was verpasst?"

Ian Fraser, 7. Klasse Ravenclaw

"Ist es denn so außergewöhnlich, dass ich nachdenke?" erkundigte Ian sich grinsend und in einem ebenso schelmischen Ton. Henry konnte er solche Fragen stellen, immerhin waren sie befreundet. Während er sprach, zupfte er ein wenig an den Seiten seiner Gitarre, aber ein richtiges Lied kam dabei nicht heraus. Er wollte ja auch gar nichts mehr spielen, es war einfach nur eine Angewohnheit.

"Aber soll ich jetzt Mitleid mit dir haben, weil deine Schwester dir einen Korb gegeben hat? Meine macht das andauernd, wenn ich Glück habe, wirft sie mich einfach nur aus ihrem Zimmer raus, wenn ich Pech habe, fliegt noch irgendetwas hinter mir her." Ian stritt sich in den Ferien recht häufig mit seiner kleinen Schwester Mackenzie, die erst nächstes Jahr nach Hogwarts kommen würde, aber man hörte ihm doch auch immer an, wie sehr er das kleine Mädchen mochte. Ein paar kleine Differenzen waren doch eigentlich ganz normal zwischen Geschwistern, oder etwa nicht? Es verstand sich schließlich nicht jeder so gut mit seiner Schwester wie Henry mit Hazel.

"Was ich hier mache, willst du also wissen? Ich warte, das ist alles, und weil warten alleine so ... einsam ist, leistet meine Gitarre mir eben Gesellschaft." Wieder wanderten seine Gedanken zu Lawrence, ob der mittlerweile wusste, was er hatte? Ob die Pomfrey ihm wohl helfen konnte? Hoffentlich!

MARiUS & LYNN

Lynn bewunderte Marius schon immer für seine Art. Ihm schienen manche Sachen, wegen denen die ehemalige Ravenclaw bestimmt schon 10 Herzattacken bekommen hätte, gar nicht zu interessieren und er konnte noch immer grinsen! Dieser Mann war ein echtes Mysterium, noch dazu, wie man so gut aussehen und gleichzeitig so charmant sein konnte, doch darüber wollte sie nicht gerade JETZT nachdenken, das wäre viel zu peinlich, wenn sie jetzt rot werden würde.

"Oh, ich verstehe..." Lynn lächelte, als er ihr die Verhältnisse erklärte. Da war es natürlich klar, dass sie sich kannten. "Dann ist es natürlich kein Wunder, dann kennen Sie sich wirklich schon sehr lange." Sie lächelte ihn an.

"Nein, ich habe noch nichts vor, aber ich wäre jetzt wohl noch zum Abendessen gegangen, wenn sich die Arbeit schon einmal nicht stapelt", meinte sie gut gelaunt. Bei Marius' Gesichtsausdruck konnte man gar nicht anders als schmunzeln. Diesen Gesichtsausdruck hatte die junge Frau selbst gerne, wenn sie in einem herrlichen Tagtraum steckte, leider merkte man es leider selbst erst viel zu spät.

"Ja... ne... also... Eigentlich ja nicht. Ravenclaw." Henry zuckte mit den Schultern. "Nein, das liegt dir wohl ihm Blut. Aber dennoch."
Wissen was hier Ian mit seiner Gitarre auf dem Gang tat, alleine singend und Nachdenkend, wollte er eigentlich schon. Schliesslich war das doch irgendwie nur zur Hälfte normal, wenn man keine Begründung dafür hatte. Als Ian dann Hazel ansprach grinste Henry verschlagen. Natürlich sollte er Mitleid haben, hätte er am liebsten gesagt, liess es dann aber als sein Freund seine eigene Schwester erwähnte. Dabei verzog er das Gesicht.
"Aber, das gehört doch dazu. Ich glaub ich bring Hazel mehr zur Rage und zum Weinen als jeder andere hier in dem Schloss. Aber dafür bring ich sie genauso oft zum Lachen und fröhlich sein."
Er grinste breit. Warum Hazel ab und an die Wände hoch ging verstand er dabei nicht so ganz, wichtig war nur, dass sie sich schnell wieder verstanden und sie wieder lachte. Wenn sie nicht lachte, dann musste doch eigentlich die ganze Welt traurig sein. Gut das mochte nun einwenig eine sehr zentrierte Meinung sein welche die eigentliche Welt nicht mit einschloss, aber für Henry stimmte sie irgendwie.

Doch das Thema wanderte schon wieder weiter um sich länger darum zu kümmern.
"Also du sitzt hier und wartest mit deiner Gitarre... auf was?" fragte er dann gedehnt. Er mochte Rätselraten. Aber nicht wenn es um Rätsel ging wo er eh nicht erraten konnte um was es ging. Wo waren sie überhaupt gerade? Auf was konnte man hier warten?

„Oh, achso...!“ erwiderte Gabriel und klang beinahe schon erleichtert. Das war ja eher eine gute Nachricht, wenn es Tamsins Schwester an ihrer neuen Zauberschule gefiel. Obwohl Tamsin sie vermutlich vermisste, aber solange es ihr gut ging, konnte man darüber sicherlich hinwegsehen...
Gabriel würde es sicher nicht aushalten, Lawrence oder Richard so lange in einem weit entfernten Land zu wissen. Zwar sah er besonders Richard über Monate hinweg nicht, doch immerhin war er noch im selben Land und Gabs wusste, dass er ihn, genau wie seine Adoptiveltern im Notfall immer sehr schnell erreichen konnte.
„Will deine Schwester denn Lehrerin werden?“ erkundigte er sich. Tamsins Schwester war wesentlich älter als seine Schulfreundin, glaubte er sich zu erinnern, also ging es bei ihr wohl schon um den späteren Beruf.

Tamsin lächelte ihren Freund freundlich an. Zwar wunderte sie sich ein wenig, dass er fast erleichtert klang, aber da sie eben schon geglaubt hatte, er wäre besorgt, nur weil sie einen Brief von ihren Eltern bekommen hatte, passte das genau genommen schon zusammen, auch wenn sie noch nicht ganz genau wusste, weshalb er so reagiert hatte. "Ja, sie wollte schon immer Lehrerin werden, schon als wir noch klein waren hat sie davon geredet - beziehungsweise, so klein war sie da gar nicht mehr, sie ist immerhin acht Jahre älter als ich!" Tamsin lachte leise. Ihre Freundinnen vor der Zeit in Hogwarts hatten immer von ihr wissen wollen, wie es war, eine so viel ältere Schwester zu haben, aber wirklich hatte sie es nie beschreiben können, immerhin kannte es sie es nicht anders. "Ich vermisse sie schon, aber da sie versprochen hat, mir oft Briefe zu schreiben, weiß ich ja, dass es ihr gut geht."

Kurz zuckte sie mit den Schultern, dann warf sie einen Blick auf ihre Armbanduhr. "Aber, Gabriel, es ist schon Zeit für das Abendessen!" rief sie beinahe erschrocken aus. Sie hatte gar nicht gemerkt, wie spät es schon war, offenbar hatte sie doch mehr Zeit in der Bibliothek verbracht als sie ursprünglich gedacht hatte! "Kommst du mit in die Große Halle?" Sie würde sehr gerne mit ihrem Freund dorthin gehen, immerhin hatte sie dann jemanden, mit dem sie während des Essens reden konnte, aber wenn Gabriel noch etwas vorhatte, würde sie es auch akzeptieren.

Ian Fraser, 7. Klasse Ravenclaw

Ian lehnte mit einem breiten Grinsen im Gesicht den Kopf zurück. "Es liegt mir also im Blut, so so. Na, das würde meine Familie aber ganz anders sehen!" erwiderte er amüsiert. In der Tat war er, gerade im Vergleich zu seiner älteren Schwester Isabell, die Henry natürlich nicht kennen konnte, immerhin war sie ein Muggel, sehr faul und bequem. Aber Ian gehörte einfach zu der Sorte Mensch, der nicht mehr lernte als unbedingt nötig. Dementsprechend waren auch seine Noten nicht immer die allerbesten, aber bisher hatte er deshalb keine Probleme bekommen. Warum er allerdings in Ravenclaw, im Haus der Schlauen und Fleißigen war, wusste er selbst nicht so genau.

"Aber weißt du, ich warte auf Lawrence", erklärte er nun endlich auch, weshalb er hier mit seiner Gitarre so herumsaß. "Ich habe ihn in den Krankenflügel geschickt und ihm versprochen, hier auf ihn zu warten..." Er hatte gar keine Probleme damit, dem Hufflepuff zu erzählen, dass Lawrence es nötig hatte, Madam Pomfrey aufzusuchen, in einer Schule wie Hogwarts würde das ohnehin nicht lange ein Geheimnis bleiben. Außerdem war Ian nun wirklich keiner, der Dinge gut für sich behalten konnte.

Gabriel nickte. “Richard, mein älterer Bruder, will auch Lehrer werden... Er ist zwanzig...” erzählte er Tamsin. Es fiel ihm fast schon nicht mehr auf, dass er seine Adoptivbrüder als Brüder bezeichnete, denn genau das waren sie für ihn. Seine Brüder, auch wenn es früher, direkt nach dem Unfall, natürlich etwas anders gewesen war.

“Er studiert aber noch, das dauert ja ein Weilchen... Ich glaube, danach will er in Hogwarts unterrichten, aber er hat gemeint, er könnte es sich auch vorstellen, an einer Uni zu lehren oder sich eine andere, kleinere Zauberschule auszusuchen.

Auch Gabriel warf einen Blick auf seine Uhr, als Tamsin ihn darauf aufmerksam machte, dass es Zeit zum Abendessen war.

“Klar komme ich mit... Vielleicht... vielleicht ist Lawrence ja schon da?” Er hatte seinen Bruder heute noch nicht gesehen und wünschte sich, er möge ihn treffen, damit er ihnen fragen konnte, wie es ihm ging und ob er womöglich schon bei Miss Pomfrey gewesen war.

Gemeinsam mit Tamsin machte sich Gabs auf den Weg in die Große Halle.

Tbc: Große Halle(+ Tamsin)

ooc: Sei lieb, Tamsin, und schreib uns in die Große Halle ;-)

Henry gab einen einen leichten Puff in die Seite, als dieser so halben antönte, dass Henry schon wieder falsch lag. Oder vielleicht auch nicht. Der Hufflepuff war sich nicht so ganz sicher, aber das war egal. Ian war ein Ravenclaw und die hatten es doch einfach an sich, dass sie nachdachten, nur, es musste aber wohl nicht mitten auf dem Gang mit einer Gitarre sein. Auch die Antwort auf diese Frage folgte sogleich. Geschickt und versprochen zu warten? Was der arme Kerl wohl haben mochte, dass Ian sich dazu verpflichtet fühlte ihn in den Krankenflügel zu schicken. Es tönte auf jeden Fall nicht so als wäre Lawrence selber gegangen.

"Was hat er denn?" fragte, der eher neugierig veranlagte und wenig taktvolle Hufflepuff nun gleich direkt und lehnte sich dabei an die Mauerkante, am Fenster. Henry hatte das Gefühl das Ian es ihm erzählen würde. Nicht das er ihn als Plaudertasche bezeichnen wollte, aber vielleicht war er ja doch eine.

"Eine gesunde Einstellung, die Sie da haben, Lynn", erwiderte Marius schmunzelnd. "Es gibt immer wichtigere Dinge als die Arbeit, und Essen gehört mit Sicherheit dazu. Wir wollen schließlich nicht, dass uns die Lehrer dieser wunderbaren Schule von den Knochen fallen!" Gut, das war sowohl bei ihm als auch bei Lynn nur schwer möglich. Nicht, dass seine neue Kollegin dick gewesen wäre, ganz im Gegenteil, sie hatte seiner Meinung nach eine perfekte Figur, nicht zu dick und nicht zu dünn. "Gehen wir dann?" Höflich bot er Lynn seinen Arm an, um sie wie eine richtige Lady in die Große Halle führen zu können, der gute Eindruck, den er machen wollte, wurde jedoch ein wenig von seinem laut knurrenden Magen gemindert - was Marius aber nicht im geringsten peinlich zu sein schien, da er nur wieder lachte. "Wie Sie hören ist es recht dringend, dass ich etwas zwischen die Zähne bekomme."

Ooc: Wenn du möchtest, kannst du ins in die Große Halle schreiben

MARIUS & LYNN

"Das wird wohl nicht so schnell der Fall sein", meinte sie lächelnd auf seinen Kommentar, dass die Lehrer vom Fleisch fallen könnten. GAnz ehrlich, sie hatte noch genug versteckter Fettzonen und bei anderen gab es immer noch Muskeln die im Notfall dran glauben könnten. Zumindest vermutete sie das, sie hatte ja schon öfter mit anderen darüber gefachsimpelt, dass es immer Menschen gab, die man anbeten konnte, aber dass man wohl nie nah genug kommen könnte, um jene Theorien zu bestätigen. So ging es ihr im Moment auch mit Marius. Es hätte sie schon interessiert, ob es stimmte, was sie noch vor ein paar Jahren gehört und sogar selbst gesagt hatte.

Als er ihr nun seinen Arm anbot, versuchte sie alles Mögliche, um nicht rot anzulaufen. Na gut, sie versuchte es nur mit Luft anhalten, aber sie wollte sich dann doch nicht die Blöße geben, wegen Luftmangels umzukippen. Merlin bewahre! Allerdings hätte sie so sicherlich rausgefunden, wie es denn nun um die Bauchpartie des Arithmantiklehrers stand, aber halt... das konnte sie immer noch später erledigen, vor allem dann, wenn es ihr nicht mehr so ungeheuer peinlich war! Apropos peinlich, an seiner Stelle wäre ihr das Magengrummeln verdammt peinlich gewesen. Jaja, Marius war wirklich anbetungswürdig, allerdings könnte sie diesen Gedanken immer noch heute Abend in aller Ruhe allein weiter spinnen, nun ging es darum, dass der gute Mann nicht verhungerte. Zusammen mit ihm ging sie in die Große Halle.

TBC: Große Halle

Ian Fraser, 7. Klasse Ravenclaw

Ian zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht, und er weiß es genausowenig, auch wenn er behauptet, er bräuchte nur eine neue Brille..." erzählte er Henry, denn tatsächlich fand er nichts dabei, zu berichten, was seinen besten Freund in den Krankenflügel verschlagen hatte. "Aber weißt du, er hat in letzter Zeit sehr oft Kopfschmerzen, und das ohne irgendeinen Grund..." Nachdenklich betrachtete er seine Gitarre. Er machte sich wirklich Sorgen um Lawrence, und dass dieser sich so lange geweigert hatte, Madam Pomfey aufzusuchen, fand er im Grunde ebenfalls beunruhigend. Lawrence war doch meistens ein vernünftiger Kerl, er wusste auch, dass die Krankenschwester ihm nur helfen wollte, und dass er sie wirklich nachfragen sollte, was genau er hatte. Was, wenn er ahnte, dass es etwas Schlimmeres war...?

Aber es hatte jetzt auch keinen Sinn, darüber nachzudenken, bald schon würde Lawrence zurückkommen und es ihm erzählen. Eigentlich schon fast seltsam, dass er noch nicht wieder da war, aber vielleicht hatte die Pomfrey ja viel zu tun, Ian hatte gehört, dass es ein paar Schüler mit heftiger Grippe gab. So etwas war ja doch wichtiger als ein Siebtklässler, der eine neue Brille brauchte - wenn es denn wirklich nur das war. "Aber sag mal, Henry..." wechselte er rasch das Thema. "Hast du keinen Hunger? Es müsste doch schon Zeit für das Abendessen sein, oder nicht?"

pp: Krankenflügel -> Zeitsprung

Dank Miss Pomfreys grandiosen Heilkräften war Jezebel schon kurz nach seinem Aufenthalt im Krankenflügel wieder vollständig genesen – auch wenn er sich noch einige Tage hatte bemitleiden lassen. Leider klappte das bei Emrys nie so gut, er durchschaute ihn einfach viel zu schnell… Auch Katie hatte sich, seiner Ansicht nach, sehr rücksichtslos verhalten – sie hatte einfach nicht das nötige Verständnis gezeigt…! Naja, aber sie war seine beste Freundin, deswegen nahm er es ihr nicht übel…

In seiner Hand balancierte er ein großes, rundes Paket. Es war ziemlich unordentlich verpackt,aber dafür hatte er es mit einer großen, gelben Schleife verziert und der Inhalt war auch nicht ohne. Zugegeben, der Quaffel sah schon recht angeschlagen und vielleicht sogar etwas schäbig aus, aber er war von Dai „Dangerous“ Llewellyn signiert! Von wie vielen Quaffeln konnte man das schon behaupten?

Er war auch dementsprechend teuer gewesen, gerade zur Vorphase der Weltmeisterschaft waren auch normale Quaffel nicht mehr günstig – aber ein von Llewellyn signierter…! Dafür hatte sich das viele Geld, dass Oliver und er ausgegeben hatten, definitiv gelohnt…! Und Oliver hatte tatsächlich vorgehabt ihr ein Buch zu schenken…!

Über dieses Geburtstagsgeschenk musste Molly sich ja freuen! Wo steckte sie eigentlich? Er hatte sie noch gar nicht gesehen, dabei freute er sich doch schon darauf, ihr ein Ständchen zu singen. Ob Oliver ihr schon gratuliert hatte?

Z E I T S P R U N G

Lynn lief durch die Gänge. Dank ihrer brillanten Idee so viel Papiere und Schachteln auf einmal zu tragen, wie möglich, um Zeit zu sparen, konnte sie nicht mehr wirklich sehen, wohin sie lief. Auf den Gedanken, dass sie eine Hexe war und ihren Kram reintheoretisch zum Schweben bringen konnte, kam sie natürlich nicht. Woher auch? Sie war ja auch kein laufendes Lexikon.
Die Treppen meisterte die Lehrerin gerade noch so, fast wäre sie in der Trickstufe stecken geblieben - tückisches Ding! Gehetzt bog sie in den nächsten Gang.

Mit den Gedanken war sie noch bei den Siebtklässlern, die mal wieder äußerst interessant gewesen waren. Sie lachte leise bei dem Gedanken an den buchstäblichen Ameisenhaufen. Es war immer dasselbe mit diesen Schülern, aber immer wieder amüsant, wie sie sich wie ein Kindergarten benehmen konnten... manchmal... vielleicht. Aber so waren sie eben, zwar konnte sich Lynn nicht an so viel kindisches Verhalten in ihrer Schulzeit erinnern, zumindest vom Großteil. Sie seufzte.

Lynns Balanceakt mit den Unterlagen wurde jäh beendet, als sie auf einen unerwarteten Widerstand stieß. Papiere, Skizzen, Pergamente, Schachteln, alles flog quer durch die Luft und landetete schließlich am Boden. Genau wie die ehemalige Trägerin, Lynn. "Scheiße", fluchte sie unflätig und bemerkte dann erst den Schüler, der ebenfalls zu Boden gegangen war. Sie riss erschrocken die Augen auf und sprang wieder zurück auf die Füße. "Oh... entschuldigen Sie, Mr..."Sie musterte den Schüler nochmal, beim ersten Schock hatte sie ihn noch nicht erkannt. "Mr. Mackenzie!" Schnell sammelte sie ihre Unterlagen wieder ein, darunter auch eine ihrer Skizzen für das nächste Thema. Der Drache mit allen eingezeichneten Organen und Körperteilen lag da ganz unschuldig vor Jezebels Füßen. "Das war wirklich nicht meine Absicht, entschuldigen Sie", entschuldigte sie sich wieder.

pp: Große Halle (Zeitsprung)

Mit zwei Büchern über Astronomie auf dem Arm war Emrys gerade auf dem Rückweg von der Bibliothek zum Gemeinschaftsraum. Zwar hatte er die Hausaufgaben für den Astronomie-Unterricht schon letzte Woche erledigt, aber er wollte noch ein paar Dinge genauer nachlesen. Schließlich würde er auch in diesem Fach am Ende des Schuljahres eine UTZ-Prüfung ablegen. Weit sollte er allerdings nicht kommen, da er sich, nachdem er um eine Ecke gebogen war, plötzlich Jezebel und Professor Craven gegenüber sah. Mit einem Blick erfasste er die Situation. Die junge Lehrerin entschuldigte sich bei seinem Klassenkameraden, auf dem Boden lagen mehrere Unterlagen über Pflege magischer Geschöpfe, darunter eine Zeichnung über die Organe eines Drachen und deren Lage im Körper. Ganz offensichlich waren die beiden zusammengestoßen.

Wäre Jezebel nicht dabei gewesen, so wäre Emrys vermutlich einfach weitergegangen ohne der Lehrerin irgendwie Beachtung zu schenken, so aber blieb er wenigstens stehen und musterte kurz das Chaos auf dem Boden. "Professor Craven. Jezebel", grüßte er die Beteiligten ohne aufzusehen.

[Zeitsprung und Einstieg nach Abwesenheit]

Bellatrix hatte ihre Hausaufgaben und ein Buch unter dem Arm, während sie durch die Gänge ging. Ihr Blick war nach vorne gerichtet. Sie würde einfach schnell in den Schlafsaal gehen und dort ihre Sachen ablegen. Anschließend würde sie sich nach draußen auf die Ländereien begeben, um sich dort in den Schatten eines Baumes zu setzen und einfach nichts mehr zu tun, bis sie schließlich zum Abendessen gehen würde.
Auf den Ländereien würde sie bei diesem Wetter wohl die meisten Schüler treffen. Bella war sich noch nicht sicher, ob sie unbedingt wollte, dass sie jeder ansprechen konnte, weil es bedeuten würde, dass sie auch die Leute, die dachten, dass sie sie nett fand, eine Antwort geben musste.
Bellatrix seufzte kurz und ging weiter ohne sich viele Gedanken darüber zu machen. Es würde einfach auf sie zu kommen und das wars.

Die junge Slytherin strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und blieb am Fenster stehen, um von dort auf die Ländereien zu schauen. Allerdings konnte sie nicht wirklich jemanden erkennen, mit dem sie ein längeres Gespräch führen wollte.
Sie blieb am Fenster stehen und atmete hörbar genervt aus.

pp: Große Halle (Zeitsprung)

Irgendwann im Laufe des Tages hatte Katie ihre besten Freunde, Jezebel und Emrys, aus den Augen verloren. Im Gegensatz zu den beiden hatte sie noch Wahrsagen belegt, und als diese lachhafte Stunde endlich vorbei war, hatte sie keine Ahnung mehr, wo alle anderen waren. Noch nicht einmal ihre Freundin Violette war auffindbar, und auch sonst niemand, mit dem man ein halbwegs interessantes Gespräch führen konnte. Sie hätte sich sogar mit diesem Ravenclaw, Lawrence Plant, unterhalten, der vor etwa zwei Wochen erfahren hatte, dass er erblinden würde. Zwar hatte Katie durchaus Mitgefühl mit ihm, aber das hatte sie trotzdem nicht daran gehindert, diese Neuigkeit anderen mitzuteilen, nachdem sie zufällig ein Gespräch zwischen Madam Pomfrey und Professor Dumbledore darüber belauscht hatte. Allerdings war auch sie überrascht, zu erfahren, wie viele mittlerweile davon wussten. Es stimmte wohl schon, dass es in Hogwarts schwer war, Geheimnisse für sich zu behalten.

Dann aber stieß sie nach einigen Minuten des ziellosen durch die Gänge Laufens fast mit ihrer Klassenkameradin Bellatrix zusammen, die wohl gerade die Aussicht aus einem der Fenster genoss. Es gab zwar Leute, die ihr lieber waren als Gesellschaft, aber Bellatrix war wenigstens interessant. "Bella", grüßte sie sie deshalb auch sofort, nachdem es ihr gelungen war, gerade noch rechtzeitig stehen zu bleiben und so einen Zusammenstoß zu verhindern. "Was gibt es denn da draußen so Spannendes zu sehen?"

Jezebel sah schon von weitem ein Ungetüm aus Büchern und losen Blättern auf sich zukommen, doch anstatt auszuweichen, betrachte er es fasziniert – womöglich entdeckte er ja gerade eine neue, magische Tierart, einen Librostrauß oder so etwas... Er hatte eindeutig zu viel Fantasie. Und offensichtlich zu viel Vertrauen in die Navigationsfähigkeiten des anderen Wesens, denn statt ihn großräumig zu umfahren, was nur recht und billig (und außerdem höflich) gewesen wäre, liefe es direkt in ihn hinein und ließ ihn zu Boden gehen, wobei ihm Mollys Geburtstagsgeschenk aus der Hand fiel und über den Boden kullerte. Fluchend griff er danach und musste betroffen feststellen, dass eine Teil der hässlichen Verpackung eingerissen war – dabei hatte er sich solche Mühe gegeben...!

Erst nach Rettung des Quaffels drehte er sich wieder zur Ursache des Zusammenstoßes und musste feststellen, dass es sich doch nicht um ein neues Tier handelte, dafür aber immerhin um die neue Lehrerin für Pflege Magischer Geschöpfe, die nun inmitten ihres persönlichen Gemölters saß und versuchte, ihre Sachen wieder einzusammeln.

Die junge Lehrerin entschuldigte sich erschrocken und sprang sofort auf ihre Füße, so dass Jezzie von unten zu ihr aufsehen musste.
„Schon in Ordnung...!“ beruhigte er sie fröhlich, machte allerdings keine Anstalten ebenfalls aufzustehen. Stattdessen blieb er mit dem verpackten Quaffel im Arm sitzen und betrachtete ihre Skizze. „Für welche Klasse ist das?“ fragte er neugierig nach.

In diesem Moment sagte jemand seinen Namen und Jezebel drehte sich zur Seite, um zu sehen, wer dieser Jemand war.

„Emrys!“ stellte er kurz darauf freudig fest und strahlte seinen besten Freund beglückt an.

Bellatrix sah zu Katie, als sie plötzlich bemerkte, dass jemand neben ihr stehen blieb. Die Schülerin hatte Glück, dass sie nicht in Bella hineingerannt war, sondern davor noch abbremsen konnte. Der Flur war doch groß genug, um ohne Probleme aneinander vorbei zu kommen, aber warum rannten dann doch so viele gegen jemanden? Keine Augen im Kopf? Keine Zeit, sich zu konzentrieren wohin man lief? Gab es nicht sogar eine Schulordnung, die besagte, dass man nicht auf den Gängen rennen sollte? Aber daran hielten sich die Schüler wohl so wenig wie daran, dass man dort auch nicht zaubern durfte.

"Hi Katie..."
Bellatrix ließ ihren Blick nocheinmal über die Ländereien schweifen.
"Nichts besonderes. Ein paar Leute."
Sie hob eine Augenbraue und musterte die junge Frau. Was interessierte sie, was da draußen war? Als wären sie und Bellatrix so eng befreundet. Hatte Katie langeweile? Bella seufzte. Eigentlich verbindete sie das ja zum Teil, aber die Slytherin wusste noch nicht genau, was sie dieser Situation abgewinnen sollte.

Katie lehnte sich neben Bellatrix an die Wand und beobachtete ihre Klassenkameradin. Natürlich hätte sie auch selbst schauen können, was es dann auf den Ländereien zu sehen gab - auch wenn sie von Anfang an bezweifelte, dass es interessant sein mochte - aber ihr war es dann doch lieber, auf die Antwort zu warten. "Nun ja", erwiderte sie ruhig, nachdem sie diese auch erhalten hatte. "Im Grunde ist das ja nicht gerade überraschend, es passiert ja leider nicht so oft, dass da draußen wirklich etwas los ist." Gleichzeitig fragte sie sich, wie das hier weitergehen würde. Gut, sie langweilte sich, und wusste nichts mit ihrer Zeit anzufangen, und vielleicht ging es Bellatrix ähnlich, aber mussten sie sich deshalb darüber unterhalten, was sie vom Fenster aus sehen konnten? Besonders, weil sie beide nicht der Meinung waren, das es irgendetwas gab, was ihre Aufmerksamkeit auch verdiente?

"Gibt's irgendetwas neues? Hast du womöglich schon einen Ballpartner gefunden?" Die Siebtklässlerin hatte keine Zweifel daran, dass Rodolphus Lestrange geradezu wild darauf war, Bellatrix als Partnerin zu gewinnen, aber genauso gut wusste sie, dass ebendiese von dieser Idee vielleicht nicht ganz so angetan war. Immerhin teilten sie einen Schlafsaal, da erfuhr man einiges über die Ansichten einer anderen Person, auch wenn man nicht wirklich befreundet war.

Als sich Katie neben sie an die Wand lehnte, war das wohl das Zeichen, dass sie noch länger hier stehen bleiben würden, wenn Bella ihr nicht einfach die kalte Schulter zeigen würde und ihre Sachen in den Schlafsaal zurück bringen würde, um danach doch noch auf die Ländereien zu gehen. Aber dort wäre sie wieder alleine. Bella war durchaus bewusst, dass ihr Freundeskreis nicht gerade riesig war, aber ständig alleine herum laufen wollte sie auch nicht. Da war sie ja schon eine Zielscheibe für Rodolphus, der nur auf solche Gelegenheiten wartete.

"In Hogwarts passiert selten etwas spannendes. Es ist eben eine Schule..."
Bellatrix zuckte mit den Schultern. Durch die Schulordnung war das Leben auch eingeschränkt, aber ohne würden an jeder Ecke Duelle geführt werden. Die Slytherin schüttelte kurz den Kopf. So lange würde sie ja nicht mehr hier sein, also auch kein Grund sich jetzt noch darüber aufzuregen.

Der Ball? Bellatrix seufzte hörbar. Es war nicht so, als hätte sie noch gar kein Angebot bekommen, aber ob sie auch mit den jungen Herren dort hin wollte, das war die Frage. Sie war recht eigensinnig, was die Wahl betraf und wollte auch keinen Abend verbringen, der sie zu Tode langweilte. Aber genau so wenig wollte sie, dass sie jemanden an ihrer Seite hatte, der ihr auf die Nerven ging. Es war irgendwie kompliziert und Bella gehörte nicht zu den entscheidungsfreudigsten Menschen auf dieser Welt, was Männer betraf. Bei jedem falschen Wort mussten sie gleich etwas hineininterpretieren.

"Ich habe noch keinen Ballpartner, aber es gibt auch nichts neues..."
Zumindest nichts, was Katie etwas angehen würde. Bellatrix erzählte auch nicht jedem alles. Sie wusste wem sie etwas erzählen musste, wenn sie wollte, dass es jeder wusste und alles andere behielt sie für sich. So schnell war man fertig, wenn es um den kleinen Kreis der Vetrauten ging.
Sie würde noch abwarten, wer sie alles fragen würde. Es verwunderte sie schon fast, dass Rodolphus noch nicht an ihrem Rockzipfel hing.

Katie nickte langsam. Ja, Hogwarts war eine Schule, genau wie so viele andere Einrichtungen in Großbritannien auch, und im Grunde machte es doch keinen Unterschied, ob nun Magie oder Mathematik gelehrt wurde. Schüler waren wohl überall gleich, ganz egal, ob es sich nun um Muggel oder Zauberer handelte. Zumindest nahm Katie das an, zwar hatte sie, wie viele ihrer Klassenkameraden in Slytherin, vorher keine richtige Grundschule besucht, aber in den beiden Heimen, in denen sie als Kind gelebt hatte, war sie auch unterrichtet worden, zunächst in den grundlegenden Fertigkeiten wie Lesen und Schreiben, und später hatte sie dann auch schon das eine oder andere über Zauberei aufgeschnappt. "Aber auch in Schulen kann spannendes passieren", erwiderte sie nach einer kurzen Denkpause. "Immerhin leben hier viele unterschiedliche Menschen auf einem Haufen, irgendwo gibt es immer Reibereien oder ähnliches." Und mal ganz ehrlich, wäre das Leben ohne kleine Streitereien, die sie beobachten und über die sie sich amüsieren konnte, nicht viel langweiliger?

Im Moment war das Hauptgesprächsthema in Hogwarts gewiss dieser Ball, Katie hatte schon mehrere Mädchen dabei belauscht, wie sie über ihre Partner oder ihre Kleider diskutierten. Sie selbst hatte allerdings noch niemanden gefunden, der sie zu diesem Ereignis begleiten würde, hatte es aber auch noch nicht ernsthaft versucht. Ihr Ziel war es erst einmal gewesen, der Fünftklässlerin Scarlett Bodelere klar zu machen, dass es durchaus Jungen in Hogwarts gab, die mit ihr zum Ball gehen würden, gerade Antonin Dolohow war nicht sehr unauffällig gewesen. Bei Bellatrix war das allerdings zweifellos etwas anderes, der musste man bei der Suche nach dem passenden Partner ganz gewiss nicht unter die Arme greifen. "Ach, sag bloß, Lestrange hat dich noch nicht gefragt? Ich hätte wetten können, dass er die Gelegenheit gleich nutzt... oder er will bei dir einen guten Eindruck machen, indem er dich nicht gleich so bedrängt." Katie schmunzelte.

Bellatrix zuckte mit den Schultern. Was interessant und spannend war, lag wohl im Auge des Betrachters. Hier liefen zu viele von denen rum, die es nicht wert waren unterrichtet zu werden. Und mit diesen Leuten täglich in einem Raum und ihre Gespräche hören. Bella verzog das Gesicht. Sie wollte sich jetzt nicht darüber aufregen. Schlechte Laune und Langeweile waren keine gute Kombination, wenn man es sich genauer überlegte. Die Slytherin wollte heute zumindest einen Streit vermeiden und da ihr Rodolphus noch nicht über den Weg gelaufen war, funktioniert das auch wirklich gut.
"Manche sind wohl 'zu' unterschiedlich... Und Reibereien oder das, was diese Gryffindors da auch immer tun, sind einfach nicht lustig. Sie sind nervend und überflüssig."
Den letzten Satz konnte man nicht nur auf die Taten der Marauders beziehen, sondern auch auf ihren Cousin Sirius.

"Rodolphus und einen guten Eindruck? Vielleicht hab ich mich nur geschickt aus dem Staub gemacht, wenn er mir zu Nahe gekommen ist."
Bellatrix zuckte mit den Schultern. Was kümmerte Katie das eigentlich so genau, dass sie ständig auf Rod zu sprechen kam.
"Also, wenn du noch niemanden gefunden hast... Du kannst ihn gerne haben."
Kritisch und amüsiert betrachtete sich Bellatrix ihre Mitschülerin und wartete auf deren Reaktion.

Phyllia Thompson, 6. Klasse Slytherin

Einstiegspost

Dominikus & Phyllia

Es war Dienstag Nachmittag, als Phyllia von der Bibliothek unterwegs war zu ihrem Gemeinschaftsraum. In ihrer Umhängetasche hatte sie ein Buch, welches sie für einen Aufsatz in Verwandlungen brauchte.
Heute war ein guter Tag gewesen bisher: Phyllia war mit ihrer Frisur und ihrem Make-Up absolut zufrieden, sie sah so toll aus wie schon lange nicht mehr - auch wenn Phyllia natürlich immer toll aussah - im Unterricht hatte sie einige Antworten gewusst, und sie war heute noch mit niemandem aneinander geraten. Jetzt wollte sie anfangen mit ihrem Aufsatz und sich später dann ein wenig mit in der neuen Ausgabe der «Beauty Hexe» vertiefen, die diese Woche ein ganz besonders interessantes Spezialthema hatte.
Wärend sie so den Gang entlang ging holte sie ihren kleinen Taschenspiegel hervor, den sie immer dabei hatte und warf einen zufriedenen Blick in ihr Spiegelbild, wobei sie ganz darauf vergaß, auf den Weg zu achten.

Dominikus Faust, 5. Klasse Gryffindor

Einstiegspost

Bei jedem Schritt den sie tat schlug ufre Tasche gegen ihre Hüfte. Irgendetwas schlug drinnen aufeinander, bei jedem Schritt. Kling, Kling, Kling. Das waren wahrscheinlich die Tintenfässer die gegeneinander schlugen, oder die kleinen Gläser die sie heute in der Tasche hatte. Leise seufzend richtete sie den Tragegurt auf der Schulter und das Klingeln setzte einmal aus bevor es wieder bei jedem Schritt ertönte. Hoffentlich hatten sich die Tintenfässer nicht selbstständig gemacht und übergossen gerade ihre Unterlagen mit ihrem Inhalt…
Sie hielt inne, stellte ihre Tasche ab und sah hinein. Nein, die Tintenfässer waren noch zu, schlugen aber gegeneinander. Sie legte eine Rolle Pergament dazwischen, damit endlich ruhe herrschte. So. Als sie jetzt weiter ging war es ruhig, nur mehr das Geräusch von Schuhen auf Steinboden. Das Klingeln fehlte. Viel besser.
Ihre Gedanken machten sich recht schnell selbstständig, während sie weiter ging. Es mussten noch zwei Aufsätze geschrieben werden und eine Übersetztung stand auch noch an. Ganz zu schweigen von den anderen Dingen die sie üben musste. Und nebenbei gab es noch hundert andere Dinge die sie auch gerne getan hätte. Sie wollte noch einen Brief an die Familie schreiben, und wissen wo sie gerade waren, außerdem hatte Björn Geburtstag gehabt und sie brauchte noch ein Geschenk. Dann hätte sie noch gerne dieses eine Buch fertig gelesen das schon seit längerem auf ihrem Nachttisch lag und dann hätte sie noch gerne mit dem Feuerfächer geübt, falls sich das einrichten lies. Lehrer sahen es nicht wirklich gerne wenn sie mit Feuer hantierte…
So bog sie schwungvoll um die nächste Ecke und wäre fast in Phyllia hinein gerannt die sich gerade in einem Spiegel bewunderte. Ahja, Miss Allerschönste gab es immer noch…
“Du solltest weniger auf dein Spiegelbild und mehr darauf achten wo du hin gehst!”

Phyllia Thompson, 6. Klasse Slytherin

Und wie es «Miss allerschönste» noch gab. Namen wie diesen hatte sie natürlich schon oft gehört, und zumeist war es nicht gerade freundlich gemeint gewesen...
Während sie so tief versunken die Gänge, die sie ja schon lange genug kannte, entlang ging, den Blick auf nichts anderes als ihr Spiegelbild gerichtet, und die Gedanken ebenfalls weit entfernt, hörte sie nicht einmal ansatzweiße, dass ihr irgendjemand entgegenkam.
Als sie dann ihrerseits um die Ecke biegen wollte und plötzlich jemand in ihr Blickfeld geriet, entfuhr ihr ein kurzer Aufschrei, sie war wirklich erschrocken. Zum Glück war nichts passiert, doch diese Unachtsamkeit ihrer Mitschülerin, Dominikus - denn es konnte nur ihre Schuld sein, alles andere war absolut ausgeschlossen - konnte nicht ungesühnt bleiben.
«Was fällt dir eigentlich ein!», rief Phyllia direkt nach Dominikus Kommentar, und funkelte sie böse an. «Schließlich wärst DU fast in MICH hieingelaufen!», diese beiden Wörter betonte sie besonders.